Tuesday, October 31, 2006

Abgeordnete Deligöz weist Vorwurf des Populismus zurück

Die türkischstämmige Grünen-Abgeordnete Ekin Deligöz weist den Vorwurf des Populismus zurück. Die heftigen Reaktionen auf ihren Kopftuch-Vorstoß belegten "ganz im Gegenteil", dass die Debatte "überfällig" sei, sagte Deligöz im "ARD-Nachtmagazin". Sie rief dazu auf, die Diskussion auf einer "sachlichen Ebene" zu führen.
Die Grünen-Politikerin hatte muslimische Frauen in Deutschland aufgerufen, das Kopftuch abzulegen. Nach massiven Anfeindungen wurde sie unter Polizeischutz gestellt. Muslimische Verbände verurteilen die Drohungen und bekannten sich zur Meinungsfreiheit, warfen Deligöz aber zugleich Populismus vor.
(ddp)

Termin: Gerhard Scheit

8. 11. 2006
Halle/Saale, 20:00
Suicide Bombing.
Zur Logik des Selbstmordattentats
Vortrag von Gerhard Scheit
Universitätplatz, Melanchthonianum, Hörsaal B
ag antifa

"FTD“: Miserables Zeugnis für die Türkei in EU-Fortschrittsbericht

Berichte über Folter und Mängel bei Meinungsfreiheit
Hamburg - Ein schlechtes Zeugnis in Bezug auf die Abschaffung von Folter und eine verbesserte Meinungsfreiheit stellt nach einem Zeitungsbericht die EU der Türkei in ihrem so genannten Fortschrittsbericht aus. Der Bericht, der kommende Woche in Brüssel vorgelegt werden solle, liste Mängel auch bei dem Versuch auf, Kontrolle über die Armee zu gewinnen, berichtet die "Financial Times Deutschland“. Als Beleg führt die Kommission an, dass die Streitkräfte sich weiter zu "Innen- und Außenpolitik, der Kurdenfrage und der Trennung von Religion und Staat“ äußern.

Meinungsfreiheit weiter behindert

Weiter heißt es laut "FTD“ in dem Entwurf für den Bericht, die Meinungsfreiheit sei in der Türkei weiter behindert, "Ermittlungen und Verurteilungen für die Äußerung gewaltfreier Meinung (...) sind ein Grund für ernsthafte Besorgnis“. Zudem gebe es "Berichte über Fälle von Misshandlung und Folter, speziell außerhalb von Strafvollzugsanstalten“. Weitere Mängel sind demnach Korruption, der unzureichende Schutz von Minderheiten und die fehlende Unabhängigkeit der Justiz.Zudem kritisiert der Bericht, dass Ankara seine Häfen und Flughäfen nicht für zyprische Schiffe öffnet. Dazu ist es nach Ansicht der EU verpflichtet. Zypern hat bereits angedroht, alle Verhandlungen zu blockieren, bis die Türkei diese Bedingung erfüllt hat. (sa/AFP)

Monday, October 30, 2006

Erst der Führer, dann Bettina Marx, jetzt der Landser.Israel freut sich über Deutschland


-The Jerusalem Post
www.caglecartoons.com

"Unverhohlener Versuch, die Meinungsfreiheit einzuschränken"

Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) hat die Morddrohungen gegen die bayerische Bundestagsabgeordnete Ekin Deligöz (Grüne) scharf verurteilt. "Es ist traurig, wenn rückwärtsgewandte Kreise eine schiere Selbstverständlichkeit wie die Forderung nach dem Ablegen des Kopftuchs zum Anlass für Morddrohungen nehmen", sagte Beckstein dem "Münchner Merkur" (Dienstagausgabe)
Die türkischstämmige Abgeordnete, die mit ihrer Familie in Neu-Ulm und Berlin lebt, hatte Mitte Oktober in der Zeitung "Bild am Sonntag" an die Adresse der muslimischen Frauen appelliert: "Kommt im Heute an, kommt in Deutschland an. Ihr lebt hier, also legt das Kopftuch ab!"
(ddp)

Sunday, October 29, 2006

Aische außer Rand und Band


Nachdem Sie zum ersten mal in Ihrem Leben richtig guten Sex mit dem blonden Hans gehabt hatte, war Aische nicht mehr wiederzuerkennen.Sie lief durch die Straßen von Gelsenkirchen und rief: "Allah ist Scheiße, Allah ist Scheiße..."

Foto:LGF

Der Charlie Brown Jihad













Hier geht's zum Charlie Brown Jihad

jihadwatch

Saturday, October 28, 2006

Friday, October 27, 2006

Wolf Biermann: Araber wollen Israel und westliche Zivilisation ausrotten

Der Liedermacher und Schriftsteller Wolf Biermann hat in einer Rede in Israel eine pro-arabische Stellungnahme zum Nahostkonflikt in Deutschland angegriffen. Hart ins Gericht ging Biermann dabei auch mit der deutschen Berichterstattung über Israel.Biermann, dem das für ihn "fremdvertraute Israel" nach eigener Aussage in den letzten Jahren "zum Vaterland wurde", hielt im Oktober eine Gastvorlesung in Jerusalem und Haifa. Die Wochenzeitung "Die Zeit" veröffentlichte in ihrer jüngsten Ausgabe eine gekürzte Fassung der Rede.

Gleichsetzung des Sicherheitszauns mit Berliner Mauer "zynisch"

Biermann prangert darin vor allem die "aggressive Ignoranz der westlichen Welt" an, "die sich die Nahosttragödie wie eine Seifenoper anschaut". In ihm wachse Furcht, "denn das nahöstliche Israel ist der bedrohteste Teil der fernwestlichen Zivilisation". Biermann weiter: "In diesem historischen Trauerspiel kann es kein Happy-End geben... Falsch ist alles! Und jeder Weg führt in die Katastrophe." Das Dilemma bleibe bestehen: "Diesen Zaun zu bauen ist falsch, aber den Zaun nicht zu bauen ist - vermute ich - noch falscher." In Deutschland "liebten" es die Meinungsmacher, "den Zaun, mit dem sich Israel schützt, in Erinnerung an das geteilte Deutschland gehässig eine Mauer zu nennen. Ich lebte lange genug hinter der Berliner Mauer und weiß, wie zynisch diese Gleichsetzung ist."Der Staat Israel habe in Deutschland "schon eine bessere Presse" gehabt, so der Liedermacher. "Drei Jahrzehnte nach dem Holocaust hatten die Deutschen dem jüdischen Volk schon fast verziehen, was sie ihm angetan haben. Doch nun werden die Täter mehr und mehr ungnädig angesichts dieses heillosen Dauerkonflikts ihrer Opfer. Immer wieder höre ich das kalt-herzliche Argument: Diese Juden müssten doch während der Nazizeit am eigenen Leibe gelernt haben, was Unterdrückung ist. Na eben drum! halte ich dann heiß-herzlos dagegen, die Überlebenden haben die Schoah-Lektion gelernt und wollen sich niemals wieder abschlachten lassen."

"Araber schicken Palästinenser in den tödlichen Kampf"

Manche Deutsche seien der Meinung, dass Juden und Araber gleich schuld am Konflikt seien, und Biermann erwidert: "Ja, jeder Krieg stinkt. Böse sind auch die Krieger aufseiten der Guten... Sogar die fanatisierten Intifada-Kids und ihre todtraurig-jubelnden Heldenmütter und all die analphabetischen Männer, wie sie im Westjordanland für jeden falschen Märtyrer Freudentänze machen, kann ich nicht so einfach aus meiner Menschheit ausschließen." Doch die Palästinenser würden "von ihren arabischen Brüdern selbst aus der Menschheit ausgeschlossen und vorgeschickt in einen tödlichen Kampf. Die riesigen reichen arabischen Länder rund um Israel mit ihren gewaltigen Ressourcen an fruchtbarem Land und Bodenschätzen und alter Hochkultur sollten ihre Ölmilliarden investieren, um diesen Elendsten ein friedliches Leben zu ermöglichen."

Biermann: "Stern" und "Spiegel" einseitig

In Bezug auf die Nahost-Berichterstattung prangert Biermann an: "Journalistische Ausgewogenheit der Berichterstattung über den Nahostkonflikt ist für das populäre deutsche Wochenmagazin 'stern' nur noch ein Feigenblatt in Fingernagelgröße. Und das wirkungsmächtigste Blatt des Westens, 'Der Spiegel', beugt sich der antiisraelischen Stimmung in Deutschland und bestärkt sie zugleich im Tonfall augenzwinkernder Ausgewogenheit. Auch die meisten Nachrichten im Radio, die verschiedenen Fernsehsender - fast alle singen mit falscher Stimme und echtem Gefühl, so wie das deutsche Harfenmädchen in Heines Wintermärchen." Ihn widere "die großmäulige Besserwisserei der Wenigwisser in Europa gegenüber dem Nahostkonflikt" an, so Biermann.Wie früher in den "Weisen von Zion" die Juden als Christenkinderfresser dargestellt wurden, so würden heute die Israelis als Kinderschlächter dargestellt, "die eine christlich-moslemische Zivilisation in die Steinzeit zurückbomben wollen. In Wirklichkeit aber sind es Araber, die Israel ausrotten und im nächsten Schritt die gesamte westliche Zivilisation vernichten wollen." Die "simpleren Durchschnittsdeutschen" ergriffen "Partei für die Araber". "Es wird wieder der Refrain des alten Liedes geschwiegen, geknurrt und geplärrt: Die Juden sind an allem schuld!" Geschützt werde dies mit dem Argument: "Man wird Freunde doch kritisieren dürfen!"Die EU sei der "Zahlmeister", der "regelmäßig Alimente an die Palästinenser überweist" und nicht wahrhaben wolle, "dass sich im Gaza-Streifen die abgeklärten Massenmörder der Fatah mit den fanatischen Massenmördern der Hamas eigentlich nur über den Weg zur Endlösung der Judenfrage streiten, denn im Grunde sind sie alle einer Meinung: Israel muss vernichtet werden!"Der 69-jährige Biermann ist Sohn eines jüdischen Werftarbeiters aus Hamburg. Sein Vater wurde wegen seines Widerstandes gegen die NSDAP im KZ Auschwitz ermordet. Biermann selbst wurde 1976 aus der DDR ausgebürgert. Seine Liedtexte waren dem DDR-Regime zu kritisch. Soeben erschien im Verlag "Hoffmann und Campe" sein neuer Gedichtband "Heimat".
http://www.israelnetz.de

Thursday, October 26, 2006

Hör mal, Spiegel online

bevor Du, wie gerade jetzt, herumproletest, "Bundeswehr sorgt sich vor islamistischen Racheakten", solltest Du Dich da nicht erst mal vor Deiner Grammatik sorgen?

titanic

Hamas im Bundestag

Nach den antiisraelischen Stellungnahmen während des Libanon-Kriegs und einer Einladung an die Hamas regt sich Widerspruch in der Linkspartei. von ivo bozic
Den Antizionismus verwerfen und eine grundsätzliche Kritik am Antiimperialismus formulieren! Mit solchen Forderungen sorgt Katja Kipping, die stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei, derzeit für etwas Verwirrung in ihrer Partei. Kipping reagierte mit einem Positionspapier auf die zuweilen unverhohlen antiisraelischen Stellungnahmen von Parteikollegen und deren Sympathiebekundungen mit der islamistischen Terrormiliz Hizbollah während des Krieges im Libanon.
Am 12.August marschierten in Berlin über 2000 Menschen gegen Israel auf. »Friedensdemonstration« nannte sich das, aus dem Lautersprecherwagen ertönten Parolen wie: »Wir sind alle Hizbollah!«, »Hizbollah bis zum Sieg!« und »Kein Platz für Israel!« In der ersten Reihe schritt selig lächelnd Wolfgang Gehrcke, Bundestagsabgeordneter und Vorstandsmitglied der Linkspartei. Der Bundesvorstand hatte zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen. Angemeldet hatte sie Nabil Rachid, ein palästinensischer Aktivist, der auf seiner Homepage Reden des Londoner Islamismus-Sympathisanten George Galloway veröffentlicht und sich akribisch darum bemüht nachzuweisen, dass Israel ein »Apartheidstaat« sei. Bei der letzten Bundestagswahl kandidierte er – erfolglos – in Berlin-Neukölln für die Linkspartei.
Auch die Partner von der Wasg hatten zu der Demonstration aufgerufen. Ihr Vorstandsmitglied Christine Buchholz erklärte: »Die Dämonisierung der Hizbollah ist Teil der ideologischen Kriegsführung. Die Linke sollte dabei nicht mitmachen.«
Doch die Beteiligung der Linkspartei an jener Demonstration war nicht unumstritten. Während der Bundesvorstand zur Teilnahme aufrief, verweigerten sich der Berliner Landesverband und die Abgeordnetenhausfraktion einem solchen Ansinnen. Axel Hildebrandt, der Sprecher des Landesverbands, erklärte im Vorfeld, an einer »Lobhudelei der Hizbollah« werde man sich nicht beteiligen. Und die Berliner Abgeordnete Marion Seelig kritisierte: »Den Pro-Hizbollah-Demos der letzten Wochen haben wir uns nicht angeschlossen. Auf einer Friedensdemonstration, an der wir teilnehmen, darf nicht die Vernichtung Israels gefordert werden.« Kritik hatte es parteiintern vor allem am Auftritt der Tübinger Bundestagsabgeordneten Heike Hänsel gegeben, die bei einer anderen Kundgebung von einem »Vernichtungskrieg« Israels gesprochen haben soll, was sie allerdings bestreitet.
Dass im Berliner Landesverband der Linkspartei die Sensibilität beim Thema Naher Osten größer ist als in anderen Parteigliederungen, zeigt auch die Ablehnung der antiisraelischen Al-Quds-Demo am Samstag. Neben Marion Seelig hatten auch die Berliner Abgeordneten Evrim Baba, Udo Wolf und Steffen Zillich sowie die Vizepräsidentin des Bundestags, Petra Pau, den Aufruf zur Gegenkundgebung unterzeichnet.
Noch deutlicher wurde der Lichtenberger Bezirksverordnete Michael Grunst, der in mehreren Briefen an Gehrcke, Oskar Lafontaine und Gregor Gysi, die »antiisraelischen Positionen« in der Linkspartei kritisierte und Gehrcke vorhielt: »Für eure antiisraelischen Stellungnahmen habe ich kein Verständnis!« Gehrcke hatte zuvor zusammen mit den Bundestagsabgeordneten Monika Knoche und Norman Peach – der unter anderem die Meinung vertritt, der Boykott der Hamas sei »ein Verbrechen« – ein Papier verfasst, das die Schlussfolgerung enthält: »Der Schlüssel für die Befriedung der Region liegt in der Lösung der Palästina-Fragen, also in den Händen der israelischen Regierung.« Diese Sätze hatten bei Grunst »große Besorgnis ausgelöst«.
Auch in Sachsen widersetzt sich eine kleine kritische Minderheit der antizionistischen Parteilinie. Drei junge Parteimitglieder aus Leipzig schrieben im August einen Offenen Brief an die Bundestagsfraktion, in dem sie diese aufforderten, sich »nicht mit terroristischen Vereinigungen wie Hamas und Hizbollah zu treffen«. Sie verlangten eine »Solidarisierung mit Israel einerseits, und die Entsolidarisierung von religiösen, fundamentalistischen (Volks-) Befreiungsbewegungen andererseits«.
Aus der Bundestagsfraktion schloss sich der sächsische Abgeordnete Michael Leutert der Kritik an. Die Linksfraktion erwecke den Eindruck, »wir seien solidarisch mit Hamas und Hizbollah, anstatt ganz klar unsere Solidarität mit Israel in den Mittelpunkt zu stellen«. Jan Korte, der Mitglied des Parteivorstands ist, sagte der Jungle World, so langsam entwickle sich eine Debatte in der Linkspartei, wenngleich die Kritik am Antiimperialismus »alles andere als mehrheitsfähig« sei. Schnell werde man als »Antideutscher« abgestempelt. Es komme jetzt darauf an, die angefangene Diskussion zu organisieren.
Leutert ist da pessimistischer: »Es gibt eine Diskussion, das ist schon mal schön, aber unter einer Debatte verstehe ich etwas anderes.« Eine offene Aussprache über die Beteiligung von PDS-Politikern an antiisraelischen Demonstrationen etwa habe nie stattgefunden. Er sei überrascht, dass das Papier von Katja Kipping, in dem sie mit dem Antizionismus abrechnet, für so wenig Furore gesorgt habe. »Ich werbe in der Fraktion und überhaupt in der Linken um ein Verständnis für das Sicherheitsinteresse Israels und der israelischen Bevölkerung. Aber für diese Position finden sich nicht viele Unterstützer«, sagt Leutert. Stattdessen pflegten viele in der Partei immer noch eine antiimperialistisch motivierte »undifferenzierte Solidarität mit jedem, der eine Knarre in der Hand hält und nach Solidarität ruft«.
Die ehemalige ARD-Journalistin Luc Jochimsen, die für die Linkspartei ein Bundestagsmandat ausübt, sagte, sie habe Kippings Papier mit »größter Bewunderung« gelesen. Kipping sei mit diesem Beitrag »etwas Fantastisches gelungen«, die Debatte sei »überfällig«. Sie gehe davon aus, dass das Papier, das in der vergangenen Woche den Fraktionsunterlagen aller Abgeordneten beigelegen habe, demnächst auf einer Fraktionssitzung besprochen werde.
Kippings Papier mit dem Titel »Für einen linken Zugang zum Nahost-Konflikt jenseits von Antizionismus und antideutscher Zuspitzung« beschreibt Antizionismus und Antiimperialismus auch als historisches Problem der Linken und versucht eine positive Bezugnahme auf »linken Zionismus«. Das ist in der Partei offenbar nicht zu machen ohne eine penetrante Abgrenzung gegenüber »Antideutschen« und eine jedem einzelnen Absatz aufgepfropfte Relativierung der eigenen Kritik. Dennoch ein bemerkenswerter Schritt. Denn Katja Kipping gilt als Politikerin mit Zukunft in der Partei. Sogar als künftige Parteivorsitzende wird sie gehandelt.
Die 28jährige Dresdnerin gehört auch zu den Initiatoren der »Emanzipatorischen Linken« (?Jungle World, 42/06), eines Kreises, der neben der vom Berliner Landesverband geprägten »Reformlinken«, nach Ansicht Jan Kortes, die Strömung ist, in der es am ehesten Raum für Debatten über linken Antiamerikanismus und Antizionismus gebe.
Kipping erklärte, dass sie auf ihr Papier bisher keine negativen Reaktionen und aus der Basis sogar einigen Zuspruch erfahren habe. Jedoch spiele die Debatte derzeit eine untergeordnete Rolle. Bei der Formulierung der programmatischen Grundsätze im Vereinigungsprozess von Linkspartei und Wasg sei dies kein Thema.
Vermutlich sind sich Akteure beider Seiten des Zündstoffs bewusst, den diese Kontroverse beinhaltet, und dass ihre Meinungen so unvereinbar sind, dass es mit einer Aussprache auf dem nächsten Bundesparteitag nicht getan wäre.
Anlass für einen ordentlichen Streit gäbe es hingegen genug: Zu einer »Nahost-Konferenz« am 3.November hat die Linkspartei völlig unbeeindruckt von der parteiinternen Kritik u.a. den Regierungssprecher der Hamas, Ghazi Hamad, nach Berlin und in den Bundestag eingeladen.
jungle-world

Wednesday, October 25, 2006

Neues von Abu Kraut




titanic

David Zucker bricht mit Democratic Party

David Zucker
“I still can’t believe I’m a Republican. There are just certain things ingrained in our Jewish roots. Our fathers voted for Roosevelt, and we voted for JFK, Humphrey and Clinton. But the Democratic Party has changed.” —director and producer David Zucker, who is responsible for this brilliant campaign ad, on his post 9/11 “conversion” .

Lammert stellt sich in Kopftuchstreit vor Deligöz

Das Präsidium des Bundestages stellt sich im Kopftuchstreit geschlossen vor die Grünen-Abgeordnete Ekin Deligöz. Angriffe und Morddrohungen wegen ihrer Haltung zum Tragen von Kopftüchern seien nicht hinnehmbar, erklärte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) am Mittwoch in Berlin.
Die türkischstämmige Grünen-Politikerin hatte Mitte Oktober in der Zeitung "Bild am Sonntag" an die Adresse der muslimischen Frauen appelliert: "Kommt im Heute an, kommt in Deutschland an. Ihr lebt hier, also legt das Kopftuch ab!"
(ddp)

Eine Ausstellung erzählt über Juden im deutschen Fußball und Antisemitismus

Von Lars Spannagel
Berlin - Etwas gelangweilt sitzen die Jugendlichen auf den Stufen. Dann brandet Torjubel durch das Treppenhaus des Centrum Judaicum in der Oranienburger Straße. Die acht Schüler der 9. Klasse der Neuköllner Wildmeister-Hauptschule drehen ihre Köpfe zum Eingang der Ausstellung. Torjubel ist offenbar seit diesem Sommer ein Schlüsselreiz für alle 15-Jährigen.Heute werden sie etwas über Fußball lernen. Zum Beispiel, dass ein Jude den „Kicker“ gründete und maßgeblich daran beteiligt war, dass Fußball in Deutschland populär wurde. Dass ein Jude bei Olympia 1912 zehn Tore in einem Spiel für Deutschland schoss. Und dass sein kongenialer Sturmpartner in Auschwitz ermordet wurde. In Videos, auf Fotos und auf Wandtafeln erzählt die Ausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden“ von jüdischen Fußballern, Trainern, Funktionären und Vereinen. Auch vom TuS Makkabi Berlin.Spieler des jüdischen Vereins Makkabi waren in Altglienicke am 26. September von Zuschauern so lange beschimpft und bedroht worden, bis sie das Spiel abbrachen. Der Berliner Fußball-Verband (BFV) will die Altglienicker Mannschaft als eine Art Erziehungsmaßnahme in die Ausstellung schicken, die Kuratorin Swantje Schollmeyer möchte gerne helfen. „Wir wollen uns mit dem BFV zusammensetzen und überlegen, was man den Leuten raten kann“, sagt sie. „Wenn Dinge passieren wie in Altglienicke, wie verhält man sich dann?“ Die Schüler bleiben vor einer Leinwand stehen, schwarz-weiße Spielszenen flimmern über ihren Köpfen. Der FC Bayern schlägt Eintracht Frankfurt im Finale um die deutsche Meisterschaft 1932 mit 2:0. Nur wenige Monate später muss Kurt Landauer, der jüdische Präsident des FC Bayern, zurücktreten. Der Arierparagraph der Nationalsozialisten duldet keine Juden in deutschen Sportvereinen. Jüdische Sportler gründen eigene Vereine, bis 1938 den Juden jeglicher Sport verboten wird.Julius Hirsch und Gottfried Fuchs, die einzigen jüdischen Nationalspieler, die Deutschland je hatte, werden vom Nazi-Terror eingeholt. Gottfried Fuchs flieht über die Schweiz, Frankreich und England nach Kanada. Julius Hirsch wird nach Auschwitz deportiert und ermordet. Zusammen hatten sie von 1911 bis 1913 den deutschen Sturm gebildet, Fuchs gelang mit seinen zehn Toren beim 16:0 gegen Russland ein wohl ewiger Rekord. Swantje Schollmeyer zufolge spielen heute nur drei Juden in der Bundesliga, alle drei sind Ausländer: Juan Pablo Sorin (HSV), Tomas Galasek und Glauber (beide Nürnberg).Die Jugendlichen stehen lange vor den Plakaten, die Antisemitismus in deutschen Stadien heute zeigen. Zum Beispiel das Foto, auf dem deutsche Zuschauer beim Länderspiel 1996 in Polen ein Plakat hochhalten: „Schindler-Juden – Wir grüßen euch.“ Die Schüler verstehen den Spruch nicht, auf Nachfrage des Lehrers stellt sich heraus, dass keiner von ihnen den Film „Schindlers Liste“ gesehen hat oder die Geschichte dahinter kennt. Auch das möchten die Macher der Ausstellung ändern, zum Beispiel in Projekttagen. Die Schüler berichten, das Wort „Jude“ sei in ihrer Umgebung relativ oft zu hören. Als Schimpfwort. Wie reagieren sie darauf? „Wenn’s nicht an mich gerichtet ist, ignoriere ich es“, sagt ein Mädchen überzeugt.Wann die Altglienicker in die Ausstellung kommen, steht noch nicht fest.
tagesspiegel.de

Tuesday, October 24, 2006

Diffuse Gegendemonstration

Antje Sievers demonstrierte in Berlin gegen den Al-Quds-Marsch. Hier ihre Eindrücke:
Zum alljährlich wiederkehrenden Al-Quds-Tag marschierten am Samstag, dem 21.10.06 ca. fünfhundert Islamisten über den Kurfürstendamm in Berlin und demonstrierten für die Vernichtung Israels.Die Hardcore-Burka-Fetischistinnen vorweg, die Palituchträger hinterher, liebevoll geleitet und beschützt von der Berliner Polizei; derselben, die sich zwar fast in die Hosen macht, wann immer sie es mit der Hisbollah zu tun hat, sich dafür aber letztes Jahr mutig ins Zeug legte, als es galt, den Gegendemonstranten das Schwenken von Israelflaggen zu verbieten. Das sei doch schließlich eine unnötige Provokation! Was diese Islamistenhorde zusammenschweißt, ist der unbedingte Wille zur Vernichtung des Judenstaates, und Dank der Feigheit der EU werden sie auch in Kürze über die notwenigen Waffen für diese Mission verfügen.Ihr Führer (und selten war dieser Begriff so angebracht) mag ein durchgeknallter iranischer Emporkömmling sein, der aussieht, als würde er sich bei KIK einkleiden - man muss dennoch anerkennen, dass sie keine politischen Gegner fürchten und genau wissen, wofür sie eintreten.Was man von den ca. zweihundert Gegendemonstranten leider nicht behaupten kann.Das "breite Bündnis gegen den internationalen Al-Quds-Tag" ist ein bisschen gegen dies und ein bisschen gegen jenes, Krieg ist immer Scheiße, islamischer Terror ist irgendwie voll böse, soweit ist man sich einig. Ansonsten steht man auch hier und heute wie überall in Deutschland für das unbedingte Recht auf Kritik am israelischen Staat.Von einer iranischen Rednerin ist erstaunlicherweise zu erfahren, die Existenz Israels sei doch von niemandem in Frage gestellt worden, auch die keines anderen Staates auf der Welt. Worum es heute geht, das ist anscheinend die Befindlichkeit der iranischen Oppositionsbewegung. Andere Demonstranten halten ein riesiges Transparent, auf dem sie Islamismus mit amerikanischer Außenpolitik gleichsetzen; ein türkischer Redner behauptet keck, kein Türke in Deutschland würde den Al-Quds-Tag unterstützen. Und so weiter und so fort.Selbst die Rede Cem Özdemirs, der mal auf einen Sprung mit dem Kinderwagen vorbeigeschoben kommt, ist nicht länger oder inhaltsreicher als die Lebensspanne zwischen dem Coming-Out eines iranischen Homosexuellen und seinem Ende an einem Teheraner Baukran.Sind wir wirklich den weiten Weg nach Berlin gekommen, um uns diese breite Palette von politischen Realitätsverlust anzuhören? Obendrein will uns die hennarote Mutter Vernünftig von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft das Schwingen unsere schönen aufblasbaren Keulen mit Davidsstern verbieten, die wir extra für diesen Anlass auf der Dizengoff gekauft haben.Irgendein Milchbart schreit noch kurz bevor die Islamistendemo angerauscht kommt, er warne die Gegendemonstranten vor "blinder Loyalität" gegenüber Flaggen. Die Islamischen Faschisten wissen indessen, dass sie nichts zu befürchten haben.Wer solche Feinde hat, braucht keine Freunde.
Quelle: http://www.achgut.de/dadgd/view_article.php?aid=3600&ref=0
adf-berlin

Monday, October 23, 2006

Vize-Premier Peres: „Ahmadinedschad wie Hitler“

Newsletter der israelischen Botschaft Berlin
Vize-Ministerpräsident Shimon Peres fordert, dass mit dem iranischen Präsidenten Ahmadinedschad genauso umgegangen wird wie mit Adolf Hitler. Genauso müsse man ihn auch in der Welt darstellen. In einem Gespräch mit „Yedioth Ahronoth“ sagte Peres, dass man dem Iran Angst einjagen und drohen müsse. Peres teilte sein Erstaunen mit, wie die USA Ahmadinedschad in ihrem Land empfangen haben: „Sie haben ihn mit Ehren im Institut für amerikanische Auswärtige Politik empfangen. Das ist ein Skandal. Das ist der einzige Mensch in der Welt, der sagt, dass ein anderes Volk vernichtet werden muss. Das widerspricht den UN-Konventionen. So etwas darf nicht geschehen“, sagte Peres. (Yeditoh Ahronoth, 22.10.06)
"die jüdische"

Anonyme Muslima!

Sich in einer deutschen Innenstadt an einer Demo gegen Israel zu beteiligen,das ist das eine,Folgerichtige.Dabei ein selbstgemaltes Pappschild mit der Aufschrift >Poppen statt kloppen< vor sich herzutragen,das andere,Lustige,ja vollends Wahre und aber in den Ländern,denen ausweislich Deines Aufzugs Deine Sympathie gilt,so rein gar nicht Verstandene,ja rundheraus Abgelehnte.
Oder stehts Du auf Peitschen?
Dann will nichts gesagt haben:
Titanic

titanic,10,06

Sunday, October 22, 2006

Buchtip: Stuart E. Eizenstat, Unvollkommene Gerechtigkeit

Auszüge:

„Auch Set Momjian, ein führender Vertreter der Armenischen Gemeinde aus einem Vorort von Philadelphia, kam auf die Liste und brachte seine eigenen Vorstellungen mit.Er wollte sicherstellen, dass in einem Memorial für den Holocaust auch des Todes der einen Million Armenier gedacht wurde, die während des Ersten Weltkrieges im Osmanischen Reich ums Leben kamen.Als die Türkei davon erfuhr, suchte mich Botschafter Sukru Elekdag im Weißen Haus auf.Er hatte eine finstere Botschaft zu überbringen.Wenn die Massaker an den Armeniern in dem Museum auftauchten, dann könnte die Türkei, die ihre jüdische Gemeinde 500 Jahre lang geschützt habe, keine Verantwortung für deren Sicherheit mehr übernehmen.“

„So verweigerte die Türkei im Februar 1942 dem Dampfer „Struma“ mit 801 jüdischen Flüchtlingen an Bord das Einlaufen in den Hafen von Istanbul, weil sie um ihre Neutralität fürchtete.Am nächsten Tag wurde es von einem Torpedo getroffen und sank.“

Stuart E. Eizenstat, Unvollkommene Gerechtigkeit, Der Streit um die Entschädigung der Opfer von Zwangsarbeit und Enteignung, Vorwort von Elie Wiesel, München, 2003

Saturday, October 21, 2006

David Zucker Albright Ad

David Zucker, der begnadete US-Regisseur, hat einen gefilmten Kommentar zur aktuellen politischen Situation geschaffen.Unbedingt mal reinschauen.
Hier geht's zum Film

PS.
Die Dame im Film ist nicht Claudia Roth (sieht nur fast so aus)!

Deutsches Bier

Thomas Kapielski
Hier hat noch jemand Respekt vor sich, ohne gleich – jetzt hätte ich beinahe bierernst geschrieben, wo kommt das eigentlich her, der Ernst des Bieres, hätte ich jetzt instantan das Gegenteil gedacht so in Richtung Schwerelosigkeit des Vorrauschs, außerdem nimmt nach neuesten Meldungen niemand mehr so richtig das Bier ernst, ganze Bierfirmen werden vom Ausländer aufgekauft, zwar nicht vom Türken… Im Ausland ist der Türke überall der gleiche Türke, lernt man bei Kapielski, diesem Wesen fehlt das Chamäleon-hafte, die Leichtigkeit der Flexibilität, man registriert kein Mischverhalten, ob man in Kreuzberg sich aufhält oder in Oslo. Feststehendes genetisches Temperament. Oder Temperatur? Kapielski jedenfalls kann Gründe vorzeigen, wenn er mal nicht so richtig mitmachen kann, so etwa, als er dieses gefährliche Thermal-Bad nahm und sich sowohl in angemessener Temperatur als auch in Länge der Prozedur erheblich… ja eben nicht täuschte, das kriegte er erst nachträglich mit, diese versteckten Nachrichten der Hotels vorzugsweise als Kleingedrucktes am Spiegel über dem Waschbecken im Bad, man ist ja nicht zum Lesen ins Hotel gekommen, aber so hat man anderntags einen ganz anderen Literaten kennen gelernt, alle Vorurteile mussten revidiert werden. Zu weit geht das natürlich, wenn man versucht, anderen ein nicht bestätigtes Image zuzulegen wie versuchsweise Kapielski in einem Gespräch mit dem Journalismus bezüglich des Dichters Durs Grünbein, der Journalismus greift freilich alles auf, was da gesagt wird (Insider-Information) und ist dann natürlich sauer, wenn den Tag drauf beim Gegenlesen des Interviews alles wieder zurückgenommen wird, ansonsten: Anwalt.

Meistens aber ist es sehr amüsant, den Dichter, Denker, Maler, Professor u.s.w. überallhin begleiten zu dürfen, wohin er einen mitnimmt, zum Beispiel 1999 nach Klagenfurt im österreichischen Kärnten (au weia, Haider), wo er nach bzw. schon während der Leseprobe überall herzlich aufgenommen wird, am Ende aber doch klein beigeben muss. Aber den Haider hat er getroffen und auch mit ihm gesprochen, gewissermaßen aus eigenem Antrieb, um nicht diesem sozial-literarisch nicht nur empfohlenen sondern diktierten Vermeidungsdekret zu entsprechen, das genauso verlogen ist wie die noch nicht mal Ignoranz des Hauptmanns. Vielleicht hat die sympathische Intervention ja was genützt, und der Haider schlägt in Zukunft nicht mehr so an (hat sich danach auch zurückgezogen – also alles richtig gemacht, Herr Kapielski).

Mit das beste Stück, was hier geboten wird, ist schon der grandiose „George-Spencer-Brown-Schleier“, der hier in Form eines die Business-Class von der Economy-Class trennenden Vorhangs erscheint und Distinktionen ansinnt, die in Wirklichkeit kaum eingelöst werden, denn nichts anderes soll der Schleier ja verbergen, als dass das Essen in der Business-Class genauso beschissen ist wie bei den Underdogs. Lustig, wie unter der Hand, also ohne Absicht des Autors, dann auch noch der Spencer-Brownsche „re-entry“ vorgeführt direkt im Anschluss an die Trennungsszene und im gleichen Flugzeug, als nämlich verbotener Weise irgendwo in der Business-Class das Handy klingelt, und zwar in der piepsigen Wiederkehr einer Bachschen Motette, oder handelt es sich eher um die Wiederkehr des Verdrängten oder um die Rückkehr der Aliens? Das sind so Fragen, die sich ganz ungezwungen beim Lesen einstellen, und solche Einstellungen passieren ziemlich häufig. Gutes Buch.

Dieter Wenk (02.04)
Thomas Kapielski, Sozialmanierismus, Frankfurt 2003 (Berlin 2001)


textem.de

Termin: Henryk M. Broder in Augsburg

Matinee am 22. Oktober um 11.30 Uhr ,Augustana-Saal, Augsburg, Annahof 1
Unkostenbeitrag 5,- Euro
Deutsch-Israelische Gesellschaft und Augustana-Forum laden ein zu einer Matinee am 22. Oktober um 11.30 Uhr mit

Henryk M.Broder

Hurra,wir kapitulieren!Vom Umgang des Westens mit dem Islam
Stadtdekanin Susanne Kasch und Dr. Dieter Münker diskutieren mit dem bekannten Spiegel-Autor über sein neuestes Buch. Broder widmet sich darin der gegenwärtigen Beschwichtigungspolitik des Westens gegenüber dem Islam - ein hochaktuelles Plädoyer für die Freiheit und die Grundwerte Europas.
Pressestimmen zum Buch:
"Henryk M.Broder ist einer der scharfsinnigsten Köpfe Deutschlands, ein höchst unterhaltsamer Autor, ein Journalist mit erstaunlichem Horizont - und der ultimative Albtraum für alle Verfechter der Political Correctness." (Leon de Winter)
"Henryk Broders jüngster Essay kommt gerade zur rechten Zeit.“ (Süddeutsche Zeitung)
"Das Florett ist Broders Sache nicht; stattdessen schwingt er die Axt - aber jeder Hieb sitzt." (Westdeutscher Rundfunk)
"die jüdische"

Thursday, October 19, 2006

Salman Rushdie: "Brauchen mehr Cartoons wie die in Dänemark"

Am Mittwochabend diskutierte der Schriftsteller im Waldviertel mit STANDARD-Außenpolitikchefin Gudrun Harrer
Heidenreichstein –- "Ich habe immer noch Probleme, religiöse Eiferer ernst zu nehmen. Vielleicht ist das sogar richtig so und wir brauchen in Wahrheit noch mehr Cartoons wie die in Dänemark." Also sprach Salman Rushdie.
Der britisch-indische Autor unterhielt sich Mittwoch abend im Rahmen des Literaturfestivals "Literatur im Nebel" in Heidenreichstein entspannt und ohne Bodyguards mit Standard-Außenpolitikchefin Gudrun Harrer über Kulturbrüche zwischen Ost und West, über eine aufgesplitterte, immer komplizierter werdende Welt und seinen jüngsten Roman "Shalimar der Narr".
Generell ortete Rushdie einen "Mangel an Kultur" in vielen Weltreligionen. "Als ich ein junger Mann war, bin ich aufgewachsen in einer Welt, in der Kultur etwas Weltliches war", erinnert sich Rushdie. "Religion war damals uncool, ein Revival der Religion als wichtige Kraft in der Weltpolitik schien undenkbar." Jedoch: "Während wir cool waren und inhalierten, haben die Uncoolen die Welt übernommen. Das ist jetzt das Problem, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen."
Die Gründe für Gewalttätigkeit seien vielfältig und nicht nur ideologisch erklärbar. Manchmal sei Terror die einzige bezahlte Arbeit, die zu erhalten sei. Manchmal stehe verletzte Männlichkeit dahinter. Letztlich, so Rushdie, sei es eine Frage des Charakters, ob jemand gewalttätig werde oder nicht. Die Menschen seien eben nicht alle gleich. Zudem wies er darauf hin, dass "die Ersten, die vom radikalen Islam unterdrückt werden, die Moslems sind".
Rushdie weilt auf Einladung des ehemaligen Kulturministers Robert Scholten in Heidenreichstein. Dieser hatte Rushdie 1994 trotz der über ihn verhängten Fatwa in Wien den österreichischen Staatspreis für europäische Literatur verliehen. Eine Zeit lang hielt sich Rushdie damals auch im Weinviertel versteckt. Hier richtet Scholten nun zusammen mit Robert Schindel erstmals das Festival "Literatur im Nebel" aus. Es beleuchtet Leben und Werk eines Autors en detail.
Zum Einstand am Mittwoch hat sich viel Kultur-, Medien- und Politprominenz eingefunden: Robert Menasse, Michael Köhlmeier, Danielle Spera, Franz Vranitzky lasen und referierten. Alfred Gusenbauer plauderte am Rande des Lesereigens angeregt mit Salman Rushdie. Heute, Donnerstag, geht die "Literatur im Nebel" mit Auftritten u.a. von Peter Turrini, Erika Pluhar, Marie Zimmermann zu Ende.
Das ganze Gespräch mit Salman Rushdie lesen Sie am Freitag im STANDARD. (Sebastian Fasthuber/DER STANDARD, Printausgabe, 19.10.2006)
Leben mit der Fatwa

Der 1947 in Bombay geborene Schriftsteller Salman Rushdie wurde durch sein Buch Mitternachtskinder weltberühmt, für das er 1981 den Booker Prize erhielt. Die Satanischen Verse lösten 1988 in der muslimischen Welt Proteste aus – ähnlich wie im jüngsten dänischen Karikaturenstreit. 1989 rief Ayatollah Khomeini in Form einer Fatwa zur Ermordung Rushdies auf; dieser musste daraufhin untertauchen. Trotz vieler diplomatischer Bemühungen hat der Iran die Fatwa nie zurückgezogen. Viele seiner späteren Bücher wie The Ground Beneath Her Feet (1998) und Fury (2001) wurden von zahlreichen Kritikern verrissen. (ef)
derstandard.at

Wednesday, October 18, 2006

Unterrichtung in Toleranz



Von Mike Lester
http://www.caglecartoons.com/

Wie hältst du’s mit dem Genozid?

Niederländische Parteien haben türkischstämmige Kandidaten von den Wahllisten gestrichen. Diese ­weigerten sich, den Genozid an den Armeniern als solchen anzuerkennen. von tobias müller, amsterdam
Wenn mein Urgroßvater ein Massenmörder war, kann er von mir aus zur Hölle fahren. Aber wieso muss ich mich vor Tante Truus und Onkel Jan dafür rechtfertigen? Weil es ihren Normen und Werten entspricht? Dann sage ich: Haut ab mit euren Normen und Werten!« Talip Demirhan ist wütend. Die Christdemokraten (CDA), in deren Vorstand er acht Jahre saß, strichen Ende September zwei türkisch­stämmige Kandidaten von der Liste für die Parlamentswahl im November. Sie hatten sich – ganz auf Linie mit den Nationalisten in der Türkei – geweigert, den Genozid an den Armeniern im osmanischen Reich 1915 als solchen anzuerkennen. Aus demselben Grund ersetzten auch die Sozialdemokraten (PvdA) einen ihrer Kandidaten.
Besonders wütend ist Demirhan auf die seiner An­sicht nach »verrückte« Erklärungsnot, in die nieder­ländische Politiker mit türkischem Hintergrund hinsichtlich des Genozids an den Armeniern mitt­ler­weile geraten seien. Dabei steht die jahrelange Weigerung der Türkei, den Völkermord anzuer­kennen, der Forderung der EU entgegen, An­kara solle zumindest einer unabhängigen Un­tersuchungskommission zustimmen und deren Ergebnisse akzeptieren.
Die Bezeichnung »Genozid« für die Depor­tation und Ermordung der Armenier steht in der Türkei noch unter Strafe. Die Niederlan­de gehören zu den 20 Ländern, die den Völkermord offiziell anerkannt haben. Die poli­tischen Parteien erwarten daher auch von ihren türkischstämmigen Kandidaten, dass sie dies tun. Weil sie das aber partout nicht wollten, verloren nun die Christdemokraten Ayhan Tonca und Osman Elmaci ihre Listen­plätze ebenso wie der Sozialdemokrat Erdinc Saçan, auf dessen Website der Tatbestand des Genozids zur Diskussion gestellt wird.
An der Basis beider Parteien kam es daraufhin zu Protesten. 30 CDA-Parteimitglieder türkischer Herkunft forderten beim Kon­gress der Partei Anfang Oktober, den als Ersatz aufgestellten Nihat Eski ebenfalls von der Liste zu streichen. Ein Kandidat, der den Geno­zid anerkennt, gilt ihnen als »Entschuldigungstürke«. Auch in der PvdA, die traditionell mehr auf migrantische Wählerstimmen setzt, ist das Thema nicht unumstritten. Nach dem Spitzen­kandidaten Wouter Bos steht Nebahat Albayrak, Tochter türkischer Einwanderer, auf dem zwei­ten Listenplatz. Der Druck auf sie ist groß. Die niederländischen Armenier fordern sie auf, die Dinge beim Namen zu nennen, während viele Türken sie als »Landesverräterin« beschimpfen. Die Partei will sie einerseits auf der offiziellen Linie wissen, andererseits ihre beachtliche türkische Wählerschaft nicht verlieren....
jungle-world

Tuesday, October 17, 2006

Meisterwerke


© Th. Kapielski; courtesy: Galerie Reckermann, Köln
»Wir darben in Fülle«

An dieser Stelle erlaubt sich der Herausgeber von Jihad Watch Deutschland in unregelmäßigen Abständen die Vorstellung von Meisterwerken der bildenden Kunst anzukündigen.Die Auswahl der Werke ist Abhängig von der Stimmung und dem Alkoholkonsum des Selbigen.
Beginnen möchten ich heute mit "courtesy" des genialen Schriftstellers und Künstlers Thomas Kapielski ("Sozialmanierismus") eines Freundes des leider zu früh verstorbenen Gelsenkirchener Künstlers Rolf Glasmeier.

Londonistan 2012


GraSS kann's nicht lassen !


Der Butt

Monday, October 16, 2006

Kreisliga-Schiedsrichter nach antisemitischen Vorfällen gesperrt

Berliner Sportgericht: Zwei Spiele Platzsperre für Verein
Das Sportgericht des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) hat nach den antisemitischen Vorfällen in der Kreisliga-Begegnung zwischen VSG Altglienicke II und TuS Makkabi II gegen den Verein ein vergleichsweise mildes Urteil gefällt, Schiedsrichter Klaus Brüning aber dauerhaft aus dem Verkehr gezogen.
Altglienicke wurde wegen antisemitischer Parolen einiger Zuschauer gegen die vorwiegend jüdischen Makkabi-Spieler während der letztlich abgebrochenen Partie vom 26. September zu zwei Heimspielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit verurteilt. Im schlimmsten Fall hatten eine Geldstrafe und Punktabzüge gedroht.
"Eher helfend als strafend"
Zudem müssen die 14 auf dem Spielberichtsbogen eingetragenen Spieler sowie die Trainer und Betreuer auf eigene Kosten an einem vom BFV organisierten "Seminar gegen Rassismus" teilnehmen. Weiterhin sind bis zum Ende der Saison zu jedem Heimspiel der ersten oder zweiten Mannschaft fünf durch Armbinden gekennzeichnete Ordner zu stellen, die erneut auftretende rassistische Tendenzen sofort zu unterbinden haben.
Die in der 78. Minute beim Stande von 4:1 wegen der geschlossenen Spielverweigerung der Makkabi-Spieler abgebrochene Partie wird auf neutralem Boden wiederholt. "Das Urteil reicht weiß Gott nicht aus, um ein Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus zu setzen", sagte der TuS-Vorsitzende Tuvia Schlesinger. Dagegen verteidigte BFV-Präsident Bernd Schultz die Maßnahmen, die "eher helfenden als strafenden Charakter" hätten.
Das Sportgericht schenkte demnach den Aussagen der Makkabi-Verantwortlichen Glauben, dass die Spieler mit Sprüchen wie "Auschwitz ist wieder da" oder "Die Synagogen müssen brennen" angepöbelt worden waren. Dies hatten Spieler und Trainer von Altglienicke in der Beweisaufnahme am Dienstag bestritten. Schiedsrichter Brühning will nach eigenen Aussagen keine Beleidigungen gehört haben. Makkabi hatte deshalb gegen ihn ein Sportgerichtsverfahren beantragt. Das Ergebnis gab der BFV am Sonntag bekannt.
mit Material von sid
ZDF.de

Sunday, October 15, 2006

Kopftuch für Mohammed !



Mohammed in froher Erwartung der Übertragung des Länderspiels der türkischen Nationalelf.
Er geht mit gutem Beispiel voran.


"Symbol der Frauenunterdrückung"
Prominente Deutsch-Türken fordern Kopftuch-Verzicht
Hamburg - Deutsch-türkische Politiker haben die muslimischen Frauen in Deutschland aufgefordert, als Zeichen ihrer Integrations-Bereitschaft das Kopftuch abzulegen. "Das Kopftuch ist ein Symbol der Frauenunterdrückung. Wer von Frauen verlangt, dass sie ihren Kopf und das Haar verhüllen, macht sie zu einem Sexualobjekt", sagte die Bundestagsabgeordnete der Grünen, Ekin Deligöz, der "Bild am Sonntag". Sie appellierte: "Kommt im Heute an, kommt in Deutschland an. Ihr lebt hier, also legt das Kopftuch ab! Zeigt, dass Ihr die gleichen Bürger- und Menschenrechte habt wie die Männer!"
"Kopftuch ist diskriminierend"
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün kritisiert das Kopftuch als diskriminierend und fordert Gleichberechtigung für Musliminnen. "Es geht nicht an, dass der türkische Mann im modischen Anzug auf die Straße geht - und seine Frau neben ihm muss einen unscheinbaren, bodenlangen Mantel und ein Kopftuch tragen." Das Kopftuch sei nach Aussage moderner islamischer Theologen keine Vorschrift. "Es ist keine Sünde, ohne Kopftuch auf die Straße zu gehen." Das Signal der Gesellschaft an muslimische Frauen müsse sein: "Wir unterstützen Euch! Lasst Euch zu nichts zwingen!"
Als politisches Instrument missbraucht
Die deutsch-türkische Frauenrechtlerin Seyran Ates, Teilnehmerin der Islam-Konferenz der Bundesregierung, sagte dem Blatt: "Das Tragen von Kopftüchern verhindert das Aufeinanderzugehen und wird als politisches Instrument missbraucht. Aber ein Kopftuch darf kein Mittel sein, um eine politische Auseinandersetzung zu führen."
Zugehörigkeit zur Gesellschaft
Mehmet Daimagüler, Ehrenvorsitzender der Liberalen Türkisch-Deutschen Vereinigung, sagte dem Blatt, es gehe bei dem Kopftuchstreit nicht nur "um ein Stück Stoff - es geht um die Frage der Zugehörigkeit oder der bewussten Abkehr von der Gesellschaft". Jede Frau solle sich überlegen, ob sie sich davon "bewusst abgrenzen möchte, wenn sie sich verschleiert oder Kopftuch trägt".
"Tragt doch selber mal Kopftuch"
Diese Frage müsse aber jede Frau für sich selbst entscheiden, das dürfe ihr kein Gesetzgeber abnehmen, betonte Daimagüler, der früher im FDP-Bundesvorstand war. Muslimischen Männern, die auf die Verhüllung der Frau bestehen, könne er nur raten: "Tragt doch selbst mal eine Woche lang Kopftuch oder Schleier und erfahrt, wie es sich damit lebt." (go/dpa/AFP)

Saturday, October 14, 2006

Rom grüßt Ankara



titanic

Ankündigung: Gerhard Scheit
















19. 10. 2006
Wien, 19:30
Völkerrecht ohne Souverän? Die Europäische Union als ideologischer Apparat
Vortrag von Gerhard Scheit
NIG, 1., Universitätsstr. 7, HS III
Ankündigungstext

8. 11. 2006
Halle/Saale, 20:00
Suicide Bombing. Zur Logik des Selbstmordattentats
Vortrag von Gerhard Scheit
Universitätplatz, Melanchthonianum, Hörsaal B
ag antifa

Friday, October 13, 2006

Empörung nach Übergriff in Parey

Nach einem antisemitischen Vorfall in Sachsen-Anhalt ermittelt die Polizei wegen Nötigung gegen mehrere Jugendliche. Nach Angaben der ermittelnden Beamten war am Donnerstag in Parey ein 16-Jähriger mit einem judenfeindlichen Plakat um den Hals von drei Mitschülern über den Schulhof getrieben worden.
Bereits in den vergangenen Monaten war das Land wegen mehrerer Vorfälle mit rechtsradikalem Hintergrund in die Schlagzeilen geraten. So wurde etwa in der Ortschaft Pömmelte ein farbiges Kind brutal misshandelt. In dem Dorf Pretzien wurde eine Ausgabe des "Tagebuchs der Anne Frank" verbrannt.
(ddp)

Skandal um Orhan Pamuk

Orhan Pamuk: Gestern wurde ihm der Literaturnobelpreis 2006 zugesprochen, heute kam heraus: Er war gar nicht in der Waffen-SS! Unklar bleibt, ob er den Preis nun zurückgeben muß.
titanic

Thursday, October 12, 2006

Kein Nobelpreis für Udo Ulfkotte

Verkehrte WeltWer sich mit gewaltbereiten Islamisten befasst, der lebt gefährlich. Mitunter jedoch geht die Gefahr dabei nicht von den in Deutschland lebenden Islamisten aus, sondern eher von deutschen Behörden. Zur Aufgabe von Historikern gehört es, geschichtliche Abläufe mitsamt ihren Hintergründen darzustellen. mehr...

Deutscher Islam ? Gibt's doch schon längst !


Claudia und Renate von der >Religion des Friedens<

In den nordrhein-westfälischen Moscheen soll künftig nur noch auf Deutsch gepredigt werden. Der Integrationsbeauftragte der schwarz-gelben Landesregierung, Thomas Kufen (CDU), forderte in einem Interview mit der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe) einen "deutschen Islam".
Kufen sagte: "Es ist an der Zeit, dass auch die muslimischen Gemeinden ihre Integrationsbereitschaft stärker deutlich machen." Zum deutschen Islam gehöre, dass auch die Predigten in den Moscheegemeinden künftig in deutscher Sprache gehalten würden. "Dies ist die Voraussetzung für die nötige Transparenz: Das Vertrauen in die Muslime ist seit dem 11. September kontinuierlich gesunken", fügte er hinzu.
Mit der Einführung eines islamischen Religionsunterrichtes und der Etablierung eines deutschen Islam würde denjenigen, die in den Hinterhofmoscheen Politik betreiben wollten, das Wasser abgegraben, sagte Kufen weiter und betonte: "Ein deutscher Islam und Hasspredigten sind unvereinbar." (Ha, ha, ha...)
Der CDU-Politiker machte deutlich, dass die Deutschpflicht notfalls auch mit dem Ausländerrecht durchgesetzt werden solle. "Imame, die kein Interesse an Integration haben, haben sich das falsche Land ausgesucht."
(ddp)

Wednesday, October 11, 2006

"Dringend verdächtig"

Der am Dienstag bei Osnabrück festgenommene mutmaßliche Unterstützer des Terrornetzwerks Al-Qaida kommt in Untersuchungshaft. Das ordnete der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe am Mittwoch auf Antrag der Bundesanwaltschaft an, wie die Strafverfolgungsbehörde am Nachmittag mitteilte.
Der 36-jährige Iraker sei "dringend verdächtig", seit dem 24. September 2005 Audio- und Videobotschaften von Terroristenführer Osama Bin Laden, von dessen Stellvertreter Ayman Al Zawahiri sowie von dem im Juni getöteten Al-Qaida-Führer im Irak, Abu Mussab al-Zarqawi, über das Internet weltweit verbreitet zu haben. Damit habe er von seinem deutschen Wohnsitz aus "in mindestens 28 Fällen eine terroristische Vereinigung im Ausland unterstützt".
Der Tatverdacht gegen den Beschuldigten ergebe sich im Wesentlichen aus Telekommunikations-Überwachungsmaßnahmen und den bei der Durchsuchung seiner Wohnung sichergestellten Beweismitteln. Der Zugriff geschah nach offiziell nicht bestätigten Angaben in Georgsmarienhütte. Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte bereits am 28. September 2006 Haftbefehl gegen den Iraker wegen des Verdachts der Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung erlassen. Dieser Haftbefehl wurde dem 36-Jährigen am Mittwoch vom BGH-Ermittlungsrichter eröffnet.
Der Beschuldigte war am Mittwochmittag in einem grauen Kleinbus mit verdunkelten Scheiben auf das Gelände des BGH gefahren worden. Gegen 15.15 Uhr verließ der Wagen mit dem Terrorverdächtigen wieder den BGH. Am Donnerstagnachmittag will der zuständige Bundesanwalt vor der Presse ein Statement zu dem Fall abgeben, hieß es weiter.
(ddp)

Der Führer siegt auf dem Balkan

Deutsch-Europa und Clinton-USA haben Jugoslawien zerschlagen und islamo-faschistische Terrorstaaten wie Bosnien bereits installiert oder in Planung, wie Kosovo.Aber auch die katholischen Gebilde,wie Kroatien, können sich sehen lassen.

Hier mal reinschauen>

Quelle: TheSun.co.uk

Das Internet als Terrorwaffe

Die Verbreitung von Terrorbotschaften Osama Bin Ladens über das Internet durch ein mutmaßliches Al-Qaida-Mitglied in Deutschland hat Befürchtungen vor möglichen Anschlägen der Terrororganisation auf das Internet verstärkt. "Die Aussendung der zahlreichen Audio- und Videobotschaften Bin Ladens und seines Stellvertreters Ayman Al Zawahiri hat uns aufgeschreckt", sagte ein Geheimdienstler.
Zum ersten Mal ist mit dem Iraker Ibrahim R., der von Georgsmarienhütte bei Osnabrück aus die islamistische Propaganda über die Welt verbreitete, ein mutmaßlicher Helfer von Osama Bin Laden den Fahndern in Deutschland ins Netz gegangen. "Der Beschuldigte hat dadurch die Al-Qaida in ihren terroristischen Aktivitäten und Zielsetzungen unterstützt", vermutet die Bundesanwaltschaft.
Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sieht darin einen Beleg, "dass wir uns in einer latenten Bedrohungslage befinden". Die Sprecherin des niedersächsischen Landesamtes für Verfassungsschutz, Maren Brandenburger, sagte der ddp, das Internet gewinne immer mehr an Bedeutung für die Islamisten. Sie würden sich zunehmend in den Chatrooms austauschen. Es bestehe die Gefahr, dass gerade junge Muslime dadurch radikalisiert würden.
Al-Qaida und viele andere islamistische Organisationen agieren immer mehr in den weltweiten Computernetzen. Aus Geheimdienstkreisen ist zu hören, dass bei den in letzter Zeit festgenommenen islamistischen Terroristen "sehr gute technische Fähigkeiten festgestellt wurden, das Web als Waffe zu benutzen." Die Terroristen würden ihre technischen Fähigkeiten "beängstigend schnell ausbauen." Die Terroristen könnten nach Angaben eines Fahnders mit globalen Attacken auf die internationalen Datennetze die Energieversorgung, die Telekommunikation und die Verkehrssysteme lahm legen. Al-Qaida verfügt nach Erkenntnissen der Geheimdienste mittlerweile über Computerspezialisten, die "nur noch auf ihren Einsatz für die digitale Kriegsführung warten."
Der Journalist Yassin Musharbash weist in seinem Buch " Die neue Al-Qaida" darauf hin, dass es vor zehn Jahren rund ein Dutzend islamistischer Internetseiten gegeben habe. Heute hätten die Fahnder im Internet über 4500 Seiten ausgemacht. Aus Kreisen des US-Geheimdienstes CIA war zu erfahren, wie intensiv sich die Vereinigten Staaten für den Cyberkrieg rüsten. Die CIA befürchtet einen elektronischen Angriff der Islamisten, der "das Ausmaß der Selbstmordanschläge vom 11. September 2001 übertreffen könnte".
Die US-Armee unterhält eine eigene Einheit für elektronische Kriegsführung, die der strengsten Geheimhaltung unterliegt. Die für die Computersicherheit in Deutschland zuständigen Stellen betonen übereinstimmend :"Wir wappnen uns zusehends gegen denkbare Computerangriffe der Islamisten."
Nach Informationen der Geheimdienste soll das kommunistische Regime von Nordkorea, das gerade durch seinen ersten Atomwaffentest die Welt aufgeschreckt hat, schon an die 600 "Hacker-Spezialisten" ausgebildet haben. Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Il plane, die Computersysteme seines Nachbarstaates Südkorea und auch die Netze anderer Länder anzugreifen.
(ddp)

Tuesday, October 10, 2006

Hitparade

Selbstmordattentäter, komm ein bisschen später!

Andreas Rebers aus dem Scheibenwischer







Al-Qaida im Vorgarten

Von der Verhaftung nichts mitbekommen
Ruhig ist es in der Siedlung. Einige Kinder spielen im Garten, Männer arbeiten in ihren Garagen, Wäsche hängt zum Trocknen im Garten, eine ältere Dame sitzt auf einer Bank. Frauen unterhalten sich, sind gut gelaunt - und haben, wie sie sagen, nichts mitbekommen von dem Polizeieinsatz in ihrer Straße
Ein Bewohner des fraglichen Hauses schaut aus dem Fenster und scheint nicht sonderlich begeistert von dem großen Medieninteresse. Der Name des Irakers steht auf dem Klingelschild, die Wohnung scheint jedoch leerzustehen. Die Wohnhäuser in der Siedlung gleichen sich und sind älteren Datums, auf der Straße herrscht kaum Verkehr. Große Gärten erstrecken sich auf der Rückseite der Häuser.
Von seiner Wohnung aus soll Ibrahim R. seit rund einem Jahr Botschaften des Terroristenführers Osama Bin Laden und dessen Stellvertreters Ayman Al Zawahiri über das Internet verbreitet haben. Laut Bundesanwaltschaft hat der Beschuldigte damit die Al-Qaida "in ihren terroristischen Aktivitäten und Zielsetzungen unterstützt".
Nach Angaben des niedersächsischen Innenministers Uwe Schünemann (CDU) gingen dem Zugriff monatelange Ermittlungen von Landesbehörden und Bundesanwaltschaft voraus. Der 36-Jährige lebt nach einem Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" seit mehreren Jahren mit seiner 23-jährigen Frau in Georgsmarienhütte. Er soll mehrfach den Wohnsitz in der 33 000-Einwohner-Stadt gewechselt haben.
Das Paar hat dem Bericht zufolge drei gemeinsame Kinder, von denen zwei in den Kindergarten gehen. Ibrahim R. sei vor mehreren Jahren aus dem Irak geflüchtet und als Asylbewerber nach Deutschland gekommen. Sein Flüchtlingsstatus sei ihm aber vor einigen Monaten aberkannt worden.
Überrascht von der Nachricht zeigt sich der Bürgermeister von Georgsmarienhütte, Heinz Lunte (CDU). Nur über Mitarbeiter im Rathaus habe er von der Festnahme in seiner Stadt erfahren, von offizieller Seite sei er nicht unterrichtet worden. Er sei erschrocken gewesen, "weil wir mit der islamischen Gemeinde in unserer Stadt ein gutes Verhältnis haben", betont der Bürgermeister, der auch einen Arbeitskreises der Kulturen mit Vertretern der Kirchen und der islamischen Gemeinde leitet.
(ddp)

Monday, October 09, 2006

»Hurra, wir kapitulieren«

Lesung mit Henryk M. Broder und Adriana Altaras
Mittwoch, den 18. Oktober um 20 Uhr
Genau zur richtigen Zeit liest der streitbare Journalist und Schriftsteller Henryk M. Broder mal wieder allen die Leviten. Nach der Absetzung des »Idomeneo« an der Deutschen Oper schlagen die Wogen der Empörung hoch,dabei hat Henryk M. Broder die Debatte lange kommen sehen. In seinem neuen Buch »Hurra, wir kapitulieren. Von der Lust am Einknicken« (wjs Verlag) analysiert er die Feigheit der Europäer im Umgang mit dem totalitären Islamismus. Das Jüdische Museum Berlin und die Literaturhandlung Berlinladen Sie ein, wenn er am Mittwoch, den 18. Oktober um 20 Uhr gemeinsam mit der Schauspielerin Adriana Altaras aus seiner neuen Streitschrift lesen wird.Vorauseilende Kapitulation oder nicht - die Verantwortlichen der Deutschen Oper befinden sich in guter Gesellschaft. Denn seit dem Anschlag auf das World Trade Center haben die »Appeaser« Konjunktur. Je näher der Terror an das eigene Haus heranrückt - nach den Attentaten von Istanbul, Madrid, London - umso mehr nimmt auch die Überzeugung zu, dass »wir« uns ändern müssen, damit »sie« uns in Ruhe lassen. Schon der Streit um die zwölf Mohammed-Karikaturen war für diese Haltung symptomatisch. Das freie Europaknickte ein. Eine Befriedung erreichte das allseits beteuerte Verständnis für die religiösen Gefühle der islamischen Welt trotzdem nicht. Erfrischendpolemisch spielt Broder andere Alternativen durch, die sich den Europäern böten: öffentliche Solidarität mit den Künstlern und eindeutige Verteidigung der Meinungsfreiheit. Mit einem Wort: Mut.Den kann man Henryk M. Broder, geboren 1946 im polnischen Katowice, nicht absprechen. Seit Jahren beteiligt er sich provokant und scharfsinnig an den wichtigen gesellschaftlichen Debatten, unter anderem zu den Themen Judentum und deutsche Identität und zur Weltpolitik der USA. Seine Artikel im SPIEGEL und anderen renommierten Zeitschriften und Zeitungen schafften ihm viele Fans und nicht wenige Feinde. Polarisierend wirken auch seine zahlreichen Bücher, darunter das wohlbekannteste, »Der ewige Antisemit«.Die Schauspielerin und Regisseurin Adriana Altaras wurde 1960 in Zagreb geboren und ist in der Schweiz, in Italien und Deutschland aufgewachsen. Im Jahr 2002 war sie Leiterin der Jüdischen Kulturtage in Berlin.Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung Berlin.
Kartenreservierungen unter 030 - 88 24 250.
Wann: Mittwoch, 18. Oktober um 20 Uhr
Wo: Konzertsaal, 2. OG
Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 5 Euro
"die jüdische"

Frankfurter Buchmesse: TITANIC findet den SS-Mann



titanic

Sunday, October 08, 2006

"Kein europäisches Land"

Nach dem Türkei-Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist der Streit zwischen SPD und Union um den geplanten EU-Beitritt des Landes erneut voll entbrannt. SPD-Chef Kurt Beck forderte eine "faire Chance" für die Türkei, der Europäischen Union beitreten zu können. Führende Unions-Politiker bekräftigten dagegen ihre Ablehnung.
SPD-Chef Beck warnte die Union davor, das Bemühen der Türkei um eine EU-Mitgliedschaft abzulehnen. "Es wäre ein verheerender Fehler, wenn wir der Türkei die EU-Tür vor der Nase zuschlügen", sagte Beck. "CDU und CSU sagen, es könne für die Türkei nur eine privilegierte Partnerschaft geben, also nur die Katzenbank - egal wie sehr sich die Türkei bemüht. Das ist falsch." Dies sei "nicht die Politik der Bundesregierung".
CSU-Chef Edmund Stoiber sagte dagegen, es dürfe "auf keinen Fall" eine Vollmitgliedschaft der Türkei geben. Die Beitrittsverhandlungen sollten zudem unterbrochen oder sogar abgebrochen werden, falls die türkische Regierung ihre Haltung gegenüber Zypern nicht ändere. Die Türkei sei zwar ein wichtiger Partner in der NATO, aber "kein europäisches Land", betonte Stoiber.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) sagte, eine EU-Mitgliedschaft der Türkei "überfordert das Abendland, unsere Kulturgemeinschaft". Diese Position habe Bundeskanzlerin Merkel auch bei ihrem Türkei-Besuch ehrlich vertreten.
Merkel hatte bei ihrem Antrittsbesuch in der Türkei deutlich gemacht, dass sie als CDU-Vorsitzende weiterhin eine "privilegierte Partnerschaft" der Türkei befürworten würde. Als Bundeskanzlerin werde sie aber Verträge der Vorgängerregierung einhalten, betonte sie am vergangenen Freitag in Istanbul.
Vor dem Hintergrund der stockenden EU-Beitrittsverhandlungen hatte Merkel die türkische Regierung zugleich aufgefordert, den Konflikt mit Zypern beizulegen und die türkischen Häfen für zyprische Schiffe zu öffnen. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte dies abgelehnt mit dem Hinweis, dass zunächst die Isolation Nordzyperns beendet werden müsse.
EU-Kommissar Verheugen kritisierte, dass Europa in Richtung Türkei "fast nur noch negative Signale" aussende. "Wir konzentrieren uns auf die Schwächen des Landes, ohne Mut zur Veränderung zu machen", monierte der SPD-Politiker. Damit werde eine "gefährliche Spirale" in Gang gesetzt, "die in ein weltpolitisches Versagen allererster Ordnung zu münden droht". Der Grünen-EU-Parlamentarier Özdemir warnte ebenfalls davor, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei zu verzögern. Die EU dürfe sich nicht "hinter der Zypern-Frage verstecken", sagte Özdemir. Der Streit um die faktische Anerkennung Zyperns durch die Türkei sei "einigen offenbar als Alibi willkommen", um die Beitrittsverhandlungen mit Ankara "auf die lange Bank zu schieben".
(ddp)

...und kleine GeisterInnen

...Houellebecqs verächtlicher Sexismus findet ganz klar ein Echo in seiner rassistischen Einstellung gegenüber dem Islam, einer Religion und Kultur, die er als "negative Kraft" bezeichnet. Seine Unwissenheit zeigt sich auch in seiner offenbaren Gleichsetzung von Islam und dem politisch gewalttätigen Islamismus. Denn wie sonst sollten folgende Worte : "Ich weiß, dass man einem Araber misstrauen muss, sobald er ein bisschen moslemisch wird." verstanden werden.Der Autor selbst ist seinen eigenen Aussagen im profil-Interview zufolge zu keiner Unrechtseinsicht bereit. Wenn Houellebecq als "Intellektueller" den Islam in Zeiten wie diesen als klassisches Feindbild bedient und verschleierte moslemische Frauen als "dicke, frustrierte Schlampen" bezeichnet sowie Missbrauch von Kindern legitimiert, bleibt zu hoffen, dass das bisherige Publikum seine Konsequenzen daraus zieht und Michel Houellebecq wegen seiner diskriminierenden Aussagen ihre Unterstützung und Wertschätzung entzieht.
für Frauensolidarität
Béatrice Achaleke, Christina Buder, Helga Neumayer, Nela Perle, Rosa Zechnerwww.frauensolidaritaet.orgfür Missio Austria - Aktion Schutzengel
Robert Gerstbach-Muck, Karin Hintersteiner
www.missio.atfür respect - Zentrum für Tourismus und EntwicklungChristian Baumgartner, Hildegard Hefel, Astrid Winkler
www.respect.at
Weitere Informationen:
Mag. Sandra Gabler
Tel: (01) 513 77 22-28, Fax: (01) 513 77 37
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Rückblick: Große Literatur...

Michel sucht das Glück
LITERATUR
In seinem Roman "Plattform" propagiert der französische Bestsellerautor Michel Houellebecq den Sextourismus und sorgt mit heftigen Attacken gegen den Islam für die übliche Aufregung.
KLAUS NÜCHTERN

"Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle." 1. Korinther, 13/1"Und wenn ich schon die Liebe nicht begreife, was nützt es mir dann, dass ich das Übrige begriffen habe?" Michel Houellebecq: "Plattform"
Michel Houellebecq wird seinem Ruf als Enfant terrible der französischen Literatur wieder einmal vollauf gerecht. Wenn sich Anfang Februar (2002,jwd) Zehntausende von Exemplaren der deutschen Übersetzung seines jüngsten Romans "Plattform" in den Buchhandlungen zu stattlichen Stapeln türmen werden, muss er sich in Paris vor Gericht verantworten, nachdem ihn die französische Moslem-Gemeinde wegen "Aufstachelung zum religiösen Hass" angezeigt hat. Wie stets ist es nicht ganz leicht, zwischen der Meinung von Frankreichs derzeit berühmtesten Schriftsteller und der seiner Figuren zu unterscheiden. Schon der Umstand, dass der Protagonist von "Plattform" den Vornamen mit dem Autor teilt, kann als Indiz dafür gelten, dass die Unschärfe zwischen den persönlichen Ansichten Houellebecqs und denjenigen seiner Hauptfigur durchaus kalkuliert ist.

Der Autor und die Medien

"Jedes Mal wenn ich erfuhr, dass ein palästinensischer Terrorist, ein palästinensisches Kind oder eine schwangere Palästinenserin im Gazastreifen erschossen worden war, durchzuckte mich ein Schauder der Begeisterung bei dem Gedanken, dass es einen Muslim weniger gab. Ja, man konnte auf diese Weise leben." Diese Sätze stammen aus dem Roman, aber Houellebecq selbst hat sich auch nicht eben schmeichelhaft ausgedrückt, als er den Islam in einem Interview als die "idiotischste Religion von allen" bezeichnete. Ob er zu dem Zeitpunkt, als er sich derart äußerte, bereits betrunken war oder erst danach, ist umstritten. Fest steht, dass der Held des Romans mit plausiblen Gründen für seinen Hass auf den Islam weiß Gott reichlich ausgestattet worden ist, was die französischen Medien aber offenbar nicht dazu angeregt hat, sich mit Houellebecqs jüngstem Roman wirklich auseinander zu setzen. So veröffentlichte Le Monde zunächst einen eher harmlosen Vorabdruck, schob unmittelbar nach Erscheinen von "Platforme" dann ein Dossier über Sextourismus nach ? eines der zentralen Themen des Romans ? und veröffentlichte schließlich statt einer Kritik des Buches "ein Schmusestück der Literaturchefin mit dem Star", in dem Houellebecq devot das Wort überlassen wird. "Warum", so fragt die Zeit weiter, "bringt die beste Zeitung des Landes, in dem Literatur noch immer die höchste Wertschätzung genießt, keine ordentliche Rezension eines wichtig genommenen Werks zustande?" Hans-Peter Kunisch bleibt dem Leser die Antwort auf die selbst gestellte Frage nicht schuldig: "Houellebecq wird immer deutlicher zum perfekten Partner der Kritik. Zunehmend unterstützt er sie in ihrer Suche nach einer möglichen Debatte. Die Anti-Tabu-Sprüche sind immer auffälliger in die Handlung integriert." "Das Phänomen Houellebecq" (so der Titel eines von Thomas Steinfeld herausgegebenen Bandes zu Werk und Autor) ist freilich nicht schlechterdings als Hype abzutun. Der 1998 erschienene Roman "Elementarteilchen" etwa, der in Frankreich über eine halbe Million Mal verkauft worden war und Houellebecq endgültig zum internationalen Bestsellerautor und Popstar machte, zielt in seiner ganzen literarischen Anlage auf die Durchschlagung literarischer Immanenz. "Die ,Elementarteilchen‘ gehören zu einem Genre, mit dem wir alle nicht gerechnet hätten: Sie sind ein Thesenroman, eine ins Grobe, ja ins Barbarische gewendete Fortsetzung des romantischen Reflexionsromans" (Thomas Steinfeld).

Bonjour tristesse!

Aber schon das Romandebüt "Ausweitung der Kampfzone" (1994; deutsch: 1999) wies jene Heterogenität, jene essayistische Verunreinigung auf, die zum Markenzeichen von Houellebecqs Romanen werden sollte. Angesprochen auf die Möglichkeit, auch wissenschaftliche Diagramme in die Fiktion zu integrieren, meinte der Autor: "Ja, das wäre perfekt. Man sollte alles hineinstecken können. Novalis und die deutschen Romantiker allgemein zielten auf eine totale Erkenntnis ab. Es war ein Irrtum, diese Ambition aufzugeben." Die Ambition hat Houellebecq nicht aufgegeben ? auch in "Plattform" werden neben Reiseführern und Fachliteratur zur Tourismus-Forschung allerlei nicht näher ausgewiesene wissenschaftlichen Arbeiten und Ansätze zitiert. Die Romanform wird bei Houellebecq nicht nur vonseiten der Wissenschaft perforiert, sondern ist dem Gegenstand, den sich der Autor gewählt hat, ganz generell nicht adäquat; ist "nicht geschaffen, um die Indifferenz oder das Nichts zu beschreiben". Gerne kultiviert der mit Zigaretten und Plastiksackerln posierende Autor das Image des spätexistenzialistischen Junggesellen aus der Sozialwohung, das er mit seinen Protagonisten teilt ? bonjour tristesse! Und doch stellt sich die Frage, ob das Leben der Houellebecq’schen Helden tatsächlich so trist ist, wie die Romane es suggerieren. Eines lässt sich jedenfalls festhalten: Vom Ende der sozialen Leiter sind sie doch noch deutlich entfernt. Ihr Beruf ermöglicht ihnen einen wenn schon nicht aufwendigen, so doch zumindest komfortablen Lebenswandel. Dass sich Michel ("Plattform") hauptsächlich von Kartoffelpürree mit Käse aus der Tüte ernährt, ist eine selbst gewählte Bescheidung und nicht durch das Gehalt diktiert, das er als Beamter in der Kulturverwaltung bezieht. Das Verhältnis zu seinem Beruf ist typisch für die Protagonisten Houellebecqs, die sich selbst verachten und als Teil einer unproduktiven, letztlich parasitären Klasse begreifen, die eigentlich keinerlei Daseinsberechtigung besitzt. Ihr mangelnder Ehrgeiz aber hat mit der dem "klassischen" Beamten zugeschriebenen Immobilität nichts mehr zu tun. Sie sind sozusagen hochreflexiv ambitionslos und erklären sich mit der über sie verhängten Rolle einverstanden: "Ich nehme stets die reservierte Haltung ein, die dem Buchhaltungsangestellten angemessen ist. Für ästhetische und politische Fragen bin ich nicht zuständig; meine Aufgabe ist es nicht, neue Einstellungen oder Beziehungen zur Welt zu entwickeln oder zu vertreten; ich habe in dem Augenblick darauf verzichtet, da meine Schultern sich zu wölben begannen und mein Gesicht immer trauriger wurde."

Die sexuelle Marktwirtschaft

Als Autor ist Michel Houellebecq durch seine harsche Abrechnung mit dem (Neo-)Liberalismus bekannt geworden. Wir leben, so heißt es in dem Aufsatz "Ansätze für wirre Seiten", in einer "Marktgesellschaft", also "in einem Kulturraum, in dem sämtliche zwischenmenschliche Beziehungen und auch sämtliche Beziehungen des Menschen zu seiner Umwelt über Zahlenkalkül vermittelt werden, bei dem die Attraktivität, die Neuheit und das Preis-Leistungs-Verhältnis zum Tragen kommt". Was dies konkret bedeutet, hat der Autor in "Ausweitung der Kampfzone" dargestellt, wo er die Folgen einer deregulierten sexuellen Marktwirtschaft am Beispiel des Icherzählers (eines Dreißigjährigen Computerprogrammierers) und dessen ausgesprochen unattraktiven Arbeitskollegen Raphaël Tisserand vorführt: "In einem völlig liberalen Sexualsystem haben einige ein abwechslungsreiches und erregendes Sexualleben; andere sind auf Masturbation und Einsamkeit beschränkt. Der Wirtschaftsliberalismus ist die erweiterte Kampfzone, das heißt, er gilt für alle Altersstufen und Gesellschaftsklassen. Ebenso bedeutet der sexuelle Liberalismus die Ausweitung der Kampfzone, ihre Ausdehnung auf alle Altersstufen und Gesellschaftsklassen. In wirtschaftlicher Hinsicht gehört Raphaël Tisserand zum Lager der Sieger; in sexueller Hinsicht zu den Verlierern. Manche gewinnen auf beiden Ebenen; andere verlieren auf beiden." Die Helden von Michel Houellebecq zählen meist nur wirtschaftlich zu den Gewinnern. Allerdings ist eine kontinuierliche Zunahme erotischer Aktivitäten zu verzeichnen: In "Ausweitung der Kampfzone" hat niemand Sex mit anderen Menschen; in "Elementarteilchen" haben die beiden Halbbrüder Bruno und Michel ? wie der Autor in einem Gespräch anmerkte ? "einige positive Liebeserfahrungen, auch wenn es kein Happy End gibt". Und der Protagonist der Erzählung "Lanzarote" (2000) findet auf der titelgebenden Kanareninsel immerhin zwei deutsche Lesben, die dann doch nicht ganz so lesbisch sind ("Sie fasste meinen Schwanz und wichste mich mit kleinen, freundschaftlichen Bewegungen"). "Plattform" schließlich schreibt die aufsteigende Kurve sexueller Erfüllung fort. Michel lernt in Thailand, wo er die einschlägigen Bars und Clubs besucht (schwer vorstellbar, dass der Urlaub eines Houellebecq’schen Helden kein Sexurlaub ist), die 28-jährige Valerié kennen. Zurück in Paris beginnt er eine erfüllte Beziehung mit ihr, die nicht nur Klassiker der Zweisamkeit und den einen oder anderen flotten Dreier (Valerié ist auch ein bisschen lesbisch), sondern auch eine äußerst viel versprechende berufliche Kooperation umfasst. Michel entwirft ein neues Konzept von "gepflegtem" Sextourismus, das von dem Konzern, für den Valerié arbeitet, tatsächlich umgesetzt wird: Fremdenverkehr als Verkehr mit Fremden, den schönen Wilden. Wobei die persönlichen Erfahrungen und Wahrnehmungen der Protagonisten ? wie bei Houellebecq üblich ? zu zivilisationskritischen Reflexionen von globaler Bedeutung erweitert werden.

Westlicher Masochismus

Die Analyse des Ist-Zustandes, von denen Michel dabei ausgeht, hat übrigens einiges mit den Überlegungen gemeinsam, die auch der österreichische Sexualforscher Ernest Borneman in den letzten Jahren seines Lebens anstellte: Es wird immer weniger gevögelt. Subkulturelle Surrogatformen genuiner Sexualität verdrängen den guten alten heterosexuellen Geschlechtsverkehr. Für Valerié etwa ist der in den Pariser Klubs praktizierte Sado-Masochismus "das genaue Gegenteil von Sexualität", und auch Michel sieht darin ein Zeichen mangelnder Fähigkeit zur Selbstaufgabe, in der er eine Voraussetzung geglückter Erotik sieht. Was die in "Plattform" eröffnete Perspektive anbelangt, so weicht diese freilich von den kapitalismuskritischen Ansichten Bornemans und auch vom "Frühwerk" Houellebecqs ab. Trug bislang der entfesselte Markt Schuld an allem und konnte dieser allenfalls durch die in "Elementarteilchen" propagierte "sozialdemokratische Sexualitiät" (wie Bruno den an den FKK-Stränden von Cap D’Agde gepflogenen und durch einen klaren Verhaltenscodex kontrollierten kollektiven Sex nennt) reguliert werden, so hält in "Plattform" plötzlich der Markt selbst die Lösung aller Probleme bereit. "Ich hatte nichts dagegen einzuwenden, dass die Sexualität Eingang in den Bereich der Marktwirtschaft fand", erklärt Michel und vertritt einen wahrhaft globalen Lösungsansatz: "Auf der einen Seite hast du mehrere Hundert Millionen Menschen in der westlichen Welt, die alles haben, was sie sich nur wünschen, außer dass sie keine sexuelle Befriedigung mehr finden (...). Und auf der anderen Seite gibt es mehrere Milliarden Menschen, die nichts haben, kläglich verhungern, jung sterben, unter ungesunden Bedingungen leben und nichts anderes mehr zu verkaufen haben als ihre Körper und ihre intakte Sexualität. (...) Das ist die ideale Tauschsituation." Westliche Frauen schlafen lieber mit Afrikanern, westliche Männer lieber mit Asiatinnen ? wo also sollte das Problem liegen? Ein solches haben allenfalls die Autoren des "Guide du Routard", die zu Michels wachsendem Missvergnügen den Sextourismus in Thailand kritisieren; sie gelten ihm als "Nörgeltypen" und typische Vertreter des westlichen Masochismus.

Die Tugend der Güte

Gerne und viel wird im Feuilleton über die Ambivalenzen von Michel Houellebecq und darüber geschrieben, was er "eigentlich" meint ("In Wahrheit nämlich hat Houellebecq mit ,Plateforme‘ ein romantisches Buch geschrieben, seinen ersten Liebesroman", so zum Beispiel der Spiegel). "Aber es hilft nichts", wie Thomas Steinfeld in der Süddeutschen so treffend anmerkte, "Michel Houellebecq verteidigt den Sextourismus." Vielleicht sollte man sich auch weniger mit den Widersprüchlichkeiten des Autors als mit denjenigen seiner Helden befassen. Es sind dies in jedem Falle erotisch unterversorgte, allenfalls durchschnittlich attraktive Männer, die auf extreme Weise zwischen Zynismus und Sentimentalität schwanken. Die Tugend, die sie ? so wie, erklärtermaßen, auch Houellebecq selbst ? am meisten, vor allem bei Frauen schätzen, ist Güte. Und ihr Drama besteht darin, dass sie selbst am allerwenigsten über diese verfügen ("Güte ist kein Charakterzug, der mich auszeichnet. Der humanitäre Gedanke widert mich an"), so wie auch ihre libidinöse Energie ? im Sinne von Lebenszugewandtheit ? mit ihrer Geilheit nicht annähernd Schritt halten kann. Depressiven Tschechow-Figuren gleich sind sie auf ihre kärgliche somatische Grundausstattung zurückgeworfen. Von den Frauen erhoffen sie sich Erlösung, und sie sind buchstäblich zu Tränen gerührt, wenn sich diese erotisch engagieren; was ? in bestem Falle ? als freundliche, selbstlose Hilfeleistung, eben als Ausdruck jener Güte empfunden wird, die in der westlichen, ego- und konsumfixierten Gesellschaft kaum noch erblühen kann. Valerié, zunächst von Michel alles andere als übermäßig wohlwollend wahrgenommen ("ein Gesicht, das man als bescheiden bezeichnen konnte; genau genommen, weder schön noch hässlich"), erfährt im Laufe des Romans eine nachgerade sakrale Verehrung. Sie ist eine strahlende Widergängerin von Christine, der großen Liebe des megamuffigen Bruno aus "Elementarteilchen". Beiden gestattet der Autor kein langes Glück: Christine siecht schnell dahin, und Valerié kommt bei einem Attentat islamischer Terroristen ? als eines von 117 Opfern ? ums Leben.

Der Terror des Islams

Womit wir bei jenem skandalumwitterten Clash of Cultures wären, mit denen sich Houellebecq diesmal in die Schlagzeilen und Gerichtsakten geschrieben hat. Seine "visionäre" Antizipation der Bedeutung der Biotechnik, die das utopische Ende von "Elementarteilchen" bestimmt (Michel findet eine unendlich reproduzierbare stabile Struktur des menschlichen genetischen Codes und ermöglicht die Begründung einer Menschheit, die den Tod und den Sex überwunden hat), hat Houellebecq in einem Interview mit den Worten abgetan: "Jeder hätte es wissen können, wenn er sich nur für die Naturwissenschaften interessiert hätte." Nun hat Houellebecq die Katastrophe vom 11. September 2001 "vorweggenommen" (das Original von "Plattform" erschien Ende August des vorigen Jahres). Mit grimmiger Insistenz hat der Autor den Hass auf den Islam aufgebaut: Schon in "Lanzarote" wird dem päderastischen belgischen Polizisten Rudi übel von seiner marokkanischen Frau mitgespielt, die sich dem Islam zu- und von ihrem Gatten abwendet. Gleich zu Beginn des jüngsten Romans wird Michels Vater vom Bruder seiner jugendlichen Geliebten Aïcha erschlagen ? wobei Aïchas Brüder in deren Augen nichts anderes als bigotte, verblödete Machos sind. Überhaupt überlässt Houellebecq die Islam-Schelte gerne Figuren, die außer Verdacht stehen, bloß ressentimentgeladene Westler zu sein: Ein jordanischer Kaufmann prophezeit ohne jedes Bedauern den Sieg des Kapitalismus über einen völlig anachronistisch gewordenen Islam, und ein Ägypter beklagt den rapiden Niedergang der alten Kultur seines Landes seit dem Aufkommen des Islams: "Der Islam konnte nur im Stumpfsinn einer Wüste entstehen, inmitten dreckiger Beduinen, die nichts anderes zu tun hatten (...), als ihre Kamele zu ficken." Auch die schuldbewusst selbstkritischen Reaktionen des Westens (dessen "Masochismus", wie Houellebecq das wohl sehen würde) auf das Attentat vom 11. September finden sich in "Plattform" bereits "antizipiert". Die zitierten französischen Zeitungen geißeln vor allem den Sextourismus, und in einer Glosse heißt es gar: "Was bedeutet schon der Tod einiger satter, reicher Europäer (...) angesichts Hunderttausender besudelter, erniedrigter, zur Sklaverei verdammter Frauen überall auf der Welt?" So sehr sie ? trotz allem ? nach Glück streben ("Ich war nicht glücklich, aber ich schätzte das Glück und sehnte mich weiter danach"), es ist den Helden Houellebecqs nicht auf lange Zeit vergönnt. Michel erfährt die Liebe als "zweite Chance", die er nicht verdient hat und die ihm sozusagen als Gnade zuteil wird. Nach Valeriés Tod sind die Ressourcen seiner Lebensenergie restlos verbraucht: "Ich habe den Hass, die Verachtung, den Verfall und verschiedene andere Dinge kennen gelernt; ich habe sogar kurze Momente der Liebe kennen gelernt. Nichts von mir wird mich überleben, und ich verdiene auch nicht, dass mich etwas überlebt; ich bin mein ganzes Leben lang in jeder Hinsicht ein mittelmäßiger Mensch gewesen." Das wird Houellebecqs Helden wohl auch in Zukunft nicht erspart bleiben. Aber vielleicht werden sie eines Tages ihren Frieden damit gemacht haben. Ob das dann auch noch jemand lesen will, ist eine andere Frage. Im besten Falle hat man Glück, aber wer will schon davon lesen? Es ist, wie Thomas Steinfeld schreibt, "das Unglück, das Michel Houellebecq zu einem großen Schriftsteller gemacht hat". Und womöglich ist das Unglück der Romanhelden ja das Glück der Leser. q
Michel Houellebecq: Plattform. Roman. Aus dem Französischen von Uli Wittmann. Köln 2001 (DuMont). 336 S., EUR 24,70/öS 339,88
www.falter.at

Saturday, October 07, 2006

Neue Artikel im Kritiknetz - Volksgemeinschaft und ihre Opfer, Begriff des Glücks bei Adorno

Adorno


In den letzten Tagen wurde folgende Neuveröffentlichungen ins Kritiknetz eingestellt:
Heinz Gess, Bitteres Bewusstsein. Die systemische Volksgemeinschaft und Ihre Opfer
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=288
Mario Möller, Volksgemeinschaft gegen Neonazis
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=290
Mario Möller, Wir sind eine starke Gemeinschaft. Über den Zusammenhang von Ostidentität und nationalem Sozialismus
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=291
Rufus Sona, Der Begriff des Glücks bei Adorno
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=293
Heinz Gess, Kein Antisemitismus - Nirgendwo
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=272
Heinz Gess, Quellen zum Studium des Forschritts in die Barbarei
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=276
Alle Texte sind in dieser Reihenfolge auf der Startseite vonhttp://www.kritiknetz.de/ eingestellt.In den Wochen zuvor wurden u. a. folgende Texte eingestellt, über die ichSie auch gerne informieren möchteHeinz Gess, Über den Missbrauch der kritischen Theorie und ihres Namens durch durch das "Institut für kritische Theorie"
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=274
Theodor W.Adorno, Jargon der Eigentlichkeit. Zur Deutschen Ideologie
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=273
Heinz Gess, Gesellschaftliche Herrschaft und Antisemitismus in derkapitalistischen Weltgesellschaft
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=261
Heinz Gess, Eine treue Vermahnung an alle Christen, sich zu hüten vorAntisemitismus, Israelfeindschaft und Wölfen in Schafspelzen
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=269
Heinz Gess, Der Provokateur die religiöse Propaganda und der (islamische) Volkszorn. Zur Sozialpsychologie des "Volkszorns"
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=251
Heinz Gess, Der mit den Wölfen heult.Teil 1: Über die deutsche Kumpanei mit dem Islamismus
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=237
Teil 2: Religion, Verantwortung, Emanzipation
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=236
Heinz Gess, Das verletzte religlöse Gefühl und die Religion alsHerrschaftsform
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=208
Heinz Gess, "Der Erbe trägt keine Schuld".Ü*ber die Krtische Theorie und die Theorie der rationalen Herrschaft (Max "Weber)
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=179
Außerdem habe ich einige Fundstücke eingestellt, die Sie vielleicht interessieren:The All-Party Parliamentary Inquiry into Antisemitism, Antisemitismus inGroßbritannien
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=283
Matthias Küntzel, Mit der Hizbollah oder gegen sie
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=282
Liza, Weiter im Pogrom Teil1: Friedensbepreisungen der deutschenFriedensbewegung
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=280
Walter Schmidt, Weiter im Pogrom, Teil 2: Im Namen Christi
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=281
Streitblatt, Volk, Nation und Welt
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=277
Media Tenor, Die Darstellung des Krieges der Hizbollah gegen Israel in ARD und ZDF http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=271
Andre Glucksmann, George Busch ist schuld
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=285
Das "Gesetz" vom tendenziellen Fall der Profitrate.Teil 1: Hennig Wasmus, Die "Profitratenfalle"http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=279
Teil 2: Michael Heinrich, Anmerkung zum Papier von Henning Wasmus "Die Profitratenfalle"
http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=278http://www.kritiknetz.de/?position=artikel&aid=92
Die nächsten Veröffentlichungen im Kritiknetz sind in rund vier Wochen zu erwarten. Darunter:- Der "weibliche Führungsstil" und die Absetzung derIdomeneo-Inszenierung vom Spielplan der deutschen Oper in Berlin- Schuld und Abwehr. Günther Grass als Prototyp der deutschen"Vergangenheitsbewältigung"- Die 68er, die kritische Theorie und die deutsche Linke
Mit herzlichem Gruß - Heinz Gess

Friday, October 06, 2006

Da wächst zusammen, was zusammen gehört.Ein "rechtsextremistischer Drahtzieher" baut die neue Merkez-Moschee in Duisburg.

Moschee-Verein wusste angeblich nichts vom Hintergrund des 89-jährigen Bauunternehmers aus Solingen
Duisburg. Vor einem Jahr versammelten sich hunderte Neo-Nazis in Duisburg, um gegen den Bau der größten Moschee Deutschlands zu demonstrieren. Günther Kissel, der den Rechten in einigen Punkten nahe steht, die NPD durch Spenden unterstützte und laut Gerichtsurteil "rechtsextremistischer Drahtzieher" genannt werden darf, protestierte nie gegen den Bau - seine Firma Kissel-Rapid führt ihn durch. ..
waz/jwd

Islamisten planten Juden in einer Synagoge in Prag als Geisel zu nehmen und zu töten

Ayelet Himmelfarb
Behörden Tschechiens vereitelten Plan. Informationen bisher eher lückenhaft. Am 23.9 wurden alle Sicherheitskräfte in Tschechien in Alrambereitschaft versetzt, damals war der Grund unklar. Nun berichtet die tschechische Zeitung "Mlada Fronta Dnes" über den Plan islamistischer Terroristen Juden in einer Synagoge in Prag als Geisel zu nehmen, unangemesseneForderungen zu stellen um dann die Synagoge mit den Geiseln zu sprengen.
Dem Bericht der Zeitung ist nicht zu entnehmen, ob es überhaupt Festnahmen gegeben hat. Der tschechische Premier Topolanek wollte genauso wenig Stellung nehmen wie sich sonst alle Offitiellen Tschechiens in Schweigen hüllen. Die Zeitung "Mlada Fronta Dnes"stützt sich beim Bericht auf Quellen in Geheimdienstkreisen.
"die jüdische"

Wednesday, October 04, 2006

Drei Täter sollt ihr sein

Noch ist ungeklärt, ob Einzeltäter oder eine terroristische Gruppe die Anschläge mit Kofferbomben geplant haben. Der Anwalt eines Verdächtigen nährt die Spekulationen über ein Netzwerk. von ron steinke
Rechtsanwalt Bernd Rosenkranz besucht Yous­sef el-H. einmal in der Woche. Dann spricht er mit seinem Mandanten durch eine Trenn­scheibe. Der Anwalt erzählt der Jungle World, dass Familienangehörige bisher noch nicht den Weg ins Untersuchungsgefängnis Berlin-Moabit gefunden hätten, wo der 21jährige abgeschottet von den übrigen Häftlingen auf das Ergebnis seines Ermittlungsverfahrens wartet und zu den Vorwür­fen, die gegen ihn erhoben werden, schweigt.
Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie Youssef el-H. vor gut zwei Monaten, am 31.Juli, einen schwarzen Koffer in einem Regionalzug platzierte. Darin wurde später ein Sprengsatz gefunden, der nach Angaben des Bundeskriminal­amtes gereicht hätte, um eine Explosion vom Ausmaß der Anschläge auf die Londoner U-Bahn im Juli 2005 auszulösen. Nur wegen eines Konstruk­tions­feh­lers endete die Bombe als Blindgänger. Dem Spreng­satz war eine Packung Speisestärke beigelegt, die, vermischt mit Benzin, bei den Opfern offenbar besonders schwere Verbrennungen herbeiführen sollte.
Der 20jährige Jihad H. sitzt unterdessen in Beirut in einem Spezialgefängnis und wird von einem libanesischen Ermittlungsrichter vernommen. Zur gleichen Zeit wie Youssef el-H. soll auch er eine Bombe in einem Regionalzug abgestellt haben; die Videoaufnahmen der Überwachungskameras zeigen ihn am Tag der Anschläge auf dem betreffenden Bahnhof.
Die deutschen Ermittler, die zunächst auf eine rasche Auslieferung von Jihad H. drängten, machen sich inzwischen keine Hoffnungen mehr darauf, ihn in naher Zukunft in Deutschland verhören zu können. Stattdessen verfolgen sie nun die Geschehnisse im Libanon. Generalbundesanwältin Monika Harms deutete im Focus an, Jihad H. habe bereits Angaben gemacht, »die zum Teil sehr konstruktiv sind und Rückschlüsse erlauben«. Sein Anwalt, Fawaz Zakaria, sagte in der vorigen Woche dem Kölner Stadtanzeiger, er sehe seinen Mandanten allenfalls als »letztes Glied« in einer »Kette des Terrors«. Er habe »detaillierte Informationen über eine Terrorzelle, die größer ist, viel größer«.
Der dritte Tatverdächtige, der 23jährige Syrer Fadi al-S., ist inzwischen aus der Untersuchungshaft in Stuttgart-Stammheim entlassen worden. Ur­sprünglich wurde ihm vorgeworfen, Jihad H. und Youssef el-H. bei ihrer Flucht, die über die Türkei und Syrien in den Libanon führte, vom Flug­hafen in Damaskus abgeholt und untergebracht zu haben. Da die Ermittler hierfür jedoch keine Beweise vorlegen konnten, wurde Fadi al-S. am 14.September wieder freigelassen.
Das Verfahren gegen den Syrer ist aber keineswegs eingestellt. Sein Verteidiger Wolfgang Ferner spricht von einer »Verwechslung« und beschwert sich im Gespräch mit der Jungle World über den »Ermittlungsübereifer« der Bundesstaatsanwaltschaft. Er vermutet, die Ermittler würden an ihrem Verdacht gegen Fadi al-S., der seine Unschuld beteuert, vor allem deswegen festhalten, weil man zur Konstruktion einer »terroristischen Vereinigung« nach Paragraph 129a Strafgesetzbuch unbedingt drei Täter brauche. Die Ermittler sehen das natur­gemäß anders. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes soll vom Computer von Fadi al-S. aus im Internet nach Konstruk­tionsplänen für die Bomben gesucht wor­den sein.
In den Wochen nach den versuchten Anschlägen wurde von so genannten Terrorismusexperten mit besonderer Vorliebe die Theorie verbreitet, die Kofferbomber seien erst durch den Ausbruch der Kämpfe zwischen der Hizbollah und Israel am 12.Juli oder durch die angebliche Tötung eines Bruders von Youssef el-H. durch eine israelische Rakete radikalisiert worden. Quittungen belegen jedoch inzwischen, dass die Bau­teile für die Bombe bereits Anfang Juli gekauft wurden, also deutlich vor dem Ausbruch der Kämpfe im Nahen Osten.
Die Frage, ob hinter den Hauptverdäch­tigen ein terroristisches Netzwerk steht, ist auch nach zwei Monaten noch Gegenstand von Spekulationen. Die bisher wohl am häufigsten verbreitete These lautet, die Kofferbomber kämen aus dem Umfeld der Kalifatspartei Hizb ut-Tahir (Partei der Befreiung), die nach Schätzun­gen des Verfassungsschutzes in Deutschland etwa 300 Anhänger vor allem in Stu­dentenkreisen hat. Ihre Verwünschungen des »ungläubigen« Westens und Aufrufe zum Mord an Juden kann man im Internet und in ihrer deutschsprachigen Zeitschrift explizit seit Jahren offen einsehen. Dennoch ist die Hizb ut-Tahir hierzulande erst im Jahr 2003 verboten worden, nachdem auf einer ihrer Veranstaltungen vor dem Irak-Krieg die NPD-Funktionäre Horst Mahler und Udo Voigt aufgetaucht waren.
Konkrete Anhaltspunkte für eine Beteiligung der Hizb ut-Tahir an den geplanten Anschlä­gen mit Kofferbomben gibt es nach wie vor nicht. Das Bundeskriminalamt hat lediglich erklärt, dass einzelne »Mitglieder der großen und unübersichtlichen Familie« von Youssef el-H. im Libanon der Partei angehören, woraufhin die Hizb ut-Tahir für kurze Zeit ein großes Medienin­teresse erfuhr und sich selbst die NPD plötzlich zu einer Distanzierung veranlasst sah. Die Berliner Islamismus-Forscherin Claudia Dantschke vom Zentrum Demokratische Kultur bezweifelt eine direkte Verwicklung der Kalifatspartei: »Hizb ut-Tahir wird in Europa nicht terroristisch aktiv. Sie hat keine solche Kommandostruktur. Sie schafft eher ein Milieu, eine ideologische Aufrüstung, mit der die Aktivisten dann auch ganz selbständig ausschwärmen.«
Die libanesischen Sicherheitsbehörden vermuten hingegen eine Verbindung zu al-Qaida. Daran wiederum zweifelt auch das Bundeskriminalamt öffentlich. Es verweist auf große Unterschiede zu den Anschlägen auf Nahverkehrszüge in Madrid und London, welche aufgrund von Bekennervideos der al-Qaida zugeschrieben werden. So sollten die Sprengsätze in Deutschland in eher schwach besetzten Zügen und nicht zur Hauptverkehrszeit explodieren. Zudem ließen die Konstruktionsfehler der selbst gebastelten Bomben kaum auf das Know-how eines terroristischen Netzwerks schließen. Nach Angaben des Spiegel hatten die Kofferbomber schlicht das falsche Gas gekauft.
Für die deutschen Behörden ist daher auch zwei Monate nach der Tat noch alles offen. »Es wäre unredlich, sich da an Spekulationen zu beteiligen«, sagt ein Sprecher der Bundesanwaltschaft. Momentan warte man die Aussagen von Jihad H. vor dem Ermittlungsrichter in Bei­rut ab.
Mit dem Spekulieren halte sich die Bundesstaatsanwaltschaft aber selbst keineswegs zurück, kritisiert der Verteidiger von Youssef el-H., Bernd Rosenkranz. »Nur in den Raum zu stellen, die logistische Arbeit für den versuchten Anschlag erfordere mindestens drei Personen, ist Quatsch. Diesen Anschlag konnten auch zwei alleine begehen.«
Zumindest in einem Punkt sind sich alle Beteiligten einig: Mit einer Gerichtsverhandlung und also einer öffentlichen Beweisaufnahme vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf ist in näherer Zukunft nicht zu rechnen. In der Formulierung von Rechtsanwalt Rosenkranz klingt das so: »Ich gehe davon aus, dass die Bundesanwaltschaft die sechs Monate, für die man einen Beschuldigten ohne Anklage in Untersuchungshaft halten darf, ausschöpfen wird.« Bis dahin wird Youssef el-H. wohl weiterhin jede Woche einen Termin mit ihm an der Trennscheibe haben.
jungle-world.com