"Entsetzlich und völlig inakzeptabel"
Die Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, hat die Äußerungen katholischer Bischöfe zu den Lebensbedingungen der Palästinenser als "entsetzlich und völlig inakzeptabel" kritisiert.
Auch die Wortwahl des Augsburger Bischofs Walter Mixa sage "mehr über die Geisteshaltung des Herrn Bischof, als über die tatsächliche Situation im Nahen Osten aus", sagte Knobloch. Dem Staat Israel und seiner Regierung rassistische Motive zu unterstellen, verkenne nicht nur die Fakten des Konflikts im Nahen Osten und damit die Sicherheitslage Israels, sondern bediene Klischees, "die sich hart an der Grenze zum Antisemitismus bewegen".
Als "besonders enttäuschend" bezeichnete Knobloch, dass die bislang positiv bewertete Reise der deutschen Bischöfe "jetzt mit solchen Entgleisungen" ende. Die Worte des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, in der Gedenkstätte von Yad Vaschem seien überzeugend und Ausdruck eines wachsenden Verständnisses und Vertrauens zwischen Juden und katholischen Christen gewesen. "Ich kann nicht glauben, dass dies alles wieder in Frage gestellt wird", sagte Knobloch.
Laut "Süddeutscher Zeitung" hatte Hanke am Wochenende in Bethlehem gesagt: "Morgens in Yad Vaschem die Fotos vom unmenschlichen Warschauer Ghetto, abends fahren wir ins Ghetto in Ramallah. Da geht einem doch der Deckel hoch." Mixa sprach laut "SZ" von einer "ghettoartigen Situation" und dass dies "fast schon Rassismus" sei.
(ddp)
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