Tuesday, June 12, 2007

Neues aus der Kulturhauptstadt der Kofferbomber

Wie im Western
Winfried Laß und Marcel Marckowski wurden Zeugen einer wilden Schießerei auf dem Altenessener Markt.
Polizei spricht von zwei rivalisierenden Gruppen aus dem kriminellen Milieu. Drei Festnahmen
"Die haben wie wild hin und her geschossen", schildert Winfried Laß mit erregter Stimme. Der 62-jährige Pensionär war am Sonntag mit dem Fahrrad auf dem Weg zu seiner Schwester, wollte dort Erdbeerkuchen essen. Stattdessen wurde er Zeuge einer Schießerei, die sich auf dem Altenessener Markt abspielte.
Laß kam gegen 15.15 Uhr aus der Wildbannstraße, als er Schüsse hörte. Am Markt sah er "drei südländische Typen", die aufeinander feuerten und ein geparktes Auto als Deckung benutzten. Ein Mann mit weißem Hemd, so der Zeuge, habe auf die beiden anderen geschossen. "Insgesamt acht Schüsse" will Winfried Laß gehört haben. Die Polizei spricht von sechs bis sieben.
Nach wenigen Sekunden, so der Augenzeuge, seien die drei Männer in unterschiedliche Richtungen geflohen. Der Mann in Weiß sei in die Winkhausstraße gelaufen. Als Laß gerade die Verfolgung aufgenommen hatte, brach der Flüchtende zusammen, "eine Blutlache breitete sich unter ihm aus". Als der Verletzte nach seiner Waffe greifen wollte, ergriff der 62-jährige seinerseits die Flucht. Eine Passantin verständigte die Polizei.
Nach ersten Ermittlungen waren fünf Männer an der Schießerei zweier rivalisierender Gruppen aus dem kriminellen Milieu beteiligt. Bei dem Verletzten handelt es sich um einen 30-jährigen Türken, der sich illegal in Deutschland aufhalten soll. Er hatte sich offenbar versehentlich in den Oberschenkel geschossen. Nach notärztlicher Versorgung wurde er im Krankenhaus operiert.
Marcel Marckowski hatte die Schießerei von seinem Balkon aus beobachtet. "Ein Mann im gelben T-Shirt lief in Richtung Taxistand", sagt der 25-jährige. Die Polizei verhaftete später einen 31-jährigen Taxifahrer und dessen zwei Jahre jüngeren "Fahrgast". Dessen Waffe wurde sichergestellt. Auch er soll sich illegal in Deutschland aufhalten.
"Zu dem Zeitpunkt hielten sich viele Kinder auf dem Markt auf. Glücklicherweise wurde kein Unbeteiligter verletzt", so Hauptkommissar Markus Bergmann. Kam11.06.2007
waz.de/jwd

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