Saturday, December 08, 2007

ESTHER MARIAN: Making Minds

Ahmadinejad in New York und die Krise des Liberalismus
Als Mahmoud Ahmadinejad am 24. September anlässlich der UNO-Vollversammlung in New York an die Columbia University kam, um auf deren Einladung vor Studierenden, Lehrenden und ausgewählten Gästen im „World Leaders Forum“ eine Rede zu halten, bekam er von Lee Bollinger, dem Präsidenten der Universität, zur Begrüßung nicht die schmeichelnden Worte zu hören, die er vielleicht erwartet hatte. „Mr. President, you exhibit all the signs of a petty and cruel dictator“, hieß es in Bollingers Eröffnungsansprache, und weiter, in Hinblick auf die Propagandalüge des iranischen Präsidenten, Auschwitz sei eine Erfindung jüdisch gelenkter Massenmedien: „You are either brazenly provocative or astonishingly uneducated.“ Bollinger bezeichnete die amerikanischen Soldaten in Afghanistan und Irak ausdrücklich als „brave“ und gab ihnen recht darin, den iranischen Staat als Feind zu betrachten; zu Israel bekannte er sich in aller Eindeutigkeit. In seiner Rede könne sich Ahmadinejad nur blamieren, denn ihm sei nicht die intellektuelle Courage zuzutrauen, auf die Fragen zu antworten, die er, Bollinger, ihm gestellt habe – die Fragen bezogen sich vor allem auf die Zustände im Iran, auf die Vernichtungsdrohungen gegen Israel und die vom Iran aufgestellten irregulären Truppen im Mittleren Osten –, sondern zu erwarten sei vielmehr der Ausdruck des „fanatical mindset that characterizes so much of what you say and do“. Bollinger schloss seine Begrüßung mit den Worten: „I feel all the weight of the modern civilized world yearning to express the revulsion at what you stand for. I only wish I could do better.“
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prodomo 7-2007

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