Tuesday, December 04, 2007

Thomas Kapielski: Tadel dem Kommunismus

Tadel dem Kommunismus. Ich frage mich angesichts der im christlichen Abendland jetzt üblichen behutsamen, nachgiebigen Umgehensweise mit den totalitären Leitsätzen des Islam, warum der Kommunismus nicht ebenso als Glaubenssache sich darstellte ? Er hätte es einfacher gehabt ! Er hätte sich nach der großen theologischen Revolution des Echnaton, der den Monotheismus erfand, als erste agnostische, nontheistische Gottes- und Weltsicht mit einer ausgefallenen Neuerung in die Ahnenreihe der Weltreligionen stellen und so die Freiheiten beanspruchen können, die die Grundgesetze der abendländischen Demokratien den Religionen zubilligen. Statt dessen überließ er seine Angelegenheiten den unverhohlenen und somit riskanten Denkmustern des Politischen und gab sich als Ächter alles Religiösen; womit er einen Fluch auf sich lud, den er abgalt, indem er sich greise Götzen in die Presbyterien seiner ZKs setzte und wie halbtote Götter von Kremlmauern herabwedeln und darunter mumifizert anbeten ließ. Als Religion aber hätte der Kommunismus unter Beihilfe einiger juveniler Messiasse ( Che, Dutschke, Fischer in dicker Ausführung ) längst obsiegt und die ihm gegenüber feindlich gesonnenen genauso wie die Nachgiebigen und Verständnisvollen nicht nur glaubensfreiheitlich, sondern sogar metaphysisch legitimiert umgelegt haben können.
aus: Kapielski, Thomas Weltgunst, Zweitausendeins, Frankfurt / M.
Writersblog von Thomas Kapielski.

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