Thursday, January 10, 2008

Türken fordern Abwahl von Koch

Foto: Frau Böhmer im Erziehungscamp. Meinten Sie das, Herr Çinar ?
Zwischen türkischen Verbänden und der CDU eskaliert die Kontroverse über die Jugendkriminalität. Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) erhob am Donnerstag schwere Vorwürfe gegen die Bundesintegrationsbeauftragte Maria Böhmer (CDU).
Dass Böhmer sich für Erziehungscamps für straffällige Migrantenjugendliche ausgesprochen habe, zeige erneut, dass sie "für das Amt der Bundesintegrationsbeauftragten nicht qualifiziert ist", sagte der Sprecher der Organisation, Safter Çinar, der türkischen Zeitung "Sabah". Böhmer solle "sich als Leiterin von Erziehungscamps anbieten", betonte Çinar in dem Interview, das auch auf der Internetseite des Vereins zu finden ist.
Böhmer vertrete in der Integrationspolitik Positionen, die auch von der NPD stammen könnten, sagte Çinar. Bereits am Mittwoch hatte der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, zur "Abwahl" von Ministerpräsident Roland Koch (CDU) in Hessen aufgerufen. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla nannte die Äußerungen türkischer Interessenvertreter "empörend". Diese sollten sich konstruktiv an der Suche nach Lösungen gegen die Gewalt junger Ausländer in Deutschland beteiligen, "anstatt Politiker zu beschimpfen und zum Wahlboykott aufzurufen", erklärte Pofalla in Berlin. Die Fakten belegten, "wie bitter nötig eine ernsthafte Debatte über Kriminalität in Deutschland ist". Die CDU habe hierzu ein "ausgewogenes Sicherheitskonzept" vorgelegt.
(ddp/jwd)

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