Thursday, January 10, 2008

Zeuge: Kofferbomber planten Anschlag auf WM-Stadion

Die sogenannten Kofferbomber von Köln planten offenbar ursprünglich einen Anschlag auf ein Fußballstadion während der Weltmeisterschaft in Deutschland. Zunächst hätten der Angeklagte und seine Komplizen einen Sprengstoffanschlag auf ein Stadion während der Fußball-Weltmeisterschaft vor zwei Jahren geplant, sagte ein Beamter des Bundeskriminalamtes (BKA) am Donnerstag.
Der im Libanon stationierte BKA-Verbindungsbeamte berief sich auf die Vernehmung des im Libanon festgenommenen mutmaßlichen Komplizen Jihad Hamad des in Düsseldorf angeklagten Libanesen Youssef El-Hajdib. Ziel sei es laut Hamad gewesen, durch die Explosion der Kofferbomben so viele Menschen wie möglich zu töten, so der BKA-Mann.
Nach Angaben des Zeugen hatte die in den Koffer-Sprengsätzen gefundene Speisestärke den Zweck, die Wirkung der Explosion zu verstärken und die Verbrennungen sowie das "Leid der Opfer" zu verschlimmern. Auch dies habe Hamad bei seiner Vernehmung eingeräumt. Hamad habe dabei außerdem El-Hajdib als Urheber der Kofferbomben-Pläne bezeichnet. Die Bundesanwaltschaft wirft dem 23-jährigen El-Hajdib vor, am 31. August 2006 gemeinsam mit Hamad im Kölner Hauptbahnhof zwei in Koffern deponierte Sprengsätze in Regionalzügen nach Hamm und Koblenz platziert zu haben. Die Anklage kam zu der Feststellung, dass die Kofferbomben nur durch einen Konstruktionsfehler nicht explodiert waren.
Für die Tat wurde El-Hajdib im Dezember von einem libanesischen Gericht in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Der im Libanon gefasste Hamad erhielt zwölf Jahre Haft. Der Prozess vor dem OLG Düsseldorf ist bis Mitte des Jahres terminiert.
(ddp/ Foto: frontpagemag.com)

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