Thursday, February 07, 2008

Peymann: Pressemitteilung der Veranstalter ein "besonders übles Machwerk der Unterstellungen und Lügen"




Hilfsmuezzin Peymann not amused
Mit einer Kundgebung protestiert eine Initiative am Freitag (8. Februar, 18.30 Uhr) gegen ein geplantes Gastspiel des Berliner Ensembles (BE) im Iran.
Die Aktion soll nach Angaben der Veranstalter vor dem Theater kurz vor der Premiere der Neuinszenierung von Shakespeares "Richard III." beginnen. Das Berliner Ensemble gastiert nach eigenen Angaben von Dienstag bis Donnerstag nächster Woche in Teheran mit Brechts "Mutter Courage".
Peymann wies die Kritik mit Nachdruck zurück. Der Auftritt beim Fadrj-Festival in Teheran sei das "wichtigste Gastspiel des Theaters" in den vergangenen Jahren. In einem vom Krieg bedrohten Land ein Anti-Kriegsstück wie die "Mutter Courage" zu spielen, habe eine besondere Bedeutung. "In einer Welt, die sich lange schon in einer neuen Form des Kalten Krieges befindet und in der bedrohlich die Waffen gegeneinander aufgestellt sind, muss die Kunst, müssen die Künstler, müssen die Theaterleute Grenzen überschreiten", betonte der Intendant.
"Unser Gastspiel ist nicht der Ausdruck einer Solidarität mit der vorherrschenden politischen Meinung des Iran, sondern ein Geschenk an die theaterinteressierten Bürger von Teheran - und es ist schon gar nicht eine Demonstration für oder gegen ein politisches System", betonte Peymann. Zur Protestaktion sagte er, er werde "mit Neugier den Argumenten der Demonstranten lauschen". Die Pressemitteilung der Veranstalter sei allerdings ein "besonders übles Machwerk der Unterstellungen und Lügen".
(ddp/jwd)

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