Sunday, December 14, 2008

Freiheit für die Freiheit!

Henryk M. Broder
Weil in der Debatte um das Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung schon alles, aber noch nicht von allen gesagt wurde, greift jetzt auch der Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen in die Diskussion ein. “Die Freiheit der Wissenschaft ist ein hohes Gut”, schreibt Christian Böhme, das gelte auch für Fragen, “die auf den ersten Blick unbequem wirken”, es müsse “Wissenschaftlern erlaubt sein, Thesen aufzustellen”.
Damit hat Boehme zweifellos recht, auch wenn seine Wortwahl suggeriert, es werde in manchen Fällen Wissenschaftler verboten, Thesen aufzustellen. Das wäre nun keine These, sondern Thekengeschwätz: Man wird ja noch mal Fragen stellen dürfen!
Deswegen muss man Boehmes Gedanken weiter spinnen. Natürlich ist es Wissenschaftlern erlaubt, Thesen aufzustellen. Es ist aber auch erlaubt, im konkreten Fall die Frage zu stellen, ob ein Wissenschaftler noch alle Tassen im Schrank hat. Eine wertfreie Wissenschaft gibt es ebensowenig wie objektiven Journalismus. Wissenschaft ist immer interessengeleitet, auch dagegen gibt …
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