Tuesday, June 09, 2009

Auftrag und Verbrechen - Über das Verhältnis von Selbstmordattentat und Amoklauf

von JAN HUISKENS
Aus den Braunhemden sprach das falsche Ganze in so abgrundtief reiner und konsequenter Form, dass vielmehr die Frage gestellt werden muss, warum sich andere Nationen der Unterwerfung unter diese wahnwitzige Objektivität erfolgreich verweigerten.Ebenso ist es mit den islamischen Gotteskriegern: Sie haben nicht die antisemitischen Verschwörungstheorien der Deutschen rein äußerlich übernommen, sondern produzieren aus sich selbst heraus den Wahn, der in den Protokollen der Weisen von Zion sich nur artikuliert. In ihrer zu allem entschlossenen Kompromiss- und frömmlerischen Selbstlosigkeit sind die radikalen Muslime die Nazis des 21. Jahrhunderts. Sie haben den Deutschen, die sich nach zwei verlorenen Weltkriegen nicht mehr so recht trauen, die Rolle abgenommen, der Welt die Herrschaft des Todes zu verkünden. Jene Verkündigung ist die negative Einheit von Theorie und Praxis, die von Joseph Conrads Figur des anarchistischen Bombenlegers über George Sorel bis zur RAF gepredigte „Propaganda der Tat“. Die Schriften der Imame, ihre auf aller Welt als Tonträger verkauften Freitagspredigten sind sowohl die Anleitung zum Terror als auch dessen theoretische Rechtfertigung. Der Terror gegen das irdische Glück und besonders gegen die Juden ist das Primäre, Propaganda der Tat, die Theorie das Sekundäre. Nicht das Portrait Tariq Ramadans tragen die arabischen Kids in Paris oder Rom auf ihren T-Shirts, sondern das Gesicht Osama bin Ladens – Inbegriff der entfesselten Gewalt. Er ist die Verkörperung des muslimischen Ich-Ideals, Mohammeds, der die Vereinigung der Muslime zur Selbstmordsekte vorantreibt und wie ein Damoklesschwert über den arabischen Massen hängt. Die durch Terror geleistete Produktion einer bedingungslosen politischen Einheit ist vor dem Hintergrund einer faktisch nicht existierenden Staatsgewalt so schrankenlos, dass selbst die Deutschen vor Neid erblassen und anerkennend von der „tiefen Gläubigkeit“ und dem „islamischen Gemeinschaftssinn“ sprechen. Im Jihad ist das Opfer vollends zum ausschließlichen Inhalt des Umma-Genossen eskaliert, sogar der Pelz, den der Wehrmachtssoldat von der Ostfront nach Hause schickte, gilt in Masar-i-Scharif als unislamischer Luxus und damit als Verstoß gegen den auf Mord und Totschlag ausgerichteten Sittenkodex der Umma.
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prodomo11

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