Friday, June 12, 2009

Das Islamistchen

Tariq Ramadan scheint auf den ersten Blick ein gläubiger liberaler Linker zu sein... Das Time Magazine zählte ihn zu den 100 wichtigsten Persönlichkeiten der Welt, der notorische Bauernrebell José Bové schätzt ihn, in der Ha’aretz durfte er ­einen Gastkommentar schreiben. Er plädiert für Tierschutz, nachhaltiges Wirtschaften, die Worte »Freiheit« und »Würde« sind in seinen unzähligen Interviews und ­Reden obligatorisch...
Seine Kritiker betonen, dass sich Ramadan zwar nicht so radikal gebärde wie sein Bruder Hani Ramadan, gleichwohl aber weiterhin in der Tradition der Muslimbruderschaft stehe und antisemitisches und islamistisches Gedankengut pflege. Seine Dissertation über seinen Großvater liest sich zumindest, dem Islamwissenschaftler Ralph Ghadban zufolge, wie eine Hagiografie. Auch muss man sein neuestes Buch, das soeben unter dem irreführenden Titel »Radikale Reform« auf deutsch erschienen ist, nur genau lesen, um zu erkennen, dass Ramadan keinesfalls als ein westlicher Muslim zu begreifen ist.
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