Thursday, June 11, 2009

Muslimischer Hassprediger sagt Veranstaltung in Neuköllner Moschee ab

Ein wegen homosexuellenfeindlicher Äußerungen umstrittener Imam hat seinen für Samstag geplanten Auftritt in der Neuköllner Al-Nur-Moschee abgesagt. Auf der Internetseite der Moschee hieß es am Donnerstag, der muslimische Geistliche Bilal P. werde wegen einer Terminüberschneidung "leider nicht erscheinen". Vorträge würden aber trotzdem stattfinden.
Nach einem Bericht von "Tagesspiegel Online" setzt sich Imam Bilal P. öffentlich für die Todesstrafe gegen Homosexuelle ein. Zusammen mit einem radikalen Konvertiten wollte er am Samstagabend einen Vortrag zum Thema "Islam, die missverstandene Religion" halten. Beide zählten zur Gruppe der islamischen Charismatiker, die mit Video-Botschaften im Internet Millionen junger muslimischer Gläubiger erreichen.
Nach Angaben des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD) waren weitere Auftritte des Predigers in Stuttgart, Dortmund und Hannover geplant. Der LSVD forderte, eine für Donnerstagabend vorgesehene Veranstaltung mit Bilal P. in Stuttgart zu verbieten. Die Ausführungen des Predigers seien Volksverhetzung und dürften kein öffentliches Gehör bekommen, sagte LSVD-Sprecher Axel Blumenthal in Stuttgart.
Viele Prediger in der Al-Nur-Moscheegemeinde, die im Visier der Berliner Verfassungsschützer steht, werden dem Salafismus zuordnet. Hierbei handelt es sich um eine Strömung des Islam, die sich im starren Maße auf die Ursprünge dieser Religion konzentriert.
(ddp)
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