Saturday, October 17, 2009

Hamburger Islamistenzelle unter Terrorismusverdacht

Nach der Ausreise von acht mutmaßlich gewaltbereiten Muslimen aus Hamburg zur Terrorausbildung nach Pakistan und Afghanistan prüft die Bundesanwaltschaft offenbar ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Bildung einer terroristischen Vereinigung. Die Entscheidung darüber soll in den kommenden Tagen fallen, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Samstag vorab. Die Gruppe hatte sich dem Bericht zufolge auf verschiedenen Wegen aus Hamburg aufgemacht und wollte sich in den Ausbildungslagern wiedertreffen. Zwei von ihnen, die deutschen Konvertiten Alexander J. und Michael W., kamen nicht weit. Sie wurden wegen fehlender Visa auf dem Flughafen der pakistanischen Großstadt Karatschi festgenommen, als sie ihren Weiterflug ins Grenzgebiet zu Afghanistan nach Peschawar buchen wollten. Die beiden Deutschen, die aus Tschetschenien und Kasachstan stammen, waren den Angaben zufolge 2005 zum Islam konvertiert und wie der Rest der Gruppe regelmäßige Besucher der Hamburger Kuds-Moschee, wo sich schon Attentäter des 11. September getroffen hatten. Der dortige Imam soll aus dem Umfeld der damaligen Attentäter stammen und enge Kontakte zu Al-Qaida besitzen.
Wegen eines spanischen Haftbefehls im Zusammenhang mit den Anschlägen auf mehrere Nahverkehrszüge in Madrid 2004 mit knapp 200 Toten kann er Deutschland nicht verlassen. Sicherheitsbehörden gilt die Hamburger Moschee als Keimzelle des Terrors. Den Namen hat der Betreiberverein inzwischen abgelegt. Die Moschee heißt heute Taiba.
(ddp)

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