Friday, November 20, 2009

Thomas Kapielski über das Zelotentum der Moschee-Linken

Pinhas. Der historische Treppenwitz gewinnt an Güte: Hier demonstrierten jüngst welche, die sich der Linken zugehörig zeigen und somit wohl auch Atheisten sind, für den Bau eines metamonotheistischen, schätzungsweise auch apognostischen Gotteshauses in einem ganz unbedarften kleinbürgerlichen Berliner Vorort, dessen Bewohner diese Seelsorge nicht benötigen; die Militanz hierfür probten die Verfechter dieser Betstätte zur gleichen Zeit bei der strikten Bekämpfung einer weltweiten Imbißfiliale auf ihrem innerstädtischen Hoheitsgebiet, wo durchaus Menschen leben, die so was möchten und vermutlich sogar benötigen. Gott allein weiß warum !
(Zwischenfrage: Werden nun die Bewohner der Vororte, auf diese Weise affiziert,sich handfester um fernste Belange zu kümmern, demnächst die Eröffnung innerstädtischer Imbißfilialen abzusichern ? – Na, ich hoffe nicht.)
Was treibt diese Kräfte, deren heimatliche Imbissigkeit ich leidlich nachvollziehen kann, eine Kirchengründung in den Provinzen und Speiseverbot im Kernland zu erzwingen ? Meine Vermutung geht dahin, daß diese Gruppen über kurz oder lang fromm werden oder es unbemerkt auch schon sind. Das Zelotentum ist ihnen längst vertraut. (Und dazu gehören ja immer auch strenge Gebote, die Speise betreffend !)
Auch gewähren neuerdings Kräfte, die hier jegliche friedliche Nutzung der Kernenergie ablehnen und in deutschen Angelegenheiten eher defaitistisch denken, was ihnen vergönnt und erlaubt sei, einigen Theokratien und Diktaturen überraschend beherzt und national argumentierend Kernreaktoren und dadurch über kurz oder lang auch Kernwaffen.
Worauf läuft das wieder hinaus ?
aus: Thomas Kapielski,Mischwald, edition suhrkamp, Frankfurt am Main, 1. Aufl., 2009, S.148-149
Writersblog von Thomas Kapielski

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