Wednesday, December 09, 2009

Valéry Giscard d'Estaing lässt die Katze aus dem Sack: Kein Bezug auf das jüdische Erbe in der EU-Verfassung aus Angst vor Muslimen

Der frühere französische Präsident Valéry Giscard d'Estaing enthüllt Details über den Streit um die Aufnahme eines religiösen Bezugs in den EU-Vertrag. Er sei mit seinem Vorschlag überstimmt worden, ausdrücklich die christlichen Wurzeln des Kontinents zu nennen, sagte Giscard im Interview mit einer libanesischen Tageszeitung. Giscard d'Estaing leitete 2002 und 2003 die Arbeiten des Konvents zur Ausarbeitung der später abgelehnten EU-Verfassung. Die dafür vorgesehene Präambel findet sich jetzt im neuen EU-Vertrag von Lissabon wieder. Der ehemalige Konventspräsident betont, dass mit dem im EU-Vertrag erwähnten religiösen Erbe Europas das christliche Erbe gemeint sei. Aus redaktionellen Gründen hätten diese aber nicht erwähnt werden können. Was gemeint sei, sei aber klar: „Diese religiösen Werte, das sind die christlichen Werte; es gibt keine anderen“, so Giscard wörtlich. In der damaligen Debatte hätten sich Protestanten gegen den Vorschlag von Papst Johannes Paul II. gewandt, die „christlichen“ Wurzeln Europas ausdrücklich zu benennen. Sie hätten vielmehr für die „jüdisch-christlichen“ Wurzeln plädiert. Eine solche Formulierung wäre aber womöglich für die Muslime nicht akzeptabel gewesen, sagte Giscard.
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