Sunday, February 07, 2010

Clemens Heni: Obsessiver Komparatismus

Goldhagen verwirft ohne Not sein eigenes Konzept von den Deutschen als willige Vollstrecker, wenn er nun von den „Nazis“ redet. Darüber hinaus verharmlost er den Holocaust, wenn er ihn nur als Teil von vielen „Genoziden“ sieht, ja gar – quantitativ! – weniger schlimm einstuft als den unbestritten fürchterlichen und anhaltenden Massenmord im Sudan. Nun ist es von herausragender Dringlichkeit solche Massenmorde wie in Sudan zu stoppen, was jedoch so leicht nicht ist, da sowohl die UN als auch die NGOs und die „Menschenrechtler“ nonstop antizionistische Resolutionen oder Flugblätter schreiben.
Was weder von Welzer noch Goldhagen und der Zeitschrift Internationale Politik gesagt wird: Der Holocaust war der Zivilisationsbruch. Er war ein präzedenzloses Verbrechen, weil nie zuvor und nie danach eine ganze Gruppe von Menschen, die Juden, von einer der führenden Industrienationen vernichtet werden sollte. Goldhagen selbst hatte seinerzeit, 1996, zumindest in Ansätzen zudem die lange, jahrhundertelange, spezifische Tradition des Antisemitismus in Deutschland angesprochen. Ohne diese antijudaistische und antisemitische Tradition wäre der Holocaust nicht denkbar gewesen.
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