Tuesday, February 09, 2010

"Islamisten lesen keine Feuilletons": Interview mit Thierry Chervel über die hiesige Islamdebatte

Frage: Bereits im Kosovokrieg war die Werbeagentur Ruder Finn für propagandistische Volten zuständig, die aus "Muslimen Juden machten" (Daniel Levy und Natan Sznaider). Ist es möglich, dass im aktuellen Islamismus-Streit ebenfalls Agenturen am Werke sind, die versuchen auf den öffentlichen Diskurs Einfluss zu nehmen?
Thierry Chervel: Hier sind gewissermaßen Agenturen unterwegs, aber man muss bei solchen Dingen aufpassen, dass man nicht in verschwörungstheoretische Muster gerät. Eine der Agenturen, die in dieser Form unterwegs ist und versucht, die öffentliche Wahrnehmung zu prägen, ist meiner Meinung nach z.B. die Organisation der Islamischen Konferenz, die durchaus mit Erfolg probiert, den Begriff der Islamophobie in die Öffentlichkeit zu bringen.
Erst einmal wurde der Begriff bei internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen oder den UN-Menschenrechtsrat installiert und ist inzwischen in das Alltagsbewusstsein vorgedrungen, obwohl der Begriff meiner Ansicht nicht dazu taugt, die Wirklichkeit zu beschreiben.
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