Gestern klopften Ermittler in den Morgenstunden in mehreren Bundesländern an Türen, um Wohnungen von Islamisten zu durchsuchen. Mehr als 300 Polizisten der gemeinsamen Ermittlungsgruppe "Transfer" der Landeskriminalämter Baden-Württemberg und Bayern und anderer Polizeidienststellen waren im Einsatz. Der Schlag richtete sich gegen eine Gruppe, die im Verdacht steht, mehr als 100 Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet für den "Heiligen Krieg", den "Jihad", anwerben zu wollen und zum Teil angeworben zu haben. 43 Wohnungen und mehrere Arbeitsstätten wurden durchsucht.
Drei Männer wurden als mutmaßliche Rädelsführer festgenommen. In Ulm richten sich die Ermittlungen gegen Rani M., einen 27-Jährigen, der bereits im Zusammenhang mit dem inzwischen als islamistische Kaderschmiede geschlossenen Neu-Ulmer Multikulturhaus eine tragende Rolle spielte. Er wehrte sich gegen die Festnahme, wurde aber von Beamten der Sondereinsatzkommandos überwältigt. Er soll gemeinsam mit zwei Gesinnungsgenossen aus Wiesbaden und Bonn, 24 und 59 Jahre alt, eine Gruppe aufgebaut haben, um vor allem Konvertiten für den bewaffneten Kampf zu rekrutieren. Gegen alle drei wurden Haftbefehle erlassen.
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