Tuesday, March 02, 2010

»Sarajevo war wie Beirut«

Jugoslawien-Tribunal: Radovan Karadzic stellt seine Sicht des Bosnien-Kriegs dar. Verfahren »auf unbestimmte Zeit« vertagt
Von Arthur Max (apn), Den Haag, und Gloria Fernandez
Das Jugoslawien-Tribunal in Den Haag (ICTY) versucht, den Schein der Fairneß zu wahren. Am Dienstag unterbrach das dortige Gericht den Prozeß gegen Radovan Karadzic »auf unbestimmte Zeit« und entsprach damit dem Antrag des ehemaligen Präsidenten der bosnisch-serbischen Republik. Der Vorsitzende Richter O-Gon Kwon erklärte, er wolle zunächst eine Entscheidung der Berufungskammer des Tribunals abwarten.Zuvor hatte der Angeklagte Beschwerde gegen die Entscheidung des Gerichts eingelegt, daß sein Antrag auf eine Vertagung des Prozesses bis Juni abgewiesen worden war. Karadzic hatte argumentiert, mehr Zeit für die Durcharbeitung der über eine Millionen Seiten Dokumente und Unterlagen zu brauchen, die ihm von der Anklage vorgelegt worden waren. Zudem müsse er sich auf die Anhörung von Zeugen der Staatsanwaltschaft vernünftig vorbereiten können. Eben diese sollte am heutigen Mittwoch beginnen. Er bedauere die Umstände, die seine Entscheidung den bereits geladenen Zeugen bereite, sagte Richter O-Gon. Daß sich Karadzic ausreichend vorbereiten könne, gehöre aber zur »Fairneß« des Verfahrens.
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jW

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