Wednesday, June 02, 2010

Antisemitismus auf Facebook: Mordaufrufe und deutsch-türkische Hetze gegen Juden

von Clemens Heni
Antisemitismus und deutsche Medien, Teil 3: Facebook
Als sich vor einiger Zeit der ehemalige SPD-Politiker und ex-Berliner Senator Thilo Sarrazin, dessen Wortwahl und Ideologie sicherlich kritikwürdig sind, meinte, dass viele muslimische Einwohner in Deutschland primär Gemüse- und Obsthandel betreiben würden, sagte er nicht die Wahrheit.
Viele zumeist männliche Internetbenutzer mit (in diesem Fall zumeist) türkisch klingenden Namen sind vielmehr auch im sogenannten World Wide Web 2, dem „social web“ unterwegs, wie auf Facebook. Im Folgenden werden Zitate dokumentiert von offen einsehbaren und per Google auffindbaren Facebook-Seiten: http://youropenbook.org/?q=juden&x=0&y=0&gender=any (01.06.2010).
Natürlich ist das keine sozialwissenschaftlich abgesicherte, repräsentative Auswahl.
Aber das ist auch gar nicht nötig. Es reicht sich die sogenannte politische Soziokultur (ein Begriff der Politikwissenschaft, von Prof. Karl Rohe) anzuschauen, also den Teil der politischen Kultur, der die Sedimente, die tief verankerten Einstellungen und Mentalitäten von Menschen anzeigt.
Was sind die Gespräche, welche manche (oder einige, oder viele) Deutsch-Türken in der Schule, an der Uni, an der Fachhochschule, auf der Arbeit, im Döner-Imbiss, vor dem Fernseher, zu Hause auf dem Sofa, beim Frisör, oder einfach so auf der Straße tagtäglich führen?
Wie muss ein solches privates und gesellschaftliches (auch parallel-gesellschaftliches) Umfeld aussehen, damit es nur so heraussprudelt, gestern und heute, mit den unglaublichsten antisemitischen Invektiven?
Die unten dokumentierten Zitate sind nationalsozialistische Propaganda aus dem Jahr 2010, verfasst von Deutsch-Türken bzw. offenbar großteils Muslimen. Die Vielzahl der Einträge lässt stark vermuten, dass es sich hier nicht um einzelne rechtsextreme Ideologen wie die Grauen Wölfe handelt, dafür sind die Einträge viel zu un-politisch im Sinne der Ideologie einer Organisation. Es sind Alltäglichkeiten für die Verfasser und kaum jemand erwähnt eine Organisation, für welche sie sprechen würden etc.
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