Thursday, June 17, 2010

„Geistige Gesundung“ – Joachim Gauck und die neueste deutsche Ideologie

Foto: Dummlaberer Gauck
von Clemens Heni
Es ist ein leicht zu durchschauendes Spiel, welches derzeit läuft: zwei schlechte Bewerber für das Amt des Bundespräsidenten werden gegeneinander gestellt und einer von der Öffentlichkeit eindeutig favorisiert: Joachim Gauck, der Kandidat von Rot-Grün. Jüngst hat Thierry Chervel vom Perlentaucher den Kandidaten von Bundeskanzlerin Angela Merkel bzw. der Regierungskoalition aus CDU/CSU/FDP, den niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff, als Evangelikalen kritisiert. Schön. Evangelikale sind in der Tat homophobe, Jesus- und Gottgläubige, antiemanzipatorische Dauergrinser.
Die Kritik an Wulff ist so berechtigt wie heuchlerisch: warum von Wulff reden aber über die langen, den Holocaust verharmlosenden Schatten von Gauck schweigen? Evangelikalismus, völlig zu Recht, attackieren, aber von Nationalismus, bekannt unter der verbrämten Form von ‚Patriotismus‘ bzw. der ‚nationalen Identität, der Stilisierung der Deutschen zu Opfern des 20. Jahrhunderts („Vertreibung“, „Bomben“, „deutsche Teilung“, „UdSSR“/“zweite Diktatur“) und Antisemitismus wie der Leugnung der Einzigkartikeit der Shoah zu schweigen – das ist auffallend, inkonsistent und ideologisch.
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