Tuesday, July 13, 2010

Lehrers Leid: „Unser Kind wird von den Lehrern in der Schule absichtlich schlecht behandelt, nur weil es schwarze Haare hat und an Allah glaubt“

Pädagogen müssen sich nichts gefallen lassen: Das Amtsgericht Hagen hat jetzt die Tante eines Schülers zu 1000 Euro Geldstrafe verurteilt, weil sie in der Schule erschien und die Lehrerin übel beleidigte.
Wenn es um Hakim (7) geht, kennen die Angehörigen des kleinen Jungen kein Pardon: „Unser Kind wird von den Lehrern in der Schule absichtlich schlecht behandelt, nur weil es schwarze Haare hat und an Allah glaubt.“
Diese kühne Auffassung vertreten Mutter Miriam A. (28, Altenpflegerin) und ihre Schwester Hajer A. (26, Arzthelferin) in aller Deutlichkeit - selbst gegenüber dem Schulamt, wo sie sich schriftlich über den angeblichen „Rassismus an der Grundschule“ beschwerten.
Manchmal drohen die beiden Frauen mit tunesischen Wurzeln und deutschem Pass auch damit, „einen Anwalt und die Presse einzuschalten“. Oder sie erscheinen, mit dem Großvater im Schlepptau, auf dem Gelände der Karl-Ernst-Osthaus-Schule an der Lützowstraße und machen Terz. So war das am 18. März in der zweiten großen Pause. Während die anderen Kinder auf dem Schulhof toben durften, musste Rabauke Hakim unter Aufsicht im Lehrerzimmer bleiben: „Er wurde dort unschuldig eingesperrt und gefangen gehalten“, sind Mutter und Tante bis heute überzeugt. „Das wollten wir mal spontan abklären.“ Doch Lehrerin Andrea Riedel (27) wies die beiden aufgebrachten Frauen ab: „Ich habe heute die Pausenaufsicht und deshalb keine Zeit für ein Gespräch. Bitte machen Sie zunächst einen Termin aus.“ Aus Sicht der Pädagogin stellt sich der Fall ohnehin ganz anders dar. Hakim hätte während der Frühstückspause eine Mitschülerin geschlagen und sei auch schon die Tage davor aggressiv und angriffslustig gewesen. „Deshalb musste er während der Pause im Lehrerzimmer bleiben, um die Sicherheit der anderen Kinder zu gewährleisten.“ Tante Hajer A. geriet in Rage, schrie die Lehrerin an: „Rassisten-Fo....“, ein derbes Schimpfwort, dass im wahrsten Sinn des Wortes unter die Gürtellinie zielte. „Eine der hässlichsten Beleidigungen, die man zu einer Frau sagen kann“, befand Amtsrichter Dietmar Peter. Bis zuletzt hatte die Angeklagte rundherum bestritten, das Schimpfwort überhaupt in den Mund genommen zu haben und ihre Schwester, die Mutter von Hakim, bekräftigte das nochmals als Zeugin. „Das Gericht glaubt ihr nicht. Ein Falschaussage-Verfahren wird demnächst an anderer Stelle stattfinden“, kündigte Richter Peter an.
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