Monday, September 06, 2010

"Mohammed-Karikaturist" Westergaard erhält deutschen Medienpreis

Der dänische "Mohammed-Karikaturist" Kurt Westergaard erhält in diesem Jahr eine deutsche Auszeichnung den Medienpreis der Potsdamer Journalistenvereinigung M100. "Westergaard ist zum Symbol der Presse- und Meinungsfreiheit geworden", sagte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jacobs (SPD) am Montag. Der 75-Jährige werde für sein unbeugsames Eintreten dieser demokratischen Werte geehrt und dafür, dass er sie trotz Gewalt- und Todesdrohungen verteidige.
Die undotierte Auszeichnung wird am kommenden Mittwoch in Potsdam im Rahmen des M100 Sanssouci Colloquiums verliehen. Westergaard wird nach Angaben der Veranstalter trotz Sicherheitsrisiko anwesend sein.
Die Veröffentlichung der Karikaturen - die den islamischen Propheten Mohammed unter anderem mit einem bombenförmigen Turban darstellten - in der Tageszeitung "Jyllands-Posten" im September 2005 hatte mit mehreren Monaten Verzögerung zu umfassenden Protesten in der islamischen Welt geführt. Diese hatte sowohl auf die Verbindung ihrer Religion mit dem Terrorismus als auch auf die - im Islam verpönte - bildliche Darstellung Mohammeds empört reagiert. Auf Westergaard wurde danach ein Kopfgeld von angeblich mehreren Millionen Dollar ausgesetzt. Im November 2007 vereitelte der dänische Polizeigeheimdienst einen Mordanschlag auf ihn. Seitdem steht Westergaard unter massivem Polizeischutz und muss ständig den Wohnort wechseln. Zuletzt entging er zu Jahresanfang 2010 nur knapp einem Anschlag in Arhus. (APA/dpa)

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