Saturday, January 01, 2011

Keine „einseitigen Interessen“ vertreten -- Der Kampf gegen Antisemitismus sollte ausgewogen sein oder: Wolfgang Benz geht in Rente

Von Dr. phil. Clemens Heni
Benz nimmt den Aufruf zum Genozid an Juden und Israeli von Seiten der Islamischen Republik Iran nicht ernst. Ahmadinejad und die Führung im Iran bauen an Atomwaffen, hetzen gegen Israel („A World without Zionism“) und leugnen den Holocaust. Daraus macht der Leiter des ZfA ein eher harmloses „Säbelrasseln“, das eher nach mittelalterlichen muslimischen Kriegern auf Pferden klingt.
Dabei zeichnet sich der politische Islam oder Islamismus dadurch aus, dass er die technische Moderne übernimmt (Automobile, Flugzeuge, Elektronik, Computertechnik, Atomwaffen, biologische Waffen, Internet etc.) und die politische Moderne ablehnt. Der Politologe und Islamologe Prof. Bassam Tibi hat darauf schon vor Jahrzehnten hingewiesen. Das erinnert an den Nationalsozialismus, der auch einen „reaktionären Modernismus“ vertreten hat, wie es Jeffrey Herf in den 1980er Jahren nannte.
Von Benz ist in seiner Abschiedsvorlesung kein Wort der Trauer über die ermordeten Juden/Israeli oder die Opfer im World Trade Center zu hören. Vielmehr sei „viel Vernunft“ „im Westen“ dem „Terrorakt des 11. September 2001“ „zum Opfer gefallen“.
Benz vertritt eine Version des kulturrelativistischen Amoklaufs, wenn er Massenmord wie den von 9/11 mit Kritik am Islamismus in direkte Beziehung setzt.
Benz agitiert weiter. Für ihn ist die primäre Lehre aus dem Holocaust der Kampf gegen Islamkritik. Nachdem er sich über Kritik am Islamismus ausgelassen hat, endet seine Abschiedsvorlesung – und das ist dann auch konsequenterweise ein Abschied von seriöser Antisemitismusforschung:
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