Sunday, February 05, 2012

Frankreichs Innenminister: Nicht alle Kulturen sind von gleichem Wert

Der französische Innenminister Claude Guéant hat mit Äußerungen über die angebliche Überlegenheit bestimmter Kulturen für Wirbel gesorgt. Der konservative Politiker sagte, er stehe zu seiner Äußerung vom Vortag, nicht alle Kulturen seien gleichwertig.
“Entgegen der relativistischen Ideologie der Linken sind für uns nicht alle Kulturen von gleichem Wert”, sagte Guéant am Samstag bei einer von rechtsgerichteten Studenten organisierten Veranstaltung im französischen Parlament. Er betonte die Notwendigkeit, “unsere Kultur zu schützen”.
“Diejenigen, die die Menschlichkeit verteidigen, erscheinen uns fortschrittlicher als die, die dies nicht tun”, sagte Guéant in seiner Rede. “Diejenigen, die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit verteidigen, erscheinen uns denjenigen überlegen, die die Tyrannei, die Minderwertigkeit von Frauen, sozialen und ethnischen Hass akzeptieren”, fuhr der Innenminister fort, der auch für Einwanderung zuständig ist.
Der Sprecher des sozialistischen Präsidentschaftskandidaten François Hollande, Bernard Cazeneuve, verurteilte die Äußerungen als “spaltend und erniedrigend”. Die vorherige sozialistische Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal nannte die Worte des Innenministers “gefährlich”. Grünen-Chefin Cécile Duflot sprach von einer “Rückkehr zur Zeit vor drei Jahrhunderten”.
Guéant sagte, er bedaure seine Worte nicht. Er bedaure vielmehr, dass “einige Linke” seine Äußerungen weiterhin “aus dem Zusammenhang” rissen, sagte er dem Radiosender RTL.
Unterstützung erhielt Guéant von Kabinettskollegen. Verteidigungsminister Gérard Longuet sagte, es sei “gesunder Menschenverstand” zu sagen, dass Kulturen nach Werten wie “Respekt der Persönlichkeitsrechte, Verurteilung von Gewalt und Abschaffung der Todesstrafe” eingeordnet werden könnten. Finanzminister François Baroin warf der Linken vor, Guéants Äußerungen “für den Wahlkampf auszuschlachten”.
Guéant war bereits in der Vergangenheit mit Äußerungen über angebliche Zusammenhänge zwischen Einwanderung und Kriminalität für Aufregung gesorgt.
eip

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