Monday, November 26, 2012

Abdullah-Zentrum: Anzeige und Proteste zur Eröffnung

Am Tag der Eröffnung des Abdullah-Zentrums für Interreligiösen Dialog (KAICIID) in Wien hagelt es Proteste. Gegner brachten auch eine Strafanzeige wegen Steuerdelikten beim Ankauf des künftigen Amtssitzes der internationalen Organisation im Wiener Palais Sturany ein.
Bei einem Festakt in der Hofburg am Montagabend werden unter anderem UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und die Außenminister der Gründerstaaten Österreich, Spanien und Saudi-Arabien erwartet. Ban traf am Montag VP-Außenminister Michael Spindelegger und Bundespräsident Heinz Fischer zu einem Gespräch. Spindelegger betonte in einer Rede im Parlament, Österreich könne "stolz" sein, dass ein Zentrum für den Dialog der religiösen Führer in Wien seinen Sitz habe.
Das Zentrum ist laut seiner Satzung der Verständigung der Religionen verschrieben. Kritiker orten Heuchelei, da im sunnitischen Saudi-Arabien keine Toleranz gegenüber anderen Religionen herrscht und die Verfolgung von Christen an der Tagesordnung steht.
Die Anzeige wegen Steuerdelikten wurde im Auftrag der Homosexuellen Initiative Wien (HOSI) und der Gruppe "Religion ist Privatsache" eingebracht. Konkret geht es um den Vorwurf, Saudi-Arabien soll beim Ankauf des Palais Sturany als Amtssitz für die internationale Organisation zu Unrecht von der Grunderwerbssteuer befreit worden sein. Eine entsprechende Verbalnote des Außenamtes sei nicht rechtlich gedeckt gewesen und habe die Republik um bis zu 700.000 Euro an Steuereinnahmen gebracht.
Aus dem Außenministerium heißt es, der saudische König Abdullah habe das Palais gekauft, als ausländisches Staatsoberhaupt sei er internationalen Gepflogenheiten entsprechend von der Steuer befreit.
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