Tuesday, November 20, 2012

Mach mal Pause: Ein bisschen `Frieden´?

Die Preissteigerung auf dem Weltmarkt für Lebensmittel ist eine der wesentlichen Triebfedern für die seit 2011 andauernden panarabischen Unruhen. Und hier ist der Clou: Da kommt so eine ökologisch uffjeklärte Person an die Tankstelle, tankt ihren VW-Caddy mit Bio-Diesel und schimpft wegen der “israelischen Aggression” gegen die “unschuldigen Palästinenser” wie ein Rohrspatz. Nun, man könnte sagen, diese Person hat einfach nur Richard “Studio Tel Aviv” Schneiders letzten Blogeintrag gelesen. Da regt sich der Staatsblogger des BR darüber auf, dass seine Stars und Helden von der Hamas in der Realität nicht so sind, wie Herr Schneider sie in seinen “politischen” Träumen gerne hätte. (Ich gehe jetzt nicht soweit, sie seine projektiven Stellverterter zu nennen, denn auf die Diagnose müsste sein Shrink – wenn er einen hat – schon selber kommen) Haben die Terroristen ihm, und einigen weiteren Hofberichterstattern der Hamas, doch am sonntag einfach die Einreise nach Hamastan untersagt! Einfach so, als hätten die noch nie von Pressefreiheit gehört. Donnerlüttchen! “Ärgerlich” findet Herr Schneider das, und schuld daran ist selbstverständlich Israel, dass Herr schneider von der ARD, der sich schon die ganze Zeit als menschlicher Schutzschild der Hamas in Tel Aviv bereit gehalten hat, nicht nach Gaza-City reisen konnte. Doch zurück zu meiner Bekanntschaft von der Tankstelle. Besagte Person, VW-Caddy, Bio-Diesel, fährt also zur Zapfsäule und macht, weil das Radio gerade läuft und der NDR die übliche “Friedens”-Propaganda bringt, ein Gespräch mit mir. Dass es ja einfach furchtbar wäre, wie die Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Ich stimme ihm zu, obwohl ich mir eigentlich schon denken kann, was er meint. Und dann kommt er auch ganz schnell zur Sache: Die Pallis würden doch nur ihr Land verteidigen, gegen eine Aggression aus dem Ausland mit internationalen “Verbindungen”. Ein ganz typischer Vertreter des neuen Deutschlands: Silbergrauer VW-Caddy mit Bio-Diesel, Brille, Funktionsjacke, gepflegter Vollbart, Kindersitz und Anti-Atom-Aufkleber. Einer, der sonntagsabends tanken geht, weil der Sprit dann meist am billigsten ist. Einer von ein paar Zig-Millionen aufrechten “Europäern”; er könnte gut Lehrer sein oder sonst irgendwo beim Staat. Und eine “politische” Wahrnehmung, fast wie die Deutschen im totalen Krieg. Der war ja bekanntlich ach nichts anderes als “verzweifelter Widerstand” gegen “die Plutokratien des Westens”, insbesondere aber ein “Feldzug”, a.k.a. Vernichtungskrieg, gegen das “weltweit operierende Finanzjudentum” - zumindest, wenn man der Nazi-Propaganda glaubt, und das taten damals sicherlich die meisten. Da gibt es also eine völlig ungebrochene Traditionslinie in der Mentalität, die glaubt, man könnte (und würde!) nicht nur in Herne oder Bielfeld, sondern in Gaza-City und Ramallah ebenfalls “eine Sache um ihrer Selbstwillen tun”. Mag sein, dass die Deutschinnen und Deutschen das so tun, oder es so machen würden, und tatsächlich ohne Bezahlung arbeiten gehen; “am deutschen Wesen soll die Welt genesen”, heißt es ja. Aber ich hoffe, so blöd ist außer ihnen niemand auf der Welt.
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