Wednesday, December 05, 2012

Pakistan: Schwedische Protestantin angeschossen

Lahore (idea) – In Pakistan ist eine schwedische Protestantin auf offener Straße angeschossen und schwer verletzt worden. Laut pakistanischen Presseberichten ereignete sich der Vorfall am 3. Dezember in Lahore in der Provinz Punjab im Norden des Landes. Zwei bewaffnete Motorradfahrer hätten das Feuer auf die 70-jährige Birgitta Almby eröffnet und unter anderem ihre Lunge sowie eine Halsvene getroffen. Sie befinde sich in einem kritischen Gesundheitszustand und werde im Jinnah-Krankenhaus der sieben Millionen Einwohner zählenden Stadt behandelt. Almby arbeitet seit 38 Jahren in Pakistan. Sie ist Geschäftsführerin der pfingstkirchlichen „Gemeinschaften des vollen Evangeliums“ in Pakistan. Ferner leitet sie eine Berufsschule, ein Erwachsenenbildungszentrum und ein Waisenhaus. Nach Angaben des Präsidenten des Gemeinschaftsverbandes, Liaqat Qaiser, hatte die Schwedin vor dem Attentat keine Drohungen erhalten.
Stecken die Taliban und El Kaida hinter dem Attentat?
Obwohl die Täter weiterhin unbekannt sind, vermuten pakistanische Medien, dass es sich um einen Anschlag radikal-islamischer Taliban handeln könnte. Zwei Pastoren des pfingstkirchlichen Gemeinschaftsverbandes seien mit dem Tode bedroht worden, weil sie sich gegen den Missbrauch des Blasphemiegesetzes gewandt hätten. Das 1991 bestehende Gesetz sieht die Todesstrafe für die Beleidigung des Islam vor. Mehr als 650 Christen sind wegen eines oft unbegründeten Verdachts angeklagt worden. Ferner wurde vor 15 Monaten der 71 Jahre alte Warren Weinstein, Mitarbeiter eines US-amerikanischen jüdischen Hilfswerks, in Lahore verschleppt. Am 28. Oktober bekannte sich der Anführer des Terrornetzwerks El Kaida, Ayman al-Zawahiri, zu der Entführung. Der Jude werde auf freien Fuß gesetzt, wenn die USA ihre Drohnenangriffe in Afghanistan, Pakistan, Jemen und Somalia einstellten. Von den 174 Millionen Einwohnern Pakistans sind etwa 95 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen sowie zwei Prozent Hindus und der Rest Sikhs, Buddhisten und Anhänger anderer Religionen.
idea

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