Friday, December 14, 2012

Schwedische Christin nach Anschlag gestorben

Stockholm (idea) – Die schwedische Christin Birgitta Almeby ist den schweren Schussverletzungen erlegen, die ihr bei einem Anschlag in Lahore (Nord-Pakistan) am 3. Dezember zugefügt worden waren. Die 71-jährige Protestantin, die seit 38 Jahren in Pakistan arbeitete, starb am Abend des 12. Dezember in einem Stockholmer Krankenhaus. Da sie sich in einem kritischen Gesundheitszustand befand, war sie in ihre Heimat ausgeflogen worden. Bei dem Überfall hatten zwei bewaffnete Motorradfahrer das Feuer auf sie eröffnet. Danach war sie zunächst im Jinnah-Krankenhaus der sieben Millionen Einwohner zählenden Stadt behandelt worden. Almeby war Geschäftsführerin der pfingstkirchlichen „Gemeinschaften des vollen Evangeliums“ in Pakistan. Ferner leitete sie eine Berufsschule, ein Erwachsenenbildungszentrum und ein Waisenhaus. Nach Angaben des Präsidenten des Gemeinschaftsverbandes, Liaqat Qaiser, hatte die Schwedin vor dem Attentat keine Drohungen erhalten. Im vorigen Jahr war Almeby an Denguefieber erkrankt, hatte sich aber geweigert, nach Schweden zurückzukehren. Ihr Platz sei an der Seite der „Armen und Unterdrückten“.
Stecken die Taliban und El Kaida hinter dem Attentat?
Die Täter des Überfalls sind weiterhin unbekannt. Pakistanische Medien vermuten, dass es sich um einen Anschlag radikal-islamischer Taliban handeln könnte. Zwei Pastoren des pfingstkirchlichen Gemeinschaftsverbandes seien bereits mit dem Tode bedroht worden, weil sie sich gegen den Missbrauch des Blasphemiegesetzes gewandt hätten. Das 1991 bestehende Gesetz sieht die Todesstrafe für die Beleidigung des Islam vor. Mehr als 650 Christen sind wegen eines oft unbegründeten Verdachts angeklagt worden. Ferner wurde vor 15 Monaten der 71 Jahre alte Warren Weinstein, Mitarbeiter eines US-amerikanischen jüdischen Hilfswerks, in Lahore verschleppt. Am 28. Oktober bekannte sich der Anführer des Terrornetzwerks El Kaida, Ayman al-Zawahiri, zu der Entführung. Der Jude werde auf freien Fuß gesetzt, wenn die USA ihre Drohnenangriffe in Afghanistan, Pakistan, Jemen und Somalia einstellten. Von den 174 Millionen Einwohnern Pakistans sind etwa 95 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen sowie zwei Prozent Hindus und der Rest Sikhs, Buddhisten und Anhänger anderer Religionen.

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