Saturday, December 08, 2012

Sie quälten, dealten, erpressten – jetzt sitzt die Islamisten-Gang in Haft!

Wie ein Model posiert Damir A.* (23) in der Uniform der Schweizer Füsiliere. Aber eigentlich schlägt sein Herz für eine ganz andere Armee. Die Gotteskrieger, die Mudschahedin, die ihr Leben im Kampf für Allah lassen.
So schreibt der Schweizer mit bosnischen Wurzeln denn auch unter seine RS-Bilder: «Bosnien wird für immer mein Land sein. Ich klaue nur ihr Wissen, dann nehme ich es nach Bosnien mit.»
Auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht Damir A. Gedichte: «Ein Bittgebet für alle Brüder, die im Krieg gestorben sind und die nie die ersten Schritte ihrer Kinder sehen konnten», schreibt er. «Jetzt beginnt der Weg des Glaubens.»
Damir A., so glaubt die Neuenburger Staatsanwaltschaft, gehört zu einer kriminellen Bande, wie es sie in der Schweiz noch nicht gab.
Islamisten, die ihre Opfer erpressten, quälten, einschüchterten. Die versuchten, für den Islam zu missionieren. Die in der Region Le Locle und La-Chaux-de-Fonds den Marihuana-Handel an sich rissen und kontrollierten.
Drei junge Männer sind noch in Untersuchungshaft. Damir A., Issa J.* (24), Hares A.* (24).
«Es ist besorgniserregend»
Dem Schweizer, dem Tschetschenen und dem Afghanen werden Hehlerei, Nötigung, Freiheitsberaubung, Erpressung, Körperverletzung, Drogendelikte vorgeworfen. «In meiner Karriere als Staatsanwalt habe ich solch systematische Erpressungsmethoden noch nicht erlebt», sagt Nicolas Feuz. «Es ist besorgniserregend.»
Schon 2008 beginnt die Bande mit ihren kriminellen Aktivitäten. Sie nennt sich Jamahat. Nimmt auch einen Rap auf. «Es geht immer darum, wo man das verdammte Geld holen kann», heisst es in dem Sprechgesang. «Wir intrigieren und betrügen.» Und: «Wenn wir das tun, dann nur, um unsere eigenen Mittel zu haben.»
Immer weiter bauen sie ihr kriminelles Netz aus. Issa führt die Bande an. Damir und Hares sind seine beiden «Leutnants», so Staatsanwalt Feuz. Zuletzt zählt die Gang, die sich dem radikalen Islam verschrieben hat, mindestens 15 Mitglieder.
«Hares hat mich gezwungen, zwei Handy-Abos abzuschliessen – für je 200 Franken im Monat», sagt ein Opfer (19), das anonym bleiben will. Die Handys, die er dafür bekam, verkaufte die Gang weiter.
«Mich haben sie in einen Keller entführt», sagt ein anderer junger Mann (20). Er musste Drogen für die Gang verkaufen. «Sie haben mich an einen Stuhl gefesselt, Issa hat mich verprügelt.»
Über 30 Opfer bereits bekannt
Bis jetzt gibt es über 30 Opfer. Die Polizei sucht nach weiteren Geprellten und nach einer Höhle in der Region, wo der Clan eine Marihuana-Plantage unterhält.
Issa kam als Flüchtling in die Schweiz. «Er glaubt fest an den Islam», sagt ein Mitglied von Jamahat. «Stundenlang hat er uns erzählt, wie toll seine Religion ist. Praktisch jeder bei uns ist Muslim. Issa hat uns gezeigt, dass Allah gross ist.»
Die Tante von Hares A. glaubt nicht, dass ihr Ziehsohn gläubig ist. «Wenn er es wäre, hätte er all diese Dinge nie getan», sagt sie. Mit zwölf Jahren sei er zu ihr in die Schweiz gekommen. «Er hat seinen Vater im Krieg verloren. Er war immer schwierig, hat nie auf mich gehört.» In den letzten Jahren hat sie ihn kaum gesehen. «Er hat versucht, vor uns zu verbergen, was er so macht.»
Und auch der gebürtige Bosnier Damir A. hat ein gestörtes Verhältnis zu seiner Familie. «Er hat uns nur Probleme gemacht, ständig war die Polizei bei uns», sagt sein Vater.
Zuletzt waren Polizisten am Montag, 26. November bei Familie A. «Sie holten Damirs Sturmgewehr ab», sagt ein Nachbar. «Die Mutter übergab es an zwei Beamte.» 
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