Monday, January 28, 2013

Aufregung um blutrünstigen Netanjahu-Cartoon am Holocaust-Gedenktag

LONDON / PARIS (inn) – Zum Holocaust-Gedenktag hat die britische Sonntagszeitung „Sunday Times“ einen Cartoon veröffentlicht, der einen brutal vorgehenden Benjamin Netanjahu zeigt. Auf der Zeichnung ist Israels Premierminister dabei zu sehen, wie er mit offensichtlich palästinensischem Blut eine Mauer errichtet. Der Europäisch Jüdische Kongress (EJC) fordert nun eine Entschuldigung von dem Blatt.

Der Cartoon zeigt einen grobschlächtigen und dicknasigen Netanjahu, der eine vor Blut triefende Maurerkelle schwingt und aus Ziegelsteinen eine Mauer errichtet, in der sich sterbende Palästinenser winden. Unter der Zeichnung von Gerald Scarfe ist zu lesen: „Geht die Einzementierung des Friedens weiter?“
Mosche Kantor, Präsident des Europäisch Jüdischen Kongresses, sagte dazu laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“: „Dieser Cartoon wäre zu jeder Zeit des Jahres beleidigend, aber ihn am Holocaust-Gedenktag zu veröffentlichen, ist widerlich und offenbart eine zutiefst beunruhigende Denkweise.“ Kantor fügte hinzu: „Diese Gefühllosigkeit verlangt nach einer sofortigen Entschuldigung von beiden, dem Cartoonisten und der Redaktion der Zeitung.“
Die „Sunday Times“ verteidigte die Zeichnung unterdessen und wies Vorwürfe zurück, laut denen der Cartoon antisemitisch sei. „Die Sunday Times glaubt entschieden, dass das nicht antisemitisch ist. Es zielt direkt auf Herrn Netanjahu und seine Politik ab, nicht auf Israel, geschweige denn auf das jüdische Volk“, heißt es in einer Stellungnahme der Zeitung laut einem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“. Der Cartoon sei am vergangenen Sonntag gedruckt worden – in der ersten Ausgabe der Sonntagszeitung seit den israelischen Wahlen am 22. Januar. Die „Sunday Times“ lehne Antisemitismus in jeglicher Form ab.
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