Wednesday, August 21, 2013

Damaskus: Bis zu 1.000 Tote durch Nervengas?

In Vororten der syrischen Hauptstadt Damaskus ist vermutlich Giftgas zum Einsatz gekommen, das mehrere hundert Menschen getötet hat. Medien spekulieren derzeit über die genauen Opferzahlen.
Der Arabien-Korrespondent des israelischen Rundfunks, Eran Singer, spricht von bis zu 600 Todesopfern. Er beruft sich dabei auf unüberprüfbare syrische Quellen in Syrien. Demnach die hat die syrische Armee Vororte von Damaskus mit Raketen beschossen, in deren Sprengköpfen sich das Nervengas Sarin befand. Die Rede war von den Viertel Ain Tarma, Zamalka und Jobar die Rede.
Die Nachrichtenagentur Reuters erwähnt „mehr als 200 Tote“ und beruft sich auf Krankenhauspersonal in Damaskus. Die angegriffenen Viertel seien „Hochburgen der Rebellen“. Regierungsstellen in Damaskus bestätigten Kämpfe in jenen Vierteln, dementierten aber den Einsatz von Giftgas, „weil die syrische Armee gar keine chemischen Kampfstoffe besitzt“.

Aufklärung und Einschreiten gefordert

Eine UNO-Delegation mit Experten für chemische Kampfstoffe hält sich in Damaskus auf und wurde von „Aktivisten“ aufgefordert, sich in die betroffenen Viertel zu begeben, um zu prüfen, wer das Giftgas eingesetzt habe: die Regierungstruppen oder vielleicht die Rebellen selber. Das berichtete der Sender „Radio Free Europe“.
Aus einem provisorischen Krankenhaus in Naruta Scharkija wurden Bilder mit „Bergen von Leichen, vor allem kleinen Kindern und Babies“ veröffentlicht. Das meldet der Fernsehsender „Al-Arabija“. „Die Luft ist geschwängert mit Chemikalien und das hat die Menschen umgebracht“, sagte der Reporter von „Al-Arabija“.
Bei dem Fernsehsender „Al-Dschasira TV“ war gegen 10 Uhr MEZ schon die Rede von „über 1.000 Toten bei dem Massaker am Mittwochmorgen“. Bei dem Satellitensender kommt ein Mann zu Wort, der fragt: „Obama, wo sind deine ‚Roten Linien‘? Wie lange soll das noch weitergehen?“
Der amerikanische Präsident Barack Obama hatte schon vor Monaten erklärt, dass der Einsatz von Giftgas im Bürgerkrieg in Syrien eine „Rote Linie“ bedeute, die ein amerikanisches Eingreifen erzwinge.

Von Ulrich W. Sahm / INN

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