Wednesday, December 25, 2013

Trotz neuer Gewalt: Israel will weitere Terroristen freilassen

Von Tommy Mueller  

Die palästinensische Gewalt gegen israelische Zivilisten geht weiter: Nahe Kalkiliya, einer Stadt in den Palästinensergebieten, wurde ein Bus mit Steinen beworfen. Ein 51 Jahre alter Fahrgast kam mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus. Der Bus und vier weitere Fahrzeuge wurden durch die Steinwürfe beschädigt. Zuvor war ein 22-jähriger Beduine, der für die israelische Armee arbeitete, am Gaza-Grenzzaun von einem palästinensischen Scharfschützen erschossen worden (israel heute berichtete). Trotz der angespannten Sicherheitslage will Israel am kommenden Sonntag weitere 26 Terroristen freilassen, die langjährige Haftstrafen verbüßen. Israel hatte die Freilassung von insgesamt 104 palästinensischen Terroristen in vier Wellen auf Druck der USA zugesagt, um die Friedensverhandlungen wieder in Gang zu bringen. Nun steht die dritte derartige Aktion bevor. Dass mehrfache Mörder auf freien Fuß gesetzt werden, die zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurden, ist in Israel umstritten, zumal die Palästinensische Autonomiebehörde die bisherigen Haftentlassenen als „Helden“ feierte und sie finanziell großzügig „entschädigte“. Israelische Medien haben heute berichtet, wer nun voraussichtlich die Gefängniszelle verlassen darf. Demnach geht es unter anderem um Jamal Abu Mukkhsan, der 1991 inhaftiert worden war, nachdem er den 76 Jahre alten Shlomo Yehiyeh erstochen hatte; Ahmed Ali Camil, der 1994 wegen der Ermordung von fünf Israelis und 50 Palästinensern verurteilt wurde; Salim Mohammed und Adam Juma'a, die 1988 ins Gefängnis kamen, weil sie Brandbomben auf einen Bus bei Jericho geworfen hatten. Dabei verbrannten die jüdische Mutter Rachel Weiss (26) mit ihren drei Kindern (drei Jahre, zwei Jahre sowie neun Monate alt), sowie ein junger Soldat, der ihnen helfen wollte. Der stellvertretende israelische Verteidigungsminister Danny Dayon (Likud-Partei) kritisierte die geplante Freilassung. Er sagte, ein „normaler Staat“ würde nach einer Welle von Terrorattacken in der folgenden Woche keine Terroristen auf freien Fuß setzen. Er erinnerte an die Bombe in einem Bus am Sonntag, den Messerangriff auf einen Polizisten am Montag und die tödlichen Schüsse am Grenzzaun am Dienstag. Israels Regierungschef Netanjahu steht jedoch unter Druck: Lässt er die Palästinenser hinter Gittern, würde das wohl zum Abbruch der Friedensgespräche führen. Die USA haben Israel für diesen Fall mit internationaler Isolation gedroht.
israelheute

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