Wednesday, March 12, 2014

Wurden Beweise vernichtet? Anonymer Brief: SPD-Kollegin besuchte Edathy - und ging auf die Müllkippe

Ein Brief an Wolfgang Bosbach bringt die SPD in der Affäre Edathy erneut in Bedrängnis: Ein Zeuge will gesehen haben, wie zwei örtliche Parteikolleginnen von Edathy diesen am Tage seines Rücktritts zu Hause aufsuchten. Am nächsten Tag stand eine der beiden Frauen auf einer Müllkippe. In der Edathy-Affäre um mögliches kinderpornographisches Material gibt es neue Spuren. Oder zumindest: Hinweise auf neue Spuren. Es war der Vorsitzende des Innenausschusses selbst, Wolfgang Bosbach (CDU), der in der heutigen Sitzung seinen Kollegen eine überraschende Mitteilung machte: Bei ihm sei am gestrigen Dienstag ein anonymer Hinweis eingegangen. Ein Briefschreiber behauptet darin, er habe am späten Abend des 7. Februar diesen Jahres beobachtet, dass zwei örtliche SPD-Funktionsträgerinnen Edathy zu Hause besucht hätten. Einen Tag später habe er eine der Damen auf einer Müllkippe gesehen, behauptet der Briefschreiber. Die SPD-Polikerinnen nennt er namentlich. Die Mutmaßung zu diesem seltsamen Vorgang: Es gab weitere Insider in der Partei, Edathy wurde von ihnen gewarnt - und es wurden Beweismittel vernichtet. Der CDU-Politiker fragte dann in der Ausschusssitzung die Vertreter der niedersächsischen Justiz, ob ihnen diese Informationen bekannt seien, ob bei ihnen ähnliche Hinweise aufgelaufen seien. Als dies verneint wurde, händigte Bosbach eine Kopie des Briefes aus. Neben Niedersachsens Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz (Grüne) waren der Leiter der zuständigen Staatsanwaltschaft Hannover, Jörg Fröhlich, sowie der Leiter der Generalstaatsanwaltschaft Celle, Frank Lüttig, geladen. Das Datum 7. Februar ist deswegen brisant, weil an diesem Tag Edathy sein Bundestagsmandat niedergelegt hat. „Es ist ja schon auffällig, dass die Hausdurchsuchung bei Herrn Edathy nicht das ergeben hat, was man erwartet hat“, sagte Bosbach auf Anfrage von FOCUS Online.
Focus

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