Sunday, April 06, 2014

Schweizer Dschihadist in Syrien: Nicht mehr schwul «dank dem Islam»

Bild: Jihad Watch Deutschland 
Seit dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien sind schon einige muslimische Schweizer in den Heiligen Krieg gezogen. Der Fall von Mathieu A. ist jetzt aber der erste, der öffentlich bekannt wurde. Am Freitag gab der 30-Jährige dem Westschweizer Fernsehen anonym ein Interview. Dort sagte er: «Ich wurde im Internet indoktriniert. Man sagte mir, ich müsse in den Kampf ziehen, um ein guter Muslim zu sein.» Er habe nur die Bevölkerung schützen wollen und sich geweigert, bewaffnet zu kämpfen. Die Bundesanwaltschaft ermittelt trotzdem gegen ihn – wegen Verdachts auf Unterstützung und/oder Beteiligung an einer kriminellen Organisation, im vorliegenden Fall einer terroristischen Organisation. Wie Recherchen von «Le Matin Dimanche» und der «Sonntagszeitung» zeigen, war Mathieu tatsächlich nicht so harmlos, wie er behauptet. Seinen Eltern schrieb er zum Beispiel: «Ich habe mich entschieden, in den Dschihad nach Syrien zu ziehen. Die Rolle der Dschihadisten ist es, die Partisanen von Assad zu neutralisieren und in diesem muslimischen Land eine Harmonie herzustellen, die im Einklang ist mit dem islamischen Recht, der Scharia.» Er werde eine Waffenausbildung erhalten. Die Verwandlung von Mathieu A. von einem Sohn katholischer Bildungsbürger und begeisterten Gleitschirmflieger zum Islamisten ging rasant. Im Mai 2013 besuchte er zum ersten Mal eine Moschee und konvertierte sofort. Das passt zu Mathieu, wie Bekannte gegenüber «Le Matin Dimanche» sagen. Er lasse sich rasch von Emotionen treiben, sei impulsiv und cholerisch. Nach seinem Übertritt habe er erzählt, er sei «dank dem Islam» nicht mehr homosexuell. Im Herbt 2013 verfügt Mathieu bereits über einschlägige Kontakte. Auf Facebook ist er mit etlichen Personen befreundet, die zu bewaffneten islamistischen Gruppen gehören. Auch erkundigt er sich, wie man nach Syrien komme. Er spricht laut der Westschweizer Zeitung explizit von Kampf. Mitte Dezember fährt Mathieu nach Frankreich, macht dort eine Prüfung als Leichtflugzeug-Pilot. Am 18. Dezember schreibt er folgende Botschaft auf Facebook: «Wenn alle Dinge zerstört sind – es bleibt der Schöpfer aller Dinge. Wir brauchen nur Allah, er ist unser Garant.» Am 21. Dezember schickt er seinen Eltern ein E-Mail zum Abschied. Betreff: «Neues Leben. Harte Nachrichten für euch. Tausendmal Entschuldigung.» Er sei mit «zwei französischen Brüdern» unterwegs. Für einen gesunden Muslim sei der Dschihad eine Pflicht. Auch für ihn sei Sterben eine Wahrscheinlichkeit. «Niemand hat mich angestachelt!» Dann herrscht Funkstille. Nach rund drei Monaten kehrt er zurück in die Schweiz. Die Schweizer Behörden befragen ihn, er bleibt aber auf freiem Fuss. Was er genau in Syrien gemacht hat, ist unklar. Laut «Le Matin Dimanche» gäbe es Hinweise, dass er tatsächlich eine Kampfausbildung erhalten habe. Viele seiner Freunde auf Facebook nähmen Bezug auf radikale Gruppen.
blick

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