Saturday, July 19, 2014

Anschlag auf Synagoge in Gelsenkirchen

In Paris versuchte ein aufgebrachter Mob in eine mit rund 200 Menschen besetzte Synagoge einzudringen, in Gelsenkirchen wurde eine Scheibe der Synagoge mit einem Gullideckel eingeschlagen, das Synagogendenkmal in Detmold wurde mit roter Farbe übergossen, die Synagoge in Dresden wurde mit den Worten „Stop killing people“ beschmiert, in Frankfurt a.M. schmierten Unbekannte an die Mauer der Synagoge im Baumweg „Tuck Juden“ (gemeint wurde: „Fuck Juden“) und aus einem Polizeilautsprecher schallte „Kindermörder Israel“.
„Wir dürfen nicht zulassen, dass der Nahostkonflikt auf den Straßen Europas ausgetragen wird“, kommentierte Lala Süsskind vom Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V. (JFDA) diese Vorfälle. Dies scheint jedoch nach unserer Einschätzung gerade grausame Realität zu werden. Das JFDA führt ein Monitoring zu antisemitischen, rassistischen und homophoben Vorfällen durch. Erschüttert beobachten wir seit der Verschärfung der Lage im Nahen Osten eine deutliche Zunahme antisemitischer Vorfälle. In mehreren Städten der Bundesrepublik wurden kürzlich Synagogen beschädigt oder Denkmäler geschändet. Außerdem konnten bei mehreren Kundgebungen zum Nahostkonflikt antisemitische und antiisraelische Parolen sowie tätliche Übergriffe verzeichnet werden. IslamistInnen, Neonazis und einige VertreterInnen der Linken bilden bei diesen Demonstrationen eine breite Querfront, die in ihrem Engagement für die Hamas in Gaza und gegen Israel zueinander finden.
„Es ist eine Schande, wenn in Deutschland Antisemitismus grassiert und der Holocaust relativiert wird. Dies muss die demokratische Gesellschaft mit all ihren Mitteln bekämpfen!“, so Lala Süsskind weiter. Ein Monitoring zu diesen Vorfällen hängt dieser Pressemitteilung an.
Wir fordern Politik und Zivilgesellschaft auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um eine gewaltsame Austragung des Nahostkonflikts in Europa zu verhindern. Die Polizei muss auf das Gewaltpotential solcher Demonstrationen auch zahlenmäßig vorbereitet sein und Hasspropaganda auf antiisraelischen Kundgebungen unterbinden. Es ist unabdingbar, gegen die antisemitischen Ausbrüche gesamtgesellschaftlich vorzugehen.
 haolam

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