Friday, July 04, 2014

Herforder Islamist in Syrien getötet

Ein Herforder Islamist ist in Syrien getötet worden: Nach Informationen der Neuen Westfälischen gilt der 22-Jährige Konvertit bereits seit längerem als vermisst. Als überaus wahrscheinlich aber gilt, dass er bei den Kämpfen in dem Bürgerkriegsland gestorben ist. Er ist - neben einem Islamisten aus Gütersloh - einer der beiden Kämpfer aus OWL, die nach Angaben des Bielefelder Staatsschutzes in dem arabischen Saat starben. Der Herforder, bei dem die Sicherheitsbehörden davon ausgehen, dass er zu den Kampfverbänden der Terrororganisation ISIS gehörte, war vor einigen Jahren zum Islam konvertiert und danach in der ausgesprochen aktiven Salafistenszene der Werrestadt radikalisiert worden. Wie mehrere hundert andere Kämpfer aus Deutschland reiste er schließlich über Umwege nach Syrien. Der 22-Jährige schloss sich den dortigen Islamisten an, die sowohl gegen den syrischen Diktator Baschar al Assad als auch gegen die Truppen der eigentlichen syrischen Opposition kämpfen. Im syrisch-türkischen Grenzgebiet vermuten Sicherheitsbehörden aktuell zwischen 10 und 15 Kämpfer aus Ostwestfalen. Die Rückkehrer aus Syrien werden als massive Gefahr für die innere Sicherheit eingestuft. Die Ermittler haben Salafisten aus Herford seit Jahren im Visier. Vor zwei Jahren wurde hier bereits durchsucht. Die Nachbarstadt Bielefelds gilt neben der Rheinschiene mit Bonn und Köln als eine der Städte in Nordrhein-Westfalen, in denen radikale Islamisten überaus aktiv sind. Salafisten treten für eine archaische Form des Islam ein, stehen Deutschland und und anderen westlichen Demokratien und ihren Werten feindlich gegenüber. Die Islamisten versuchen seit Jahren in und um Herford, gezielt junge Leute anzuwerben und offenbar auch einige in den Kampf nach Syrien zu schicken, wo die Terrororganisation ISIS nicht nur Teile Syriens kontrolliert, sondern auch Teile des Iraks. Die Indoktrination der jungen Männer in Herford - zum Teil erst im Erwachsenenalter zum Islam konvertierte Moslems - übernehmen islamistische Prediger. In der Vergangenheit waren auch die beiden deutschlandweit als Hassprediger bekannten Pierre Vogel und der von Köln aus agierende Ibrahim Abou-Nagie an der Werre aufgetreten. Während Vogel durch sein Totengebet für Osama bin Laden provozieren wollte, war Abou-Nagie unter anderem bei der kostenlose Verteilung des Korans aktiv - einer seiner Mitstreiter lebt in Herford. Vor zwei Jahren hatte es deshalb auch Durchsuchungen in Zusammenhang mit dem Verbot eines radikal-islamischen Vereins durch das Bundesinnenministerium gegeben. In Herford treten die Salafisten nur noch selten öffentlich auf. Noch vor rund zwei Jahren gab es samstags unter anderem Infostände auf dem Linnenbauerplatz in der Fußgängerzone. Das offenkundige Ziel war es, neue Mitglieder zu gewinnen zum Kampf für einen islamischen Gottesstaat - und offenkundig auch fürs Sterben.
 nw-news

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