Saturday, October 18, 2014

Get the transcript, Marie!

John Kerry fühlt sich mißverstanden, nachdem der israelische Wirtschaftsminister Naftali Bennett ihm empört vorgeworfen hat, er habe in einer Rede den Konflikt zwischen “Palästinensern” und Israel für den Aufstieg des IS verantwortlich gemacht.
“‘Asserting that the Israeli-Palestinian conflict reinforces ISIS, gives a boost to global terrorism,’ Bennett charged. [..] ‘It turns out that even when a British Muslim beheads a British Christian, there will always be those who blame the Jews [..]‘.”
Naftali Bennett könne, heißt es nun aus Washington, entweder nicht lesen oder habe John Kerrys Bemerkungen mißverstehen wollen. “Deputy Spokesperson Marie Harf told reporters that Kerry’s comments were distorted for political gains”.
“What [Kerry] said was that during his travels to build a coalition against the Islamic State, he was told that should the Israeli-Palestinian conflict be resolved, the Middle East would be a better place [..].”
Die (öffentlichen) Reden John Kerrys werden transkribiert und auf der Website seines Amts veröffentlicht Es ist daher eine leichte Übung, den Wahrheitsgehalt ebenso von Naftali Bennetts Behauptung wie der Erklärung Marie Harfs zu überprüfen.
“As I went around and met with people in the course of our discussions about the ISIL coalition, the truth is we – there wasn’t a leader I met with in the region who didn’t raise with me spontaneously the need to try to get peace between Israel and the Palestinians, because it was a cause of recruitment and of street anger and agitation that they felt – and I see a lot of heads nodding – they had to respond to. And people need to understand the connection of that.”
Der erste Teil scheint die Bemerkung der Sprecherin John Kerrys zu bestätigen. Er sei, erklärt ihr Minister, herumgereist und habe dabei viele Staatenlenker getroffen, die wiederum gemeint hätten, der Konflikt zwischen “Palästinensern” und Israel müsse gelöst werden.
Doch dann fangen die Schwierigkeiten schon an. Denn seine Gesprächspartner, erklärt John Kerry, hätten nicht von einer besseren Welt gesprochen, sondern davon, daß der Konflikt um “Palästina” auf der “Straße” für Wut sorge und für Zulauf zu terroristischen Banden.
Freilich, noch hat der US-Außenminister nur zitiert, was er gehört haben will. Doch dann macht er diese Behauptung eben doch zu seiner eigenen: “And people need to understand the connection of that.” Und die Menschen müssen diesen Zusammenhang erkennen.
“Get the transcript!” herrschte Barack Hussein Obama im Wahlkampf seinen Herausforderer Mitt Romney einmal an. Und als man nachschaute, da stellte sich heraus, daß der Präsident gelogen hatte. Sein Außenminister scheint diesem Beispiel folgen zu wollen.
 tw24

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