Thursday, November 06, 2014

Es fordert

Das Auswärtige Amt zu Berlin hat endlich erfahren, daß “sich die Spannungen in Jerusalem [..] innerhalb weniger Wochen [..] immer weiter zugespitzt” haben. “Die mörderischen Anschläge von gestern in Jerusalem und bei Betlehem”, benennbare Urheber gibt es selbstverständlich nicht, “drohen eine neue Eskalation zu provozieren.”
Deshalb fordern die deutschen Diplomaten nun von “beiden Seiten [..] mutige Schritte zur Deeskalation der Lage”. “Die Aussagen von Premier Netanyahu, dass die israelische Regierung keine Änderung des Status Quo auf dem Haram al Sharif / Tempelberg zulassen wird, können dazu ein wichtiger erster Schritt sein.”
Daß der “mutigen Schritt” Ramallahs derweil darin besteht, Terroristen wahlweise zu “Märtyrern” zu erklären – und so zu weiteren Anschlägen anzustiften – oder zum Opfer eines “Verkehrsunfalls”, erwähnt die Erklärung aus Berlin nicht. Sie findet es offenbar auch nicht weiter kritikwürdig, ist die Hamas noch immer bewaffnet in Gaza an der Macht.
Hatte Frank-Walter Steinmeier kürzlich verlangt, “Gaza darf nicht mehr von der Hamas und anderen Extremisten als Waffenlager missbraucht werden”, versprachen die deutschen Diplomaten im Rahmen der “Wiederaufbaukonferenz” für Gaza 50 Millionen Euro. Darauf, eine Entwaffnung der Hamas zur Vorbedingung für den Geldfluß zu machen, verzichteten sie.
Das wäre aber wohl ein viel zu mutiger Schritt für eine zumal dritte Seite.
 tw24

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