Tuesday, September 01, 2015

Hamburg: Mord im Bordell

Im Billstedter Polizeirevier ist viel los. Aber so was hatten die Beamten zuvor noch nie erlebt: Es ist der 15. März dieses Jahres. Morgens gegen 3.50 Uhr erscheint ein junger Mann auf der Polizeiwache und legt einen Revolver auf den Tresen. Er riecht nach Alkohol, lacht verwirrt und deutet in Richtung des nahegelegen Bordells „Relax“ in der Billstedter Hauptstraße. Der Besucher ist der deutschen Sprache kaum mächtig und stammelt: „Ärger im Puff! Habe für zwanzig Minuten bezahlt und nur zehn Minuten bekommen.“ Bei dem jungen Mann handelte es sich um den Albaner Baftjar H. (23), den die Beamten sofort in Haft nahmen und der sich zur Zeit wegen Mordes vor dem Hamburger Landgericht verantworten muss. „Aus niedrigen Beweggründen“, so der anklagende Staatsanwalt, soll Baftjar H. in dem Bordell den Barkeeper „Beljo“ N. mit sieben Schüssen in Kopf, Nacken und Rumpf erschossen haben. „Als wir gegen 4 Uhr im Bordell eintrafen stellten wir bei dem Opfer noch einen geringen Puls und eine schwache Atmung fest. Doch gleich danach,um 4.04 Uhr, trat der Tod ein“, berichtet die Polizistin Janine R. dem Gericht. Zu dem Streit mit dem Barkeeper, einem 25-jährigen Familienvater, soll es wegen der Bezahlung der Liebesdienste gekommen sein. Angeblich ging es dabei um einen „Liebeslohn“ von nur 40 Euro. Baftjar H. räumt in einer Erklärung die Tat ein.
 hamburger-wochenblatt

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