Tuesday, September 01, 2015

Inge Günther: Blind in Pallywood

Inge Günther, einer langjährigen Expertin für israelisch-jüdische »Lust am Krieg«, ist es gelungen, ein YouTube-Video zu finden, das »für Empörung« sorgt und »mit einem israelischen, bewaffneten Soldaten« beginne, »der einem palästinensischen Jungen hinterher setzt«. Und zwar, der Beobachterin stockte der Atem, erfolgreich: »Jedenfalls fängt der Soldat den Zwölfjährigen«.
Was hat der bedauernswerte Zwölfjährige verbrochen? Er »soll«, schreibt Inge Günther, »einen Stein geworfen haben«. Trotz eines gebrochenen Arms! Was sie nun sieht, die mitfühlende Inge Günther, beschreibt sie im Kölner Stadtanzeiger so: »Der Junge schreit. Der Soldat hält mit einer Hand den Gewehrlauf und mit der anderen den Kopf des Kindes im Schwitzkasten.«
Darauf aber, es gibt noch gütige Götter, eilten »Palästinenserinnen herbei, die versuchen, den Soldaten weg zu ziehen. Es handelt sich um Mutter und Schwester des Zwölfjährigen Mohammed. Sie zerren an seiner Uniform, reißen ihm die Maske runter«. (Wem?) Es wird gerangelt, »der Soldat macht nicht gerade gute Figur«, »lässt allerdings« schließlich »von seinem ›Gefangenen‹ ab«.
»Wer in diesen von Bilal Tamimi, einem Demonstranten und Hobbyfilmer, dokumentierten Szenen als ›Underdog‹ anzusehen sei, wird von den Konfliktpartnern höchst verschieden interpretiert.«
Daß sie nicht ganz unparteiisch berichtet, zeigt Inge Günther spätestens an dieser Stelle: Daß der »Demonstrant« Bilal Tamimi seinen Sohn, seine Tochter und seine Frau filmt, das verschweigt sie nämlich, daß der »Hobbyfilmer« Bilal Tamimi seit Jahren als »Tamimi Press« firmiert und regelmäßig seine Kinder losschickt, israelische Sicherheitskräfte zu attackieren, ebenso.
Dafür aber weiß Inge Günther mitzuteilen, in Israel sei »das Bedürfnis« groß, »nach der Schmach von Nabi Saleh ein Exempel zu statuieren«. So hätten Eltern gefordert, einen Lehrer zu beurlauben, der in einem der zahlreichen Videos, die am vergangenen Freitag in Nabi Saleh entstanden sind, zu sehen ist. Doch »die Frage, warum Soldaten überhaupt Kinder jagen, stellten wenige.«
Weshalb sollten sie? Es gibt mindestens eine Aufnahme Mohammed Tamimis, die wenigstens nahelegt, daß es möglich ist, auch mit gebrochenem Arm Steine auf Menschen zu werfen. Die Wurfgeste jedenfalls ist eindeutig. Und damit wurde am Freitag eben kein Kind »gejagt«, sondern mit einigem Grund versucht, einen Straftäter festzusetzen beziehungsweise zu befreien.
Und wer dann eben noch weiß, daß dem »Hobbyfilmer« Bilal Tamimi Gesundheit und Leben seiner Kinder wenig wert sind, setzen er und seine Frau sie auf der Jagd nach möglichst spektakulären Bildern doch bewußt immer wieder nicht eben harmlosen Situationen aus, dem drängt sich die Frage auf, weshalb Inge Günther nicht überlegt, diesen Eltern das Sorgerecht zu entziehen.
Angeblich schlägt ihr Herz doch für die Schwachen.
 tw24

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