Wednesday, October 21, 2015

Slowenien: Flüchtlinge zündeten Zelte in Lager an

Die Lage an der slowenisch-kroatischen Grenze verschärft sich weiter. In der Ortschaft Brezice haben Flüchtlinge am Mittwoch offenbar aus Protest ihre Zelte angezündet, berichtete der deutsche Nachrichtensender N24. Polizei und Feuerwehr hätten das Feuer mittlerweile löschen können. Das slowenische Parlament hatte zuvor grünes Licht für den Einsatz der Armee an der Grenze gegeben, um den großen Andrang von Flüchtlingen aus Kroatien zu bewältigen. Die österreichische Polizei rechnet mit Tausenden Flüchtlingen, die nun täglich zur Grenze nach Österreich kommen werden.Fernsehbilder und in sozialen Netzwerken verbreitete Aufnahmen zeigten am Mittwochvormittag hohe Flammen und anrückende Rettungskräfte, die das Feuer mittlerweile unter Kontrolle gebracht haben sollen. "Mehr als 20 Zelte haben gebrannt", teilte eine Sprecherin der slowenischen Polizei mit. Ersten Informationen zufolge sollen Migranten in dem Auffanglager nahe Brezice das Feuer aus Protest gelegt haben, da sie an der Weiterreise gehindert wurden. "Das können wir derzeit nicht bestätigen", so die Polizeisprecherin. Laut Angaben der Polizei gab es keine Verletzten.N24- Chefreporter Steffen Schwarzkopf, der sich vor Ort befindet, hatte kurz vor dem Ausbrechen des Feuers berichtet, dass die Polizei das Auffanglager abgeriegelt hat. Wenig später trafen, wie in einem Video zu sehen ist, Soldaten des slowenischen Militärs in Kampfmontur ein. Die Flüchtlinge im Camp hätten mit "No Stay"- Rufen dessen Öffnung gefordert. Schwarzkopf zufolge wurden nach den Löscharbeiten bereits erste Flüchtlinge aus Brezice mit Bussen in Richtung Österreich gebracht. Das Zeltlager in Brezice hat eine Kapazität für 400 Menschen, wegen des großen Zustroms über die Grenze werden dort derzeit aber deutlich mehr Flüchtlinge untergebracht. Nach den letzten Daten der Polizei befanden sich Mittwochfrüh rund 1750 Menschen in der Einrichtung. Bereits am Dienstag, als in dem Zeltlager mehr als 2000 Menschen untergebracht waren, war es Tumulten gekommen. Beim Besteigen der Busse, mit denen die Flüchtlinge in Unterkünfte in der Nähe der österreichischen Grenze gebracht werden sollten, kam es zu einem Gedränge, die Polizei setzte Pfefferspray ein. Laut Medienberichten sind die Flüchtlinge unzufrieden, weil sie nicht schneller weitergebracht werden. Seit Slowenien vor vier Tagen zum neuen Transitland an der Balkan- Route geworden ist, haben bereits mehr als 21.400 Flüchtlinge das Land erreicht. Alleine am Dienstag kamen laut jüngsten Daten der Polizei etwas mehr als 8000 Flüchtlinge an. Mittwochfrüh befanden sich noch 11.000 Schutzsuchende im Land, während erneut Tausende aus Kroatien erwartet wurden.Das slowenische Parlament hatte Mittwochfrüh grünes Licht für den Einsatz der Armee an der Grenze gegeben, um den großen Andrang von Flüchtlingen aus Kroatien zu bewältigen. Zu den neuen Kompetenzen zählen unter anderem Patrouillen an der Grenze. Außerdem sollen die Soldaten die Flüchtlinge im Grenzbereich steuern und festhalten können. Bisher durften die Streitkräfte nur logistische Hilfe leisten.
 krone.at

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