Ein bewaffnetes Terrorkommando hat am Freitag ein bei Ausländern beliebtes Luxushotel in Malis Hauptstadt Bamako angegriffen und dabei rund 170 Geiseln genommen. In der Früh kam es beim Radisson-Blu-Hotel zu einer Schießerei. Die Männer hätten laut Augenzeugen gefeuert und "Allahu akbar" ("Gott ist groß") gerufen. Die Polizei stürmte noch am Vormittag das Gebäude und kämpfte sich Stockwerk für Stockwerk vor. Als erste Geiseln wurden offenbar jene freigelassen, die Verse aus dem Koran rezitieren konnten. Am späten Nachmittag vermeldete die malische Regierung, dass die Geiselnahme beendet sei. Es gab mindestens 18 Tote.Zu dem Angriff hat sich eine Gruppe des Terrornetzwerks Al- Kaida bekannt. Die in Nordmali aktive Islamistenorganisation Al- Mourabitoun erklärte ebenfalls, sie stehe hinter dem Überfall und der Geiselnahme. In der Gruppe haben sich Araber und Angehörige der Tuareg zusammengeschlossen. Die Dschihadisten, die laut einem Zeugen Englisch gesprochen hätten, eröffneten in einer der oberen Etagen das Feuer. Die Polizei riegelte die Gegend weiträumig ab. Spezialkräfte rücken bei der Stürmung Stockwerk für Stockwerk vor, es waren immer wieder Schüsse zu hören.Nach Angaben eines Mitglieds des Sicherheitsteams des Hotels nutzten die Angreifer einen Wagen mit diplomatischen Kennzeichen, um Zugang zum normalerweise sehr gut gesicherten Hotel zu erhalten. Das Haus mit seinen rund 190 Zimmern liegt westlich des Stadtzentrums in einem Viertel, in dem sich auch mehrere Ministerien sowie Wohnsitze von Diplomaten befinden.Unter den Geiseln befanden sich unter anderem Franzosen, Deutsche, Türken, Chinesen, Inder, ein Belgier sowie mehrere Algerier. Die US- Botschaft bestätigte den Angriff und rief die US- Bürger auf, sich in Sicherheit zu begeben.
krone.at
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