Monday, December 21, 2015

Polizistin Tania Kambouri: „Die nehmen diesen Staat nicht ernst“

Tania Kambouri ist in diesen Tagen die wohl gefragteste Polizistin Deutschlands: Seit der Veröffentlichung ihres Buches „Deutschland im Blaulicht. Notruf einer Polizistin“ ist die 32-Jährige häufig zu Gast in deutschen Talkshows. In ihrem Buch schildert Kambouri die Probleme, denen sie beim Streifendienst in Bochum begegnet. Eine Gruppe bereitet aus Sicht der griechisch-stämmigen Beamtin besonders häufig Ärger.
Frau Kambouri, in Ihrem Buch beklagen Sie die zunehmende Respektlosigkeit gegenüber Polizisten – vor allem ausgehend von Männern mit Migrationshintergrund. Schildern Sie einmal eine typische Situation.
Es sind meist Routineeinsätze – etwa wenn wir eine Verkehrskontrolle machen. Häufig beschweren sich diese Männer über die Kontrolle und folgen unseren Anweisungen nicht. Wenn wir auf der Straße im Einsatz sind, rufen sie sofort Freunde und Verwandte und bedrängen uns. Das geht bis zu dem Punkt, dass wir uns zurückziehen müssen – aus der Befürchtung, den Einsatz nicht bewältigen zu können. Meist haben wir Probleme mit jungen Männern aus muslimisch geprägten Ländern. Da fehlt der grundlegende Respekt gegenüber der deutschen Staatsgewalt.
Woher kommt das aus Ihrer Sicht?
Sie bekommen das schon in ihrem Elternhaus vermittelt. Sie identifizieren sich nicht mit dem deutschen Staat – obwohl sie in Deutschland geboren sind oder schon lange hier leben. Manche sagen offen: „Scheiß auf Deutschland“. Sie benehmen sich, als wäre es nicht ihr Staat, als wären sie hier nicht willkommen. Dabei weiß ich als Tochter einer griechisch-stämmigen Familie, dass jeder in Deutschland eine Chance hat, etwas zu werden – auch wenn man ausländisch aussieht.
Die problematischste Gruppe sind aus Ihrer Sicht also junge muslimische Männer...
Da muss ich kurz einhaken: Es sind, soweit ich das erkennen kann, Männer aus muslimisch geprägten Ländern. Ob sie praktizierende Muslime sind, kann ich nicht immer sagen. 

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