Friday, April 29, 2016

Tempel-Anschlag: Tatverdächtiger war im Aussteigerprogramm

Yussuf T. und Mohammed B. treffen sich am Nachmittag des 16. April in B.s Kinderzimmer in Essen, um einen entleerten Feuerlöscher mit sprengbaren Chemikalien zu befüllen. Magnesium, Schwefel, Gips und Teile für den Elektrozünder haben die beiden 16-Jährigen im Internet bestellt. Die Bauanleitung gab es bei Youtube. Wenige Stunden darauf detoniert die gebastelte Bombe vor dem Sikh-Tempel in der Essener Bersonstraße. Drei Menschen werden verletzt, eine größere Katastrophe verhindert nur eine standfeste Glastür im Eingangsbereich des von Indern und Afghanen besuchten Gemeindehauses.[...]Die Zweifel am Zufall wachsen täglich, immer neue Einzelheiten über den salafistischen Hintergrund der beiden türkischstämmigen Jugendlichen aus Gelsenkirchen und Essen werden bekannt. Mehr noch: Inzwischen drängt sich der Eindruck auf, Yussuf T. und Mohammed B. hätten sich unter den Augen der NRW-Behörden radikalisiert.Die aufmerksame Leitung seiner Gelsenkirchener Realschule hatte sich damals wegen der offenkundigen Radikalisierung des Jungen an den NRW-Verfassungsschutz gewandt. Yussuf T. verherrlichte die Terroranschläge des so genannten Islamischen Staats (IS), stand im Verdacht, sich in Syrien zum Kämpfer ausbilden lassen zu wollen. Er beteiligte sich an einer Koran-Verteilaktion , bespuckte Mitschülerinnen und bedrohte ein jüdisches Mädchen.
derwesten.de

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