Tuesday, July 26, 2016

Europol warnt: "Hunderte islamistische Terroristen in Europa"

Nach der jüngsten Serie von vier schrecklichen Bluttaten in Deutschland binnen sieben Tagen ist die Angst vor neuerlichen Anschlägen ist groß. Die Exekutive steht in Alarmbereitschaft, und das aus gutem Grund: Die europäische Polizeibehörde Europol schätzt die Zahl potenzieller islamistischer Terroristen in Europa auf mehrere Hundert. Dabei handle es sich um radikalisierte Personen aus der EU, die nach Syrien oder in den Irak gereist seien, um dort für die Terrormiliz IS zu kämpfen, und nun wieder zurückgekehrt seien.Der Einschätzung der Experten gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zufolge nutzt die Dschihadistenmiliz IS allerdings nicht systematisch die Flüchtlingsbewegung aus, um unbemerkt Aktivisten mit Anschlagsplänen in die EU einzuschleusen. "Mitglieder terroristischer Gruppen oder zurückkehrende ausländische Kämpfer mit EU-Pass reisen in der Regel mit echten oder gefälschten Pässen in die EU ein - und verlassen sich nicht auf Schlepperbanden für Flüchtlinge", so Europol gegenüber der Dienstagsausgabe des Blattes.Europol beziffert die Zahl der "Foreign Fighters", also ausländischer Kämpfer aus der EU vor allem in Syrien und im Irak, auf inzwischen insgesamt rund 5000. Davon seien etwa ein Drittel, rund 1500 bis 1800, in die EU zurückgekehrt. "Viele von diesen haben weder die Absicht noch die Fähigkeit, terroristische Anschläge zu verüben", so Europol. "Dennoch bleiben Hunderte potenzielle Terroristen übrig, die eine Gefahr für die Sicherheit in Europa darstellen." Die nationalen Behörden würden gegen diese Verdächtigen intensiv ermitteln, Europol unterstütze die Behörden dabei.In Deutschland liegen nach Angaben des Bundeskriminalamts mehr als 400 Hinweise über Kämpfer oder Angehörige islamistischer Organisationen unter den Flüchtlingen vor. Polizei und Verfassungsschutz gingen den Hinweisen in jedem einzelnen Fall unverzüglich nach, sagte eine Sprecherin am Montag.Angesichts der anhaltenden Zuwanderungsbewegung nach Deutschland müsse davon ausgegangen werden, "dass sich unter den Flüchtlingen auch aktive und ehemalige Mitglieder, Unterstützer und Sympathisanten terroristischer Organisation" befänden, so das Bundeskriminalamt weiter. Die Attentate von Paris hätten gezeigt, dass der IS Attentäter unter den Flüchtlingen nach Europa schleuse.
 krone.at

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