Friday, October 21, 2016

Engagierte Pädagogen

Nachdem ein Oldenburger Lehrer es mit seiner Begeisterung für die BDS-Bewegung zu einigem internationalen Ruhm brachte, hält es der für den Pädagogen zuständige Kreisverband der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) für angemessen, sich hinter sein Mitglied zu stellenund ihm in einem an dessen Schule gerichteten Schreiben »den Rücken zu stärken«.
Der Lehrer, heißt es in dem Schreiben, aus dem die Nordwest-Zeitung (NWZ) zitiert, sei »immer« als »überaus konstruktiv, kritisch und zielführend wahrgenommen worden«, sein »Engagement für politische Beteiligung, Frieden, Verständigung, Aufklärung« deshalb bekannt, weil es von »einer Hingabe« charakterisiert werde, »die weit über das verpflichtende ›Mindestmaß‹ hinausgeht«.
So begeistert freilich die GEW sich über ihren Schützling gibt, so wenig will sie von der BDS-Bewegung wissen. Sie sei »uns schlichtweg nicht als problematisch geläufig« gewesen. Mit einer Einschätzung der Initiative sei man als viel zu kleiner Personenkreis überfordert, »zumal auch unbeteiligte Beobachtende diese israelkritische Bewegung äußerst unterschiedlich« beurteilten.
Das mag sogar sein. Doch reicht es nicht, von BDS-Vertretern zu lesen, die ganz unverblümt zum Mord an Juden aufrufen, um sich eine Meinung über diese Organisation zu bilden? Ist nicht die Aussage auch nur eines von ihr bedrohten Künstlers genug, Abscheu gegen sie zu wecken? Lassen also ihre Taten es wirklich nicht zu, ein fundiertes Urteil über die BDS-Bewegungzu fällen?
Es ist feige, sich mit Unkenntnis und personeller Überforderung herauszureden, sich vor einer Stellungnahme zu drücken. Gerade wer politisches Engagement lobt, den Einsatz für Frieden und Verständigung, sollte die Zivilcourage besitzen, sich nicht hinter »Unbeteiligten« zu verstecken, sondern über die Worte eines Beteiligten nachzudenken: »Ich verabscheue diese Verlogenheit«.
http://www.tw24.net/?p=13033

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