Vor dem Bezirksgericht Plessur mussten sich am Freitag drei Eritreer
verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, in der Nacht vom 17. auf den 18.
Februar 2016 eine Frau in der Bahnhofshalle in Chur missbraucht zu
haben. Wie die «Südostschweiz»
schreibt, fand die Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit
statt. Lediglich eine anonymisierte Anklageschrift wurde ausgehändigt.
Einer der Täter ist noch flüchtig, ein anderer wird sich vor dem
Jugendgericht verantworten müssen. Das Urteil steht noch aus.
Laut Anklage waren die fünf jungen Eritreer in besagter
Nacht etwa zwischen 22 und 23.43 Uhr in der Churer Bahnhofshalle und
tranken Alkohol. Auch das spätere Opfer war dort, auch sie war nicht
mehr nüchtern. Wie die «Südostschweiz» schreibt, kannte sie einen der
Männer flüchtig. Plötzlich soll einer der Männer sie umarmt und auf den
Mund geküsst haben. Dabei blieb es nicht. In der Folge haben laut
Anklage auch zwei weitere sie geküsst, umarmt, an Brüste und zwischen
die Beine gefasst. Dies, während sich das Opfer zu wehren versuchte.
Danach
verschob sich die Gruppe in Richtung Alexanderplatz. «Den Beschuldigten
war bewusst, dass die Frau nicht mehr imstande war, sich gegen
ungewollte sexuelle Kontakte zu wehren», so die Anklage. «Trotzdem
beabsichtigten sie, ihr Opfer zum Beischlaf zu missbrauchen.»
In einem Vorgarten eines Mehrfamilienhauses zogen die Männer
ihrem mutmasslichen Opfer schliesslich die Hose aus und zerrissen ihren
Slip. Laut Anklage streiften sich zwei Männer Kondome über. Einer
vollzog an ihr den Beischlaf, danach wollte ein zweiter sie
missbrauchen, während ein anderer sie am Kopf festhielt. Dazu kam es
allerdings nicht, da genau dann zwei Hausbewohner auftauchten. Die
Asylbewerber ergriffen die Flucht.
Im Kantonspital
Graubünden wurde später bei der Frau ein Blutalkoholgehalt zwischen 1,67
und 2,62 Promille gemessen. Auch Medikamente wurden nachgewiesen, so
die «Südostschweiz». Die Anklage spricht von einer herabgesetzten
Zurechnungsfähigkeit. Zudem hat das Opfer Prellungen an beiden Knien, an
Ober- und Unterschenkel, an Arm und Fuss. Hinzu kommen
Hautabschürfungen an Beinen, Lippe und Hinterkopf. Zudem wies sie
Kratzspuren an der Oberlippe, oberhalb der Brust und am Handrücken auf.
http://www.20min.ch/schweiz/ostschweiz/story/29486813
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