Monday, November 14, 2016

Gutachten rügt Antisemitismus in Hildesheimer Seminar

Die Antisemitismus-Vorwürfe gegen ein Seminar der Hildesheimer Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) sind nach Ansicht einer Gutachterin berechtigt. Das Palästina-Seminar sei wissenschaftlich mangelhaft gewesen und habe auf israelfeindlichen und antisemitischen Materialien basiert, heißt es in der Expertise. «Schon ein Blick auf die hochschulöffentlichen Seminarpläne hätte genügt, um die Wissenschaftlichkeit der Veranstaltung ernsthaft in Zweifel zu ziehen», sagte die Direktorin des Zentrums für Antisemitismusforschung, Stefanie Schüler-Springorum, bei Vorstellung der Expertise am Montag in Hannover.Das Seminar habe auf einem Potpourri an Materialien basiert, sagte die Gutachterin. Vieles davon sei israelkritisch bis israelfeindlich. Einige Texte hätten mit antisemitischen Klischees gearbeitet. So sei eine Zusammenstellung mit dem Titel «Berühmte jüdische Persönlichkeiten haben gesagt...» verwendet worden, die in der Tradition antisemitischer Propaganda seit dem 19. Jahrhundert stehe. Die Historikerin rügte auch die mangelnde Qualifikation der Lehrbeauftragten, die dieses Seminar zehn Jahre unterrichtet hatte. Die Gymnasiallehrerin ohne relevante wissenschaftliche Ausbildung sei «qua Herkunft als Palästinenserin» als qualifiziert erachtet worden. «Um klarzumachen, was das bedeutet: Ein Chemie-Lehrer in Hongkong mit deutschen Wurzeln unterrichtet katholische Theologie und Geschichte des Zweiten Weltkriegs», sagte Schüler-Springorum.
http://www.bild.de/regional/aktuelles/niedersachsen/ministerin-stellt-gutachten-zu-antisemitismusvorwuerfen-48747064.bild.html

No comments: