Monday, November 14, 2016

Muslimische Studenten an der Uni Stuttgart: Streit über Räume zum Gebet

Seit 26. Juli gilt an der Universität Stuttgart eine neue Hausordnung. Demnach sind „Veranstaltungen nicht universitären Charakters“ und „religiöse Veranstaltungen und Zusammenkünfte“ genehmigungspflichtig. Ganz konkret hat die Hochschule muslimischen Studierenden klargemacht, dass die Uni kein Ort zum Beten sei. Dafür habe es konkrete Anlässe gegeben. „Es kam in beiden Universitätsbibliotheken in den zurückliegenden Monaten zu Situationen, bei denen muslimische Gläubige zwischen Bücherregalen beteten“, berichtet der Sprecher Hans-Herwig Geyer. „Dabei wurde von muslimischen Kommilitonen versucht, Studierende und Beschäftigte am Eintreten in diese Bibliotheksräume zu hindern mit der Begründung, betende Gläubige nicht stören zu dürfen.“ Geyer stellt klar: „Die Universität ist ein säkularer Lernort. Möglichkeiten zum Beten bestehen in Räumen der Stille am ökumenischen Zentrum und in den campusnahen Kirchen und Moscheen.“Dies hatte der Stuttgarter Unirektor Wolfram Ressel auch gegenüber den Mitarbeitern klar kommuniziert: „Mit dem Universitätsbetrieb lassen sich religiöse Veranstaltungen und Zusammenkünfte nicht vereinbaren, wenn die Nutzung von Gebäuden für Forschung und Lehre und die weiteren gesetzlich vorgesehenen Universitätszwecke beeinträchtigt werden.“ Die betreffe insbesondere die Nutzung von Räumlichkeiten in den beiden Standorten der Universitätsbibliothek, des Casinos IT, von PC-Arbeitsräumen, Hörsälen oder studentischen Lern- und Arbeitszonen. „Religiöse Zusammenkünfte, die die Nutzung der universitären Räume beeinträchtigen, werden unter Hinweis auf das Hausrecht untersagt“, erklärte Rektor Ressel.
 http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.rektor-verschaerft-hausordnung-streit-um-raeume-zum-gebet-an-der-uni.a96cb34d-2167-4bda-b466-8cb85d301662.html

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